Echtes Tausendgüldenkraut: Auf Waldlichtungen zu finden

Echtes Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea) ist eine starke Bitterpflanze und gehört zu den Heilpflanzen, die besonders hoch im Kurs stehen. Bereits seit der Antike setzen die Menschen auf ihre Wirkung, zum Beispiel bei der Förderung der Verdauungstätigkeit.

Verbreitung und Aussehen

Echtes Tausendgüldenkraut findet sich auf Waldlichtungen und Wiesen in Europa, Westasien, Nordamerika und Nordafrika. Das Enziangewächs blüht von Juli bis September, steht strengstens unter Naturschutz und darf keinesfalls gesammelt werden. Das Centaurium erythraea hat einen vierkantigen Stängel und wächst bis 30 Zentimeter hoch. Unten bilden die schmaleiförmigen Blätter eine grundständige Rosette, oben haben die Blätter dagegen eine längliche Form. Die kleinen rosaroten Blüten präsentieren sich als Trugdolde.

Echtes Tausendgüldenkraut: Wirkung als Heilmittel

Verwendet wird das gesamte Kraut bis auf die Wurzel. Die Bitterstoffe sorgen dafür, dass der Appetit steigt. Grund ist die Wirkung auf die Geschmacksknospen im Mund, aus der eine Reizung des Nervus Vagus entsteht. Die Folge sind eine verstärkte Bildung von Speichel und Verdauungssäften. Im Magen selbst sorgen die Bitterstoffe für eine Ausschüttung von Verdauungshormonen. Allesamt Wirkungen des Centaurium erythraea, die den Appetit ankurbeln und die Magen-Darm-Tätigkeit in Schwung bringen. Tees oder Tropfen aus Tausendgüldenkraut können zudem bei Blähungen und Völlegefühl Abhilfe schaffen. Aber: Bei einer entzündeten Magen- oder Darmschleimhaut sollte das Tausendgüldenkraut auf keinen Fall eingenommen werden.

Geschichtlicher Hintergrund

Eine Sage aus der Antike beschreibt einen Zentaur, der einst von einem Pfeil im Huf getroffen wurde. Die Kreatur aus Mensch und Pferd konnte die Verletzung mit auf die Wunde gelegtem Tausendgüldenkraut heilen. Benannt wurde die Pflanze mutmaßlich nach den Worten „Tausend Gulden wert“.