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Berberitze: Die ideale Alternative zum Buchsbaum | Pflege und Schnitt


Robust und schnittverträglich
Berberitze ist die ideale Alternative zum Buchsbaum

Von dpa, t-online, jb

Aktualisiert am 26.03.2024Lesedauer: 4 Min.
Früchte der Gewöhnlichen Berberitze. Die Hecke trägt farbenfrohe Früchte und setzt so gekonnt Akzente. (Symbolbild)Vergrößern des BildesFrüchte der Gewöhnlichen Berberitze. Die Hecke trägt farbenfrohe Früchte und setzt so gekonnt Akzente. (Symbolbild) (Quelle: Marion Nickig/dpa-tmn)
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Es ist nicht nur in der Mode so: Was eine Zeit lang sehr angesagt war, fällt irgendwann aus der Gunst der Menschen – nur um dann wieder zurückzukommen.

Die Hecken der Gattung Berberitze waren in den 50er- und 60er-Jahren groß im Trend. Und das aus gutem Grund: Sie lassen sich gut schneiden und sind daher ideal als Hecke zu nutzen. Auch die Dornen der Triebe sind ein guter Schutz – was sich auch im deutschen Namen der Pflanze ausdrückt: Sauerdorn oder auch Dreidorn. Sie halten unwillkommene Eindringlinge gekonnt und unauffällig vom Grundstück fern.

Darum sind Berberitze ein guter Buchs-Ersatz

Zusätzlich sind die Berberitzen sehr robust. Sie sind nicht so anfällig für Krankheiten und Pilze wie beispielsweise der Buchsbaum. Dennoch bieten sie dieselben Vorteile: Sie sind pflegeleicht, ihr Astwerk ist dicht und sie müssen nicht allzu häufig geschnitten werden. Aber Achtung: Auch wenn Berberitze unempfindlicher gegenüber Pilzerkrankungen ist, muss er dennoch ausreichend gepflegt und kontrolliert werden. Denn gerne lassen sich Dickmaulrüssler in ihm nieder und verursachen Fraßschäden.

Die Gattung der Berberitze hat ein großes natürliches Verbreitungsgebiet und umfasst mittlerweile circa 600 Arten. In Europa kommen nur wenige Arten in der Natur vor, die bekannteste ist die Gewöhnliche oder Echte Berberitze (Berberis vulgaris). Vor allem aber stammt die Gattung aus China und dem weiteren Ostasien sowie Südamerika.

Immergrüne und sommergrüne Arten unterscheiden

Eine große Gruppe der Berberitzen zählt zu den immergrünen Arten – die sich besonders im Winter in den dann kargen Gärten Mitteleuropas hervortun. Dazu gehören die kleine Buchsbaumblättrige Berberitze (B. buxifolia) und die Großblättrige Berberitze (B. julianae).

Die sommergrünen Arten haben dafür eine schöne Herbstfärbung – vor allem die Thunbergs Berberitze (B. thunbergii). Von dieser Art gibt es zwischen 40 und 60 verschiedene Formen. Sie unterscheiden sich anhand ihrer Wuchsform – es gibt säulenförmige, kugelige oder überhängende Gehölze.

Farbenfrohe Hecke von Frühling bis Herbst

Vor allem die Blüten der Gattung Berberitze sind für viele Hobbygärtner etwas besonders. Die Thunbergs Berberitze zeigt diese bereits im April, Hybriden wie Berberis x stenophylla, Berberis x media und die Warzen-Berberitze (B. verruculosa) sind vier bis acht Wochen später dran – und dann ziehen sie sehr viele nützliche Insekten an. Bienen werden vom Nektarduft angelockt, Käfer und Fliegen von einem für den Menschen weniger gut wahrnehmbaren Eiweißgeruch.

Später entwickeln sich aus den Blüten rote oder blauschwarze Früchte. Vor allem letztere sind bei Vögeln als Nahrung sehr beliebt. Auch für Gärtner haben die roten Früchte einen Vorteil: Der Schmuck der Gehölze bleibt deutlich länger an den Zweigen erhalten und fällt gerade in den späten Herbstwochen auf.

Wie werden die Beeren der Berberitze verwendet?

Rote Beeren – aber nur die der in Deutschland heimischen Gewöhnlichen Berberitze (Berberis vulgaris) – sind essbar. Sie werden etwa in Reisgerichten der persischen Küche verwendet und enthalten (im Vergleich zu allen anderen Teilen der Berberitzen) nahezu keine giftigen Alkaloide.

Die Beeren der Gewöhnlichen Berberitze sind reich an Pektin, Vitamin C und Ballaststoffen. Ihr Geschmack ist säuerlich. Die Früchte der Sauerdorn-Sträucher eignen sich zur Herstellung von Marmeladen, Sirup oder Kompott. Getrocknet können die roten Beeren als Tee oder zum Verfeinern von Bratensoßen verwendet werden.

Die Rinde mancher Berberitze hat auch einen Zierwert – etwa von Berberis dictophylla. Sie ist schneeweiß.

Wann ist Erntezeit für Berberitzen?

Berberitzen können Sie ab Ende August oder Anfang September bis November ernten. Wichtig ist, dass Sie nur reife Früchte pflücken. Diese haben eine dunkelrote Farbe. Ihr Geschmack ist sauer.

Bei der Ernte sollten Sie Schutzkleidung wie Handschuhe und eine Schutzbrille tragen. Auch offene Schuhe sollten Sie vermeiden. Die Handschuhe und geschlossenen Schuhe schützen Sie vor den Dornen der Pflanze. Beim Pflücken können die Beeren zerplatzen. Es ist daher sinnvoll, die Augen ebenfalls zu schützen.

Berberitzen vermehren

Der Strauch kann leicht vermehrt werden, und zwar über Stecklinge. Diese werden mit einem scharfen, sauberen Messer einfach abgeschnitten Sie sollten mindestens 12 bis 15 Zentimeter lang sein. Dann können die Pflanzenteile in etwas Erde oder einem Glas mit Wasser gesteckt werden. Bilden sich ausreichend viele Wurzeln bei dem Berberitzen-Steckling in der Vase, kann dieser in einen kleinen Topf mit Anzuchterde gesetzt werden.

Wie äußert sich eine Vergiftung durch Berberitzen?

Die Heckenpflanze gilt als leicht giftig. Viele Teile der Berberitze enthalten Alkaloide (beispielsweise Berbamin, Berberin, Columbamin, Isotetrandin, Jatrorhizin, Magnoflorin oder Palmatin). Vor allem die

  • Blätter,
  • Blüten,
  • Rinde (Stamm- und Wurzelrinde) und
  • Wurzeln

enthalten eine hohe Menge des Gifts. Aber auch die Beeren bestimmter Sorten gelten als giftig. Es ist daher wichtig, dass Sie ausschließlich die Früchte der Gewöhnlichen Berberitze ernten und verzehren.

Bei einer Vergiftung äußern sich folgende Symptome:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Durchfall
  • Nasenbluten
  • Atemnot
  • Krämpfe

Vergiftungserscheinungen gibt es aber häufig erst, wenn mehr als 500 Milligramm der Alkaloide verzehrt werden. Bei Kindern und Haustieren reichen allerdings schon geringe Mengen aus, um entsprechende Symptome auszulösen.

Bei einer Vergiftung sollten Sie ausreichend Wasser trinken. Verbessern sich die Symptome dann nicht, sollten Sie den Giftnotruf anrufen oder einen Arzt aufsuchen.

Info
Für Tiere sind Berberitzen giftig. Hunde und Katzen, die die Beeren oder andere Bestandteile der Pflanze verzehrt haben, können unter Erbrechen und Durchfall leiden. Suchen Sie in dem Fall einen Tierarzt auf.

Welcher Standort ist für Berberitzen gut?

In der Natur wächst der Sauerdorn häufig auf sonnigen Hängen. Daraus kann der Hobbygärtner ableiten, welche Standortbedingungen dem Gewächs im Garten guttun: ein durchlässiger Boden ohne Staunässe im Sonnenschein. Thunbergs Berberitze verträgt leichten Schatten. Ist der Standort jedoch nicht geeignet, erkennen Hobbygärtner das an dem schwachen Wachstum. Und das, obwohl diese Gattung sonst relativ anspruchslos ist. Am besten pflanzen Sie die Buchs-Alternative daher auf etwas kargeren Böden, damit die Pflanzen nicht zu kräftig wachsen. Zudem sollte der Platz möglichst sonnig oder unter Umständen halbschattig sein.

Müssen Berberitzen geschnitten werden?

Direkt nach der Blüte ist der beste Zeitpunkt für einen Formschnitt. Möchten Sie, dass Ihre Hecke lediglich etwas gepflegter aussieht, so können Sie den Pflanzschnitt im Frühjahr oder Herbst durchführen. Damit der Sauerdorn prächtig gedeiht und ausreichend Kraft für die neue Saison bekommt, sollten Sie im Februar, wenn es nur noch wenige Tage mit Dauerfrost gibt, einen Verjüngungsschnitt durchführen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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