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Salbei richtig pflanzen, pflegen und ernten: Tipps


Salbei
Salbei pflanzen und pflegen

t-online, dpa-tmn, Brüggehofe / hadiet

Aktualisiert am 19.01.2016Lesedauer: 5 Min.
Salbei erkennt man an seiner samtig-grünen samtigen Oberfläche.Vergrößern des BildesSalbei erkennt man an seiner samtig-grünen samtigen Oberfläche. (Quelle: Sibille Müller/imago-images-bilder)
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Der Echte Salbei wird nicht nur in der Küche gerne als Würzkraut verwendet. Auch in der Naturheilkunde kommt das ätherische Kraut zum Einsatz, beispielsweise gegen Halsschmerzen oder bei Magen-Darm-Beschwerden. Salbei lässt sich gut trocknen und behält dennoch sein Aroma. Tipps zur Pflege.

Salbei ab April im Freien anpflanzen

Salbei liebt steinig-trockenen Kalkboden und vollsonnige Standorte ohne Staunässe. Salbei kann ab April (im Gewächshaus ab März) ausgesät werden. Dazu den Samen in feuchte Erde legen, andrücken und mit wenig Erde bedecken. Sorgfältig gewässert, keimt Salbei in 7 bis 21 Tagen. Mitte Mai sollten die Salbeipflanzen in Abständen von 35 mal 35 Zentimetern ins Freiland gesetzt werden. Schneller geht das Anpflanzen von Ablegern und Stecklingen, die einfach in die Erde gesetzt werden. Gedüngt werden sollte mit Maß. Frischer Mist schadet der karge Böden gewohnten Mittelmeerpflanze, die mit gut verrottetem Kompost besser gedeiht. Ab März des zweiten Jahres kann Salbei vierwöchentlich geringe Mengen Volldünger bekommen. Doch Vorsicht mit zu viel Pflege: Bei Überdüngung stellt Salbei das Blühen ein.

So ernten Sie den Salbei richtig

Bei den blühenden Sorten des Küchensalbeis geht die Pflanze nach der Blüte in eine Ruhepause. Damit verringert sich das Aroma in den Blättern, und es wird insgesamt weniger Grün gebildet. Bei den blühenden Sorten gilt daher die Faustformel, die Blätter mit Beginn der Blüte zu ernten. Es gibt aber einen Trick, wie man verhindert, dass die Pflanzen ruhen: Man muss die Blüten frühzeitig entfernen. Die Pflanze kann dann keine Samen bilden – und hat quasi ihr Ziel nicht erreicht. Sie muss nun weiterwachsen.

Salbei trocknen und verwenden

Nach der Ernte können Sie die Zweige mit einer Schnur zu einem Strauß binden und verkehrt herum an einem trockenen Ort aufhängen. Am besten spannen Sie dazu eine Wäscheleine quer durch den Boden oder die Speisekammer und binden die Salbei-Sträuße daran fest. So trocknen die Blätter am besten. Zum Würzen von mediterranen Speisen und Fleisch können Sie sowohl frische als auch getrocknete Blätter in Maßen verwenden.

Salbeitee ist gesund

Salbeitee hilft bei einer wunden Stelle im Zahnfleisch, die schmerzt. Dafür kocht man frische Salbeiblätter mit Wasser auf. Wenn es etwas abgekühlt ist, spült man damit den Mund. Salbei wirkt beruhigend

Für eine Gurgellösung gegen Kratzen im Hals gießen Sie einfach einige Blätter mit heißem Wasser auf und lassen den Sud einige Minuten ziehen, bevor Sie die Blätter wieder herausnehmen.

Salbei-Pflege: vermehren und schneiden

Wenn die Pflanzen nach einigen Jahren zu sehr verholzen, können aus den geernteten Samen leicht neue Halbsträucher herangezogen werden. Aber auch mit Stecklingen und Ablegern lässt sich der Salbei nachziehen. Im Herbst werden die Triebe um die Hälfte gekürzt, dabei aber nicht zu weit in die verholzten Teile schneiden. Sonst besteht die Gefahr, dass keine neuen Triebe nachwachsen.

Winterharter Salbei braucht trotzdem Frostschutz

Ausgelegter Reisig oder Tannenzweigen schützt in der kalten Jahreszeit gegen Frost. Wer den Salbei auf dem Balkon oder in Töpfen hält, sollte diese im Winter mit ins Haus nehmen oder die Töpfe mit Jutesäcken oder Vlies schützend einpacken. Die grünen Blätter bleiben übrigens im Winter sichtbar. Im Frühjahr sollten dann die Triebe erneut auf etwa 15 Zentimeter zurückgeschnitten – so treibt der Salbei immer üppig und gleichmäßig aus.

Aus Erfahrung rät Herbert Vinken, Gärtnermeister und Buchautor, die Zeit im Winterquartier so kurz wie möglich und so lange wie nötig zu halten. "In einer milden Periode im Winter stellt man die Töpfe am besten direkt wieder ins Freie", rät der Experte. Denn im Winterlager erreicht die Pflanzen häufig nicht genug Licht. Sie bilden dann weiche, lange und teils auch hellere Triebe. "Vergeilen" nennen dies die Fachleute. Das schwächt die Pflanzen, und diese Triebe sind anfällig für Läuse und andere Schädlinge.

Druiden maßen Salbeiöl besondere Kräfte zu

Der herbwürzige Geschmack der Blätter beruht auf dem Salbeiöl. Schon früh wurde die medizinische Wirkung geschätzt: Die Ägypter setzten es ein, um Unfruchtbarkeit zu behandeln, und die keltischen Druiden meinten, mit Salbei sogar Tote wieder zum Leben erwecken zu können. Indianer nutzten das Heilkraut zum Räuchern, wenn besondere Orte gereinigt und geweiht werden sollten.

Verschiedene Sorten von Salbei

"Man unterscheidet zwischen den mediterran, halbstrauchig und den mehrjährig staudig wachsenden sowie den einjährigen Arten", erklärt Prof. Cassian Schmidt, Leiter des Sichtungsgartens Hermannshof in Weinheim.

- Die halbstrauchig wachsenden Exemplare: Diese Gruppe vertritt häufig der Küchensalbei (Salvia officinalis). "Diese Arten sind natürliche Partner von Lavendel und Rosmarin, mit denen sie zusammen die Landschaft von Zwergstrauchheide und Felssteppe im mediterranen Raum prägen", erklärt Prof. Schmidt. Ein sonniger, magerer Standort fördert die Lebenserwartung. Der Küchensalbei teilt sich in gut 20 Sorten auf, die sich vor allem in der Laubfärbung unterscheiden. Zu den wichtigsten zählen 'Berggarten' mit breiten Blättern und einer meist spärlichen Blüten, die rotlaubige Sorte 'Purpurascens' sowie die buntlaubigen Sorten 'Icterina' und 'Tricolor'.

Attraktiv ist auch der Lavendelblättrige Salbei, als Spanischer Salbei bekannt (Salvia lavandulifolia). "Das Laub ist etwas schmaler und ebenfalls silbrig-grau", beschreibt Prof. Schmidt den robusten Halbstrauch mit lavendelblauen Blütenständen.

- Die staudig wachsenden Arten: Sie stammen aus dem eurasischen Raum, von Wiesen und aus Steppenlandschaften. Vor allem der Sommersalbei (Salvia nemorosa) steht für diese Gruppe. "'Ostfriesland' und 'Blauhügel' sind zwei besonders bewährte Formen", erklärt Jan Weinreich, Staudengärtner aus Wolmirstedt. 'Ostfriesland' blüht violettblau und damit dunkler als 'Blauhügel'.

Die Sorte 'Caradonna' schafft bis zu 70 Zentimeter. Die Stängel sind dunkelviolett, was die Blütenfarbe verstärkt, erklärt Weinreich. Nur etwa 20 bis 30 Zentimeter hoch wird die Sorte 'Marcus'. Seine besondere Empfehlung ist 'Mainacht': Sie blüht im Mai und damit einige Wochen früher als die zuvor beschriebenen Sorten. Alle staudigen Sorten blühen zweimal. "Geht die erste Blüte ihrem Ende entgegen, kann man die Horste runterschneiden", erläutert Weinreich. Anschließend treibt die Pflanze neu aus und bildet wieder Blüten.

Schmidt empfiehlt für den Staudensalbei einen kalkhaltigen, aber nicht zu schweren Boden. "Ideale Partner zum Sommersalbei sind beispielsweise Schafgarben", erklärt der Gartenleiter. Ihre horizontalen gelben oder terrakottafarbenen Blütenscheiben harmonieren mit den vertikalen lilablauen Blütenrispen des Salbeis. Dazu passen dunkelrote Knautien, Fetthennen und Gräser.

- Unter den einjährigen Arten sind der blaublühende Mehlsalbei (Salvia farinacea) und der rote Feuersalbei (Salvia splendens) beliebt. Sie stammen aus Nord- oder Südamerika, wofür gerade die rote Blütenfarbe typisch ist. Im Bereich der Küchenkräuter hat sich der Ananas- oder Honigmelonen-Salbei einen Namen gemacht. "Die aus Südamerika stammenden Arten sind alle Kurztagspflanzen", erläutert Prof. Schmidt. Sie bilden dann Knospen, wenn die Tage kürzer sind als die Nacht – im Herbst. Man kann die Sträucher im kalten Gewächshaus bis in den Winter blühend halten. Schmidt begeistert sich aber auch für 'Phyllis Fancy' in zartem Blau und 'Nachtvlinder' mit lilablauen Blüten.

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