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Holz beizen: Diese Fehler sollten Sie vermeiden | Anleitung + Tipps


So geht's richtig
Holz beizen: Diese typischen Fehler sollten Sie vermeiden

Von dpa-tmn, t-online, ron

Aktualisiert am 13.09.2022Lesedauer: 4 Min.
Holz beizen: Experten raten beim Beizen von Holzmöbeln von der Verwendung eines Pinsels ab.Vergrößern des BildesHolz beizen: Experten raten beim Beizen von Holzmöbeln von der Verwendung eines Pinsels ab. (Quelle: Westend61/imago-images-bilder)
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Neuer Look für alte Möbel – ohne die natürliche Holzstruktur zu verändern oder zu verdecken: Beizen macht's möglich. Wie Sie Schritt für Schritt Ihre Lieblingsmöbel ganz leicht verschönern.

Das Beizen eignet sich sowohl für antike Holzmöbel – wie Omas altes Büffet – als auch für robustere Hölzer im Innen- und Außenbereich. Selbst verwitterte Gartenmöbel aus vergrautem Tropenholz wirken mit Beize wieder wie neu.

Das passiert beim Beizen

Das Besondere: Beim Beizen bleiben die natürlichen Strukturen nicht nur erhalten, sie werden sogar hervorgehoben. Wenn die Beize tief in die Poren des Holzes eindringt, kommen Jahresringe, Maserungen und Kontraste stärker zum Vorschein.

Welche Beizen gibt es?

Im Handel sind Beizen in verschiedenen Holztönen erhältlich. Sogar bunte Farben gibt es. Zudem sind die meisten im Handel erhältlichen Beizen umweltverträglich, zum Beispiel Holzbeizen auf Wasserbasis (Wasserbeize).

Beizen mit Farbstoffen gibt es auf Wasserbasis und als lösungsmittelhaltige Produkte. Diese sollten allerdings vor Gebrauch immer gut geschüttelt und bei großen Holzflächen in einem Arbeitsgang aufgetragen werden.

Wasserbeize wird in drei Varianten angeboten:

  • reines Pulver
  • Gemisch mit Wasser
  • Alkohol-Wasser-Basis.

Bei den wasserlöslichen Beizen dringen die Farbpigmente beziehungsweise Farbstoffe ins Holz ein und verleihen ihm einen klaren Farbton.

Info
Die Oberfläche des Holzes muss entweder roh oder frisch abgeschliffen sein. Alle alten Farb- oder Lackreste sind vollständig zu entfernen. Wichtig: Jeder Fremdkörper hinterlässt Flecken und unschöne Spuren auf dem gebeizten Holz.

Einfacher ist lösungsmittelhaltige Beize zu handhaben. Hier treten die Strukturen des Holzes etwas rustikaler hervor. Wirbel und Äste sind besser zu sehen. Kleine Reste von altem Lack werden eher toleriert und kaschiert.

Welches Holz eignet sich am besten?

Handelt es sich um Echtholz, eignen sich fast alle Holzarten – außer Buche, Fichte und Kiefer. Der Grund: Diese drei Hölzer sind extrem saugfähig und es kann nach dem Beizen zu ungleichmäßigen Verfärbungen und zu einem sogenannten negativen Beizbild kommen.

Auch Span- und Pressspanplatten, die aus kleinen Holzteilen und Bindemittel hergestellt werden, eignen sich nicht zum Beizen. Demgegenüber kommen Leimholz und Sperrholz, das aus miteinander verleimten und verpressten Holzlagen besteht, zum Beizen infrage.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Holz beizen

In dieser praktischen Anleitung erfahren Sie Tipps und Tricks, wie Sie Holzmöbel ganz leicht selbst beizen können.

Schritt 1: Holz vorher abbeizen mit Hausmitteln

Bevor Sie Ihre Möbel beizen, sollten Sie zuvor – wenn notwendig – alte Farbanstriche abbeizen beziehungsweise ablösen und aufweichen, damit sich diese entfernen lassen.

Info
Beachten Sie aber, dass das Abbeizen gefährlich sein kann – sowohl für Ihre Gesundheit als auch für das Möbelstück selbst und die Umwelt. Der Grund: die teilweise sehr aggressiven und giftigen Inhaltsstoffe der alten Farben.

Praktische Hausmittel zum Möbelabbeizen sind

  • Soda
  • Essig oder
  • hochkonzentrierter Alkohol (Isopropylalkohol).

Bei allen Hausmitteln entsteht während des Einwirkens eine sogenannte Schlämme, die Altfarbe und Beizmittel enthält. Diese muss immer in altem Stoff oder Papier (Zeitungen) aufgefangen und unbedingt als Sondermüll entsorgt werden.

Schritt 2: Metallteile und Rückstände entfernen

Vor dem Beizen sollte das Holz sauber, staubfrei, geschliffen oder glatt gebürstet sein. Zudem dürfen sich keine Leimrückstände daran befinden. Holz lässt sich optimal mit weichen Drahtbürsten aus weniger harten Materialien wie Kupfer oder Messing säubern.

Außerdem sollten alle Metallbeschläge entfernt werden, da diese mit der Beize chemisch reagieren und so Farbunterschiede beziehungsweise ein negatives Beizbild hervorrufen können. Mehr noch: Beize darf überhaupt mit keinen Metallteilen in Berührung kommen.

Unser Tipp
Auch beim Werkzeug ist Vorsicht geboten: Es sollten keine Metallpinsel oder Metallbürsten verwendet werden. Pinsel, bei denen Kupfer und Messing verarbeitet wurde, können Sie hingegen verwenden.

Schritt 3: Holz wässern und schleifen

Besonders aufnahmefähig wird das Holz, wenn es vor einem letzten Schleifen kurz vorbehandelt beziehungsweise mit einem Schwamm gewässert wird. Nach dem Trocknen schleift man die Oberfläche dann noch einmal ab. Dafür eignet sich ein Schleifpapier mit einer 100er- oder 120er-Körnung. Auch eine feine 200er-Körnung lässt sich einsetzen. Bei einem so feinen Schliff dringt die Beize später aber nicht sehr tief ein.

Der entstehende Holzstaub muss vor dem Beizen sorgfältig entfernt werden. Bevor es an das Beizen größerer Flächen geht, sollten nicht nur Anfänger eine Probe an einer Stelle des Holzes machen, die nicht so sehr im Blickfeld liegt. Denn die Beize hat nicht immer den gleichen Effekt bei der Verarbeitung: Je nach Holzart – wie Eiche, Nussbaum oder Kiefer – entsteht ein anderer Farbton.

Schritt 4: Holzbeize anrühren

Beize ist sowohl als Flüssig- oder Pulverform in Wasser angerührt. Achten Sie bei der Verwendung darauf, dass Beize Peroxid erhält. Die chemische Verbindung wirkt bleichend – und zwar nicht nur auf Holz, sondern auch auf Haut und Kleidung.

Unser Tipp
Verwenden Sie unbedingt Schutzbrille, Handschuhe und Mundschutz.

Schritt 5: Beize auftragen

Beim Beizen kommt es darauf an, die Fläche möglichst in einem Arbeitsgang vollständig zu bestreichen und nicht zwischendurch abzusetzen. So bilden sich keine Ansätze.

Der häufigste Fehler ist, dass zu viel Flüssigkeit aufgetragen wird – und das auch noch unregelmäßig. Deshalb empfiehlt sich statt eines Pinsels ein Lappen oder Schwamm. So lässt sich die Beize dünner und gleichmäßiger auftragen. Bei wasserlöslicher Beize kann es sogar sinnvoll sein, eine Spritze mit feiner Düse zu verwenden.

Schritt 6: Holz versiegeln

Wasserlösliche Beize stellt die Fasern auf, daher wird das Holz rauer. Bevor es nach dem Beizen lackiert werden kann, sollte es daher noch einmal mit einem feinen Schleifpapier zwischenbehandelt werden.

Wenn Sie die Beize aufgetragen haben und diese mindestens sechs bis acht Stunden getrocknet ist, sind die Möbel aber noch nicht vor äußeren Einflüssen wie UV-Strahlung geschützt.

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Deshalb ist es wichtig, das gebeizte Holz zu versiegeln. So können dem Holz Schimmel und Feuchtigkeit nichts anhaben.

Info
Heimwerker sollten bedenken, dass diese weitere Schicht das Erscheinungsbild des Holzes noch einmal verändert. Während die Beize eine natürliche raue Oberfläche hinterlässt, wird diese mit Lasieren oder Lackieren etwas glatter und glänzender.

Folgende Lackarten sind für gebeizte Holzmöbel zu empfehlen:

  • Zwei-Komponenten-Lack
    Für Tische oder Stühle empfiehlt sich ein sogenannter Zwei-Komponenten-Lack. Der Grund: Mit ihm sind oft beanspruchte Oberflächen von Esstischen und Sitzmöbeln optimal geschützt. Die beiden Komponenten werden erst kurz vor dem Auftragen miteinander vermischt. Das Härtemittel macht den Lack besonders resistent.
  • Ein-Komponenten-Lack
    Er bewahrt das schöne Holzbild besser, weil die Maserung offener bleibt. Dafür ist er aber sehr empfindlich.

Unser Tipp
Haben Sie wasserlösliche Beize verwendet, sollten Sie keinen Acryllack verwenden. Der Grund: Das enthaltene Wasser kann unter Umständen die Beize aus dem Holz auswaschen.

Tipp: Holz weiß oder farbig beizen

Deko-Beize gibt es in vielen Farbtönen, auch in Weiß. Damit erhält das Holz eine transparente Färbung, ohne die Maserung zu verlieren. Zudem wird die natürliche Porenstruktur des Holzes zusätzlich betont.

Wenn Sie ein Holzmöbel weißlich schimmern lassen möchten, ist auch eine Lasur empfehlenswert. Der Vorteil: Die Farbpigmente verbleiben auf der Holzoberfläche, lassen sich relativ einfach abschleifen – überdecken die Holzmaserung aber nicht.

Was ist der Unterschied zwischen Beize, Lasur und Lack?

  • Beize dringt tief ins Holz ein – enthält aber keinen Holzschutz und braucht daher immer einen schützenden Überzug, zum Beispiel eine Lackschicht.
  • Lasur dringt nicht ins Holz ein, sondern lagert sich auf dessen Oberfläche ab. Das Ergebnis ist eine nicht deckende, aber schützende Schicht.
  • Ein weiterer Holzschutz wie eine Lackschicht ist daher bei Lasuren unnötig.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
  • Hausjournal: "Holz abbeizen – mit einem sanften Hausmittel beginnen"
  • Toom: "Holz beizen und in neuem Glanz erstrahlen lassen"
  • Selbermachen: "Beizen oder Holzlasuren"
  • Stiftung Warentest: "Farbentfernung – ohne Gift geht's kaum"
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