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Kirschbaum pflanzen und pflegen: Tipps


Schädlingsbefall vorbeugen
Kirschbaum pflanzen und pflegen

Von t-online, jb

Aktualisiert am 23.06.2021Lesedauer: 5 Min.
Rote KirschenVergrößern des BildesRote Kirschen: Ernten Sie die Früchte rechtzeitig, damit sich keine Schädlinge oder Vögel hierüber hermachen können. (Quelle: Chromorange/imago-images-bilder)
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Ein Kirschbaum, vor allem die Süßkirsche, ist recht pflegeleicht und eher anspruchslos. Er passt daher praktisch in jeden Garten. Worauf Sie trotzdem genau achten sollten, wenn Sie einen Kirschbaum pflanzen und pflegen möchten.

Kirschbaum nach Sorte auswählen

Wenn Sie jedes Jahr leckere Früchte ernten möchten, dann empfiehlt sich für Sie die Süßkirsche. Sie ist in verschiedenen Sorten erhältlich, die ihre Früchte zu verschiedenen Zeiten im Frühling und Sommer tragen. Besonders früh ernten können Sie bei den Sorten "Kassins Frühe Herzkirsche" und "Burlat". Hier werden die Kirschen bereits im Mai reif. Im Juli folgen unter anderem die Sorten "Kordia", "Regina", die "Hedelfinger Riesenkirsche" und "Schneiders Späte Knorpel".

Der richtige Standort

Süßkirschen brauchen zwar kaum Pflege, entwickeln sich aber besonders gut, wenn sie an einem warmen und sonnigen Standort, idealerweise in Südlage, stehen. Der Boden sollte tiefgründig und humos sein, um dem Kirschbaum viele Nährstoffe zu bieten. Bei Nachbau sind Süßkirschen eher empfindlich: Pflanzen Sie sie an einem Standort, an dem zuvor bereits ein Kirschbaum gewachsen ist, kann das die Wachstumsfähigkeit des neuen Baumes einschränken oder sogar zu einer frühen Vergreisung führen. Achten Sie bei der Standortwahl auch darauf, dass der Baum genug Platz hat, denn er kann bis zu 20 Meter hoch werden.

Ein weiterer Faktor, der bei der Standortwahl beachtet werden sollte, ist die Baumart und ihr entsprechendes Wuchsverhalten. Einige Sorten treiben stark aus, andere wiederum sind schwachwüchsig. Letztere eignen sich besonders für kleinere Gärten. Das Wachstum hängt dabei von einem Wurzelteil des Baumes – der Unterlage – ab. Sie wird unterschieden in

  • Busch,
  • Halbstamm,
  • Hochstamm.

Dennoch kann mit dem richtigen Baumschnitt die Wuchsrichtung und die Kronenform reguliert werden. Am beliebtesten ist dabei die Pyramidenkrone. Sie erleichtert die Ernte und wird daher in vielen Baumschulen verwendet.

Tipps zum Pflanzen

Pflanzen Sie eine Süßkirsche am besten im Herbst an und bereiten Sie die Erde mit etwas Kompost vor. Entsprechend vorgezogene Bäumchen mit Wurzeln können aber auch im Frühling gepflanzt werden. Damit der Kirschbaum wirklich Früchte trägt, sollten Sie entweder eine selbstbefruchtende Sorte wählen oder in der Nähe (mit einem Abstand von mindestens sieben Metern) eine weitere Kirschbaumsorte anpflanzen, damit die Blüten bestäubt werden. Auch Sauerkirschen werden im Herbst gepflanzt und mögen einen sonnigen, aber nicht zu trockenen Standort.

Schritt für Schritt einen Baum pflanzen

  • Stecken Sie einen ausreichend großen Bereich ab, den Sie für den Baum ausheben wollen. Der Durchmesser des Lochs sollte dabei etwa 30 Zentimeter größer sein als der des Wurzelballens.
  • Soll Ihr Kirschbaum auf dem Rasen stehen, entfernen Sie mit einem Spaten vorsichtig die obere Gräserschicht. Diesen können Sie bei Bedarf zum Ausbessern schadhafter Rasenstellen verwenden.
  • Das Pflanzloch sollte so tief sein, dass der Wurzelballen des Baums anschließend komplett mit Erde bedeckt und diese zum umliegenden Bereich eben ist. Das Loch sollte allerdings auch nicht zu tief sein. Die ausgehobene Erde wird für das anschließende Befüllen des Lochs wieder benötigt.

Unser Tipp
Orientieren Sie sich bei der Pflanztiefe am unteren Stamm des Baumes. Hier sollte eine helle Stelle erkennbar sein.

  • Stellen Sie den Baum in das Pflanzloch, um sowohl die Größe als auch die Tiefe überprüfen zu können.
  • Der junge Baum benötigt anfänglich noch etwas Stabilisierung, bis sich die Wurzeln entsprechend im Boden verankert haben. Hierbei hilft ein Baumpfahl, der westlich vom Stamm positioniert wird, um bei Wind ausreichend Stabilität geben zu können. Nun wird der Pfahl im Abstand von 15 Zentimetern neben den Stamm etwa 30 Zentimeter tief in den Boden gesteckt.
  • Lockern Sie nun, bevor Sie den Baum in das Pflanzloch setzen, den Erdboden mit einer Harke auf.
  • Positionieren Sie den Wurzelballen im Loch und richten Sie den Baum entsprechend des Sonnenstandes aus. Die meisten Bäume richten sich mit ihrer Wuchsrichtung nach dem Sonnenverlauf.
  • Schütten Sie das Loch mit der Erde auf.

Unser Tipp
Ist Ihr Boden nährstoffarm, können Sie noch etwas Kompost untermischen.

  • Treten Sie die Erde mit Ihren Füßen fest. Achten Sie allerdings darauf, dass das Erdreich dadurch nicht zu stark verdichtet wird.
  • Füllen Sie, wenn nötig, erneut etwas Erde auf.
  • Bauen Sie mit etwas Erde einen kleinen Wall um das Pflanzloch. Dadurch versickert das Gießwasser im Pflanzloch und wird nicht auf den umliegenden Rasen gespült.
  • Befestigen Sie nun den Stamm des Baumes mit einem Strick aus Naturfasern wie Hanf oder Kokos an dem Baumpfahl.

Der Kirschbaumschnitt

Wie die meisten Obstbäume, sollten Kirschbäume jedes Jahr nach der Ernte geschnitten werden. Der beste Zeitpunkt dafür ist Juli oder August – spätestens zum Herbstbeginn ist ein Schnitt notwendig.

Entfernen Sie dabei altes, abgestorbenes Holz sowie Zweige, die beinahe senkrecht wachsen, damit der Baum in Form bleibt. Zu stark sollten Sie den Baum aber nicht schneiden. Lichten Sie lediglich die Krone aus und entfernen Sie neben senkrechten Zweigen diejenigen, die sich überkreuzen und aneinanderscheuern. Die Schnittwunden sollten Sie mit einem Verband aus Baumwachs versiegeln.

Jungbäume erhalten einen anderen Schnitt. Hier ist das Abschneiden von Zweigen eher eine Kontrolle über die Wuchsrichtung – sie regulieren diese mit dem Stutzen von Ästen. Entfernen Sie dazu alle nach innen wachsende Triebe oder Äste, die sich kreuzen. Auch Wassertriebe sollten entfernt werden. Einen Anhaltspunkt kann Ihnen der Schnittplan für einen Obstbaum liefern.

Wassertriebe erkennen
Wassertriebe sind meistens Äste, die senkrecht nach oben wachsen. Sie sind heller und weicher als andere Äste. Besonders in der Mitte des Baumes sind Wassertriebe häufig zu finden.

Ist der Baum höher als 250 Zentimeter, sollten Sie auch hier bei einem Jungbaum leicht regulierend eingreifen. Dazu wird der Leittrieb entsprechend gekürzt. Die restlichen nach oben wachsenden Äste werden nahe am Ast entfernt.

Krankheiten und Schädlinge bei Kirschbäumen

Kirschbäume können von verschiedenen Schädlingen und Krankheiten befallen werden. Besonders häufig kommen die Monilia-Spitzendürre, die Monilia-Fruchtfäule, die Blattbräune und die Schotschusskrankheit vor. Die Krankheiten werden durch Pilze verursacht. Befallene Pflanzenteile müssen Sie entfernen und sorgfältig entsorgen, damit sich die Pilze nicht ausbreiten können. Desinfizieren Sie möglichst auch die verwendeten Schneidewerkzeuge.

Als Schädlinge treten beim geschwächten oder alten Kirschbaum die Kirschfruchtfliege und die Schwarze Kirschenlaus auf. Diesen können Sie beispielsweise mit Kulturschutznetzen, Gelbfallen oder mit Nematoden, also Fadenwürmern die als Nützlinge fungieren, vorbeugen.

Kann man einen Kirschbaum aus einem Kern ziehen?

Ein Kirschbaum lässt sich auch aus einem Kern ziehen. Allerdings handelt es sich dabei nicht um die gleiche Sorte wie die, von der die Kirsche ist. Häufig werden Kirschen aus Hybriden gezüchtet, damit der Baum stark und robust, die Frucht jedoch schmackhaft ist. Ursprünglich werden Kirschbäume also durch Veredelung vermehrt.

Wenn Sie einen Kirschbaum aus einem Kern züchten möchten, sollten Sie diesen vollständig vom Fruchtfleisch befreien. Stecken Sie diesen dann im Herbst draußen in den Boden. Möchten Sie den Kern vorerst im Hausinneren ziehen, legen Sie den Kern in ein Gefäß mit feuchtem Sand. Bis zum Frühjahr sollte das Gefäß an einem kühlen Standort stehen. Sowohl das frühe Einpflanzen im Garten als auch die Lagerung im kühlen, feuchten Substrat bewirkt, dass die Kirschkernhülle aufweicht – der Kern kann keimen.

Sobald die Temperaturen ausreichend hoch sind, können Sie den Kern aus dem Sand nehmen und ihn in Anzuchterde stecken.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mein schöner Garten
  • Gartenjournal
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