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Fetthenne pflanzen, schneiden, pflegen: Hilfreiche Tipps


Attraktiver Dickhäuter
Fetthenne: Das verträgt die Staude überhaupt nicht

Von dpa-tmn, t-online, ron

Aktualisiert am 11.08.2020Lesedauer: 4 Min.
Fetthenne (Sedum): Dank ihrer prächtigen Blüten ist sie eine bienenfreundliche Garten- und Balkonflanze.Vergrößern des BildesFetthenne (Sedum): Dank ihrer prächtigen Blüten ist sie eine bienenfreundliche Garten- und Balkonflanze. (Quelle: Gottfried Czepluch/imago-images-bilder)
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Ihren wenig schmeichelnden Namen kompensiert sie mit reicher Blütenfülle: die Fetthenne. Zudem eignet sich die Pflanze sowohl für den Garten als auch den Balkon. Das sollten Sie bei der Pflege beachten.

Im Jahr 2011 hatte die Fetthenne (Sedum), auch Fette Henne oder Mauerpfeffer genannt, ihren großen Auftritt: Damals wurde sie vom Bund deutscher Staudengärtner zur "Staude des Jahres" gekürt. Ein Grund: Als pflegeleichte Pflanze sorgt sie im Garten für attraktive Kontraste.

Standort: sonnig, aber nicht zu feucht

Fast alle Fetthennen mögen es sonnig und gedeihen optimal auf einem gut durchlässigen Boden. Bei schweren Böden verbessern Sie die Struktur mit Sand, Kies und Splitt. Einige Arten wachsen auch an halbschattigen Standorten. Nur Staunässe verträgt die Fetthenne nicht.

Info
Auf zu fetten Böden verlieren die Pflanzen allerdings ihre Standfestigkeit und kippen um.

Topfpflanze: Substrat und Bimskies

Fetthennen im Topf sollte man in ein Gemisch aus etwa 50 Prozent Kübelpflanzen-Substrat und circa 50 Prozent Lavagrus – ein poröses vulkanisches Material – oder Bimskies pflanzen. So ist eine gute Durchlässigkeit gegeben, und gleichzeitig wachsen die Pflanzen kompakt.

Pflanzzeit: Frühjahr ist optimal

Es empfiehlt sich, die Fetthenne im Frühjahr zu pflanzen – sowohl ins Freiland als auch in Kübel, Töpfe oder dekorative Pflanzgefäße.

Aussehen: Wuchs, Blätter, Blüten

Ihren dickfleischigen Blättern soll die Fetthenne ihren Namen verdanken. Dieses feste, rundliche bis spatelförmige Blattwerk fühlt sich dick beziehungsweise fett, im Sinne von übergewichtig, an. Die Blätter dienen als Wasserspeicher. Deshalb gedeiht sie gerade in trockenen Sommern auch auf steinigen und mageren Böden gut.

Die Gattung Sedum, so der botanische Name, umfasst rund 500 Arten. Hier unterscheidet man die kleinwüchsigen Sorten, die zum Beispiel im Steingarten grüne Teppiche bilden, und die höherwüchsigen Sorten. Letztere eignen sich optimal für Staudenbeete.

Blühen die teppichartigen Sorten von Juni bis August in Weiß oder Gelb, so bilden die Staudenexemplare von Juli bis Oktober 30 bis 60 Zentimeter hohe knospige Blütenschirme – von silbrig-weiß über rosa bis dunkelrot.

Unser Tipp
Wenn Sie Honigbienen oder Wildbienen in Ihren Garten oder auf Ihren Balkon locken möchten, empfiehlt sich die Fetthenne: Ihre Blüten ziehen Insekten magisch an. Sie gilt als ausgesprochen bienenfreundlich.

Kleinwüchsige Bodendecker

Diese kriechend wachsenden Sorten lassen sich gut als Bodendecker oder als Grundinventar für Steingarten- und Dachbegrünung verwenden:

  • Weiße Fetthenne (Sedum album), auch: Weißer Mauerpfeffer
  • Gold-Fetthenne (Sedum floriferum)
  • Milder Mauerpfeffer (Sedum sexangulare)
  • Kaukasus-Fetthenne (Sedum spurium), auch: Kaukasus-Asienfetthenne

Alle drei kommen mit Hitze und Trockenheit gut zurecht, wachsen aber auch bei Feuchtigkeit zuverlässig. Die Kaukasus-Fetthenne reagiert sogar auf Salz unempfindlich, was für die Verwendung im Straßengrün ein entscheidender Faktor ist – dort kommt sie im Winter mit Straßensalz in Kontakt. Auch für die Grenzbepflanzung privater Grundstücke empfiehlt sich die Pflanze.

Höherwüchsige Stauden

Hohe Sedum-Arten schmücken eher sonnige Beete und trockene Freiflächen. Zu letzteren gehören vor allem:

  • Purpur-Fetthenne (Sedum telephium), auch: Große Fetthenne
  • Schöne Fetthenne (Sedum spectabile), auch: Pracht-Fetthenne

Beide Arten bilden dichte Horste, die etwa 40 Zentimeter hoch werden. Sie sind ein Kontrast zu schmalen und zierlichen Stauden und Gräsern, können aber auch im Topf gut wachsen.

Kombination: Wer passt neben Fetthenne?

Höherwüchsige Stauden lassen sich im Beet gut mit Gräsern wie Federgras (Stipa) oder Reitgras (Calamagrostis) kombinieren. Zusammen mit Herbstaster, dem Sonnenhut (Rudbeckia), herbstblühenden Gehölzen oder Zwergkoniferen sind sie ein wahrer Hingucker.

Für die kleinwüchsigen Sorten sind das Alpen-Edelweiß (Leontopodium nivale) und andere Steingartenpflanzen geeignete Partner.

Schneiden: Im Herbst nicht kürzen

Es empfiehlt sich, die Horste höherwüchsiger Fetthennen erst im Frühjahr zurückzuschneiden. Der Grund: Die schwarzbraunen Fruchtstände verzieren auch im Winter den Garten und vertragen sogar Schneedecken. Teppichbildende Sorten brauchen keinen Rückschnitt.

Überwintern: Sind alle Fetthennen winterhart?

Die meisten Sorten sind winterhart und ertragen bis zu 20 Grad minus. Sie brauchen keinen Winterschutz im Garten. Allerdings gibt es im Handel auch Sorten, die nicht aus dem mitteleuropäischen Klima stammen, zum Beispiel:

  • Sedum 'Lemon Ball', auch: Polster-Fetthenne
  • Türkischer Mauerpfeffer (Sedum lydium)
  • Sedum lineare 'Variegatum'

Diese Sorten überstehen harte Winter nur in Ausnahmefällen. Vorsichtig sollten Sie auch beim Kauf von hohen Fetthennen sein, die nicht als Pflanzware für den Garten, sondern im Zierpflanzenbau als Solitärpflanze unter Glas angezogen wurden. Diese großen Pflanzen sind verweichlicht und im Freiland als mehrjährige Blume ohne Chance.

Freiland oder Glasglocke: Wie erkennt man den Unterschied?

Als Laie können Sie bei kleineren Pflanzen den Unterschied am Topf erkennen: Bis zu einer Größe von einem Liter Inhalt ist ein viereckiger Topf typisch für die Produktion in der Staudengärtnerei, die Freilandware produziert. Größere, runde Töpfe werden sowohl in Stauden- wie auch in Zierpflanzengärtnereien verwendet. Hier sollten Sie sich beim Kauf also informieren lassen.

Düngen: Weniger ist mehr

Die Fetthenne kommt mit wenig aus. Vor allem Stickstoff braucht sie kaum. Wachsen die Pflanzen klein und kompakt, so ist der Boden als mager einzustufen. Bei einem reichen Stickstoffangebot wachsen sie üppig, aber recht weich. Die hoch wachsenden Arten lassen bei einem reichen Nährstoffangebot sogar ihre Triebe umfallen. Es ist daher wichtig, dass man die Pflanzen nicht zu sehr verwöhnt.

Vermehren: Einfach durch Stecklinge

Eine exakte Kopie der Fetthenne erhalten Sie durch eine Stecklingsvermehrung. Schon ein bis zwei kurze, daumendicke Teilstücke reichen für eine neue Pflanze aus. Die Stücke lassen sich einfach abbrechen und werden ein bis zwei Tage getrocknet. Dann werden sie in einen Topf mit einem Torf-Sandgemisch gesteckt und dieser mit einer Plastikfolie bedeckt.

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Unser Tipp
Alternativ bietet ein kleines Treibhaus das benötigte Kleinklima für eine erfolgreiche Anzucht.

Teilen: Am besten im Frühjahr

Wenn die Fetthenne im Garten sehr groß geworden ist, können Sie diese auch teilen. Der ideale Zeitpunkt dafür ist im zeitigen Frühjahr. Gehen Sie folgendermaßen vor:

  • Graben Sie die Mutterpflanze vorsichtig aus.
  • Entfernen Sie die alte Erde von den Wurzeln.
  • Teilen Sie die Mutterpflanze, indem Sie das Wurzelwerk mit den Händen auseinander ziehen.
  • Setzen Sie die neu gebildeten Tochterpflanzen getrennt in verschiedene Töpfe.

Auch eine Aussaat mit Samen ist möglich. Dann sollten Sie aber auf ein spezielles Aussaatsubstrat, ausreichende Bodenwärme und Luftfeuchtigkeit achten.

Pflanzen-Steckbrief

Fetthenne (Sedum)
Standort sonnig bis halbschattig
Erde gut durchlässiger Boden
Pflanzen im Frühjahr ins Freiland oder Gefäß
Schneiden höherwüchsige Sorten im Frühjahr, kleinwüchsige Sorten gar nicht
Überwintern meisten Sorten winterhart
Düngen sehr wenig
Vermehren mit Stecklingen
Teilen im Frühjahr
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
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