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Eibe: Vorsicht, giftig – Darum ist die Heckenpflanze gefährlich


Fragen und Antworten
Eibe giftig bei Hautkontakt: Das müssen Sie beachten

Von t-online, ron, jb

Aktualisiert am 20.04.2024Lesedauer: 4 Min.
Europäische Eibe (Taxus baccata): Die Nadeln der Pflanze sind hochgiftig.Vergrößern des BildesEuropäische Eibe (Taxus baccata): Die Nadeln der Pflanze sind hochgiftig. (Quelle: imagebroker/imago-images-bilder)
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Sie ist immergrün, frosthart und eignet sich gut als Heckenpflanze. Allerdings ist die Eibe giftig – für Mensch und Tier. Deshalb sollten Sie bei der Wahl des Standorts vorsichtig sein.

Die Europäische Eibe, auch Gemeine Eibe oder nur Eibe genannt, zählt zu den immergrünen Nadelbäumen. Mit einer Wuchshöhe von bis zu 15 Metern und einem glänzend-grünen Nadelkleid bietet der unter seinem botanischen Namen als Taxus baccata bekannte Baum etwas fürs Auge. Weil die Eibe zudem schnittverträglich ist, wird sie gern als Hecke im Garten angepflanzt.

Welche Teile der Eibe sind giftig?

Doch so attraktiv die Eibe ist, so giftig sind fast alle Teile der Pflanze. In den von oben dunkelgrün glänzenden und an der Unterseite matt-hellgrün schimmernden Nadeln sowie in den im Herbst heranreifenden Samen befinden sich in hoher Konzentration die herzwirksamen Alkaloiden Taxin I und II sowie das cyanogenen Glykosid (an Zuckerreste gebundene Blausäure) Taxicatin. Die dunkelbraunen, holzigen Samen sind etwa erbsengroß und von einem roten Becher umschlossen. Dieses Fruchtfleisch ist wiederum ungiftig.

Wie wirkt das Gift der Eibe?

Schon der Verzehr weniger Nadeln oder Samen kann ausreichen, um beim Menschen schwere Vergiftungserscheinungen hervorzurufen. Zu den häufigsten Symptomen gehören laut der Informationszentrale gegen Vergiftungen des Universitätsklinikums Bonn:

  • Mundtrockenheit
  • Rotfärbung der Lippen
  • Pupillenerweiterung
  • Blässe
  • Übelkeit
  • Leibschmerzen
  • Schwindel
  • Diarrhoe (Durchfall)
  • Herz- und Kreislaufstörungen

Vergiftungen durch die Gifte der Eibe können ebenso Leber- und Nierenschäden nach sich ziehen und im äußersten Fall sogar zu Krampfanfällen bis hin zum Tod führen.

Was sollten Sie bei einer Vergiftung tun?

Geben Sie den Betroffenen als erste Hilfe reichlich Wasser zu trinken. Rufen Sie dann umgehend die Giftnotrufzentrale an, rät die Informationszentrale. Dort bekommen Sie fachkundigen Rat für das weitere Vorgehen.

Die Form und die rote Farbe des Samenmantels erinnern an Beeren oder andere süße Früchte. Deshalb können Kinder leicht in Versuchung kommen, die giftigen Samen in den Mund zu nehmen. In Familienhaushalten achten Sie deshalb besonders darauf, dass Kleinkinder weder die Früchte noch andere Pflanzenteile anfassen oder essen. Klären Sie ältere Kinder über die Gefahr auf.

Wenn ein Kind dennoch Anzeichen einer Vergiftung zeigt, beispielsweise wenn es erbricht oder bewusstlos ist, alarmieren Sie über den Notruf 112 sofort den Rettungsdienst. Nehmen Sie den Auslöser der Vergiftung, zum Beispiel Beeren oder Nadeln, mit in die Klinik, damit die Vergiftung mit den richtigen Mitteln behandelt werden kann.

Symptome einer Vergiftung können sein:

  • Mundtrockenheit
  • erweiterte Pupillen
  • erhöhte Pulsfrequenz,
  • Schwindel / Kreislaufstörungen
  • Übelkeit
  • Durchfall
  • Schmerzen
  • Krampfanfälle / Krämpfe
  • Bradykardie
  • Kreislaufschwäche
  • Bewusstlosigkeit

Zudem kann es zu Herzrhythmusstörungen, Nierenschäden und Atemlähmung kommen.

Die Giftstoffe wirken innerhalb weniger Minuten bis halben Stunde. Je nachdem, wie groß die verzehrte Menge und das Körpergewicht und der gesundheitliche Zustand des Betroffenen ist. Welche Pflanzen noch zu den gefährlichsten in Deutschland zählen, erfahren Sie hier.

Eibenhecke schneiden: Was ist zu beachten?

Wenn Sie Ihre Hecke zurückschneiden, tragen Sie Handschuhe und bedecken Sie Arme und Beine. Der Grund: Beim Kürzen der Zweige und Äste treten zumeist Pflanzensäfte aus, die die Haut reizen oder zu allergischen Reaktionen führen können. Mit der Schutzkleidung verhindern Sie den Hautkontakt.

Entsorgen Sie zudem Schnittreste umgehend, um die Gefahren für sich selbst und andere zu reduzieren. Kam es dennoch zu einem Hautkontakt, waschen Sie die Stelle umgehend unter warmen Wasser ab und beobachten Sie sie. Nehmen Sie Hautveränderungen wahr, suchen Sie am besten einen Arzt auf.

Info
Zerkleinerte Eibenreste entsorgen Sie auf dem Kompost. Das Gift in Nadeln und Holz sowie Beeren wird durch die Bakterien zersetzt.

Wenn Sie eine Eibe in Ihrem Garten haben, pflegen Sie sie entsprechend. Das heißt, dass Sie sie nach dem Schnitt düngen müssen. Verwenden Sie dafür gewöhnlichen Langzeitdünger. Alternativ verwenden Sie Dünger für Tannen oder Koniferen – oder Sie greifen zu Pferdemist oder Blaukorn.

Düngen Sie die Eibe jedoch nur, wenn Sie die Hecke massiv zurückgeschnitten haben. Wenn Sie lediglich einen kleinen Formschnitt durchführen, müssen Sie die Hecke nicht jedes Mal düngen. Übrigens: Der Formschnitt ist ganzjährig möglich. Am besten geeignet sind jedoch die Monate zwischen März und September (Frühjahr bis Herbst).

Ist die Eibe auch für Tiere giftig?

Nadeln und Samen der Eibe sind ebenso für Haustiere sehr giftig. Die in den Pflanzenteilen befindlichen giftigen Inhaltsstoffe können auch bei ihnen zum Herzstillstand führen. Hat der Hund oder die Katze an Nadeln oder Samen der Eibe geknabbert, sollten Sie umgehend einen Tierarzt aufsuchen. Gefährlich beziehungsweise tödlich ist die Eibe auch für Nutztiere wie Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine.

Eibe ist auch nützlich

Auch, wenn die Eibe giftig und daher vielleicht zu den unbeliebteren Sträuchern im Garten zählt, so bietet sie dennoch zahlreichen Tieren wie Vögel und andere Nützlinge im Garten einen Platz zum Leben beziehungsweise Nahrung (Früchte). Daran sollten Sie denken, falls Sie planen, die Hecke vollständig zu entfernen.

Übrigens: Die Eibe ist für viele Nützlinge so wichtig, dass sie in Deutschland sogar unter Naturschutz steht.

Fazit

Die Blüten, die Beeren und die Blätter der Eibe gelten als giftig. Vor allem im Pflanzensaft ist die Menge der Giftstoffe stark erhöht. Vermeiden Sie daher sowohl den Hautkontakt sowie Kontakt mit den Schleimhäuten dringend. Achten Sie auch darauf, dass Kinder und Tiere die Früchte der Hecke nicht essen. Andernfalls sollten Sie dringend einen Arzt aufsuchen.

Verwendete Quellen
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