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Mythos Holzschädling: Verschwindet Holzwurm von selbst?


Schädling vernichten
Holzwurm verschwindet von selbst: Stimmt das?

  • Jennifer Buchholz
Von Jennifer Buchholz

Aktualisiert am 01.11.2023Lesedauer: 3 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Ein Holzwurm im Holz in Großaufnahme.Vergrößern des Bildes
Holzschädling: Holzwürmer lieben Hölzer aller Art. (Quelle: Germanovich/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Holzwürmer zählen zu den bekanntesten Holzschädlingen – und zu den tückischsten. Denn sie richten starke Schäden an und werden meist erst spät entdeckt.

Der Holzwurm ist die Larve des Gemeinen oder Gewöhnlichen Nagekäfers (Anobium punctatum). Gefürchtet ist der Schädling, da er vor allem Möbel, Kunstobjekte, Musikinstrumente oder allgemein Gegenstände aus Holz befällt und diese zerstört.

Er kann aber auch Dachkonstruktionen oder andere hölzerne Bauten befallen und durchfressen. Damit es nicht so weit kommt, sollte ein Befall also schnellstmöglich erkannt und bekämpft werden. Oder verschwindet der Holzwurm ganz von alleine?

Können Holzwürmer von allein verschwinden?

Nein. Der Schädling verschwindet nicht von selbst. Im Gegenteil: Er vermehrt sich sogar. Daher ist es sinnvoll und wichtig, den Holzwurm zu bekämpfen.

Wie lange bleibt der Holzwurm?

Die Lebensdauer von Holzwürmern liegt zwischen einem (bei sehr günstigen Bedingungen) und acht Jahren (bei sehr schlechten Bedingungen). In der Regel wird es allerdings etwa drei Jahre dauern, ehe sich der Schädling verpuppt und sich die Larve zum Nagekäfer verwandelt. Der Käfer wiederum fliegt dann zur Paarung aus.

Aber: Wenn der Käfer ausfliegt, ist der Holzwurm-Befall nicht behoben. Denn Holzwürmer pflanzen sich im Holz fort.

Welches Holz mögen Holzwürmer besonders gerne?

Holzwürmer bevorzugen leicht feuchtes, verbautes beziehungsweise totes Holz. Es muss eine Mindestholzfeuchtigkeit von zehn Prozent haben und an einem kühlen Ort gelagert werden – dann sind die Bedingungen für den Holzschädling optimal. Das ist zum Beispiel in Kellern, auf Dachböden oder in Lagerräumen der Fall.

Dennoch zählt der Holzwurm zu den Trockenholzinsekten. Denn im Gegensatz zu beispielsweise Borkenkäfern befällt er keine Bäume.

Wie erkenne ich, ob der Holzwurm noch im Holz ist?

Es gibt typische Anzeichen, die auf einen Holzwurmbefall hindeuten. Dazu zählen unter anderem:

  • Fraß- oder Nagespuren am Holz
  • Kleine Bohrmehl- beziehungsweise Holzmehlhaufen in der Nähe der Ausfluglöcher
  • Aufwölbungen an der Holzoberfläche
  • Hörbare Fress- oder Knabbergeräusche – insbesondere nachts
  • Fraßgänge und Ausfluglöcher im Holz (Holzwurmgänge) – 1 bis 2 Millimeter im Durchmesser
  • Das Holz verströmt einen intensiven Geruch nach feuchtem Holz.
  • Das Holz ist morsch, nicht fest oder belastbar.
  • Das Holz verfärbt sich.
  • Am Holz krabbeln Käfer entlang.

Ist der Holzwurm im Winter aktiv?

Sowohl Hitze (plus 60 Grad Celsius) als auch Kälte (minus 10 Grad Celsius) verträgt der Holzwurm nicht.

Holzwurm bekämpfen: einfach oder schwierig?

Es ist schwierig, den Holzwurm zu bekämpfen. Das liegt zum einen daran, dass die Larven tief im Holz sitzen. Zum anderen befällt eine große Anzahl von Larven das Holz gleichzeitig: Demnach müssen die Bekämpfungsmaßnahmen weitreichend sein, was wiederum das Material zusätzlich beschädigen kann.

Holzwurm bekämpfen: Diese Methoden gibt es

Sie können versuchen, den Holzwurm mit Bienenwachs, Borsalz oder Tafelessig beziehungsweise Essigessenz bekämpfen. Aber auch Alkohol oder Salmiakgeist sollen gegen den Schädling helfen.

Bienenwachs

Versiegeln Sie die Bohrlöcher der Larve mit Bienenwachs, sodass er nicht mehr herauskommt oder das Bohrmehl entsorgen kann.

Borsalz

Spritzen Sie mithilfe einer Spritze Borsalz in die Fraßlöcher der Larve. Die Säure verätzt die Tiere.

Essig/Essigessenz

Dieselbe Wirkung wie Borsalz hat auch Essig. Allerdings kann das Hausmittel genauso wie Borsalz auch dem Holz schaden. Es ist daher mit Vorsicht anzuwenden.

Alkohol/Salmiakgeist

Geben Sie etwas von der Flüssigkeit direkt in das Bohrloch des Holzwurms. Am besten gelingt das mit einer Spritze. Wichtig: Kontrollieren Sie vorab, wie das Holz auf die Behandlung reagiert. Wird es dadurch nicht beschädigt, können Sie den Trick ausprobieren.

Am effektivsten ist es, einen Kammerjäger beziehungsweise ein professionelles Schädlingsbekämpfungsunternehmen um Unterstützung zu bitten. Sie kennen Methoden, wie der Holzschädling bekämpft und das Material weitgehend verschont werden kann.

Natürliche Bekämpfung des Holzwurms

Sie können den Holzwurm auf natürliche Weise bekämpfen, indem Sie den befallenen Gegenstand entweder Kälte (-10 Grad Celsius) oder Hitze (+60 Grad Celsius) aussetzen. Welche Methode dabei am besten geeignet ist, erfahren Sie in diesem Artikel hier.

Darüber hinaus soll es helfen, wenn Sie Eicheln rund um das befallene Holzstück legen. Denn Holzwürmer lieben Eicheln mehr als das Holz, in dem sie sich gerade befinden. Die Larven werden sodann aus ihren Gängen kriechen und sich dem Lockmittel widmen – der ideale Zeitpunkt, um die Schädlinge händisch aufzusammeln und zu entsorgen.

Holzwurm-Befall vorbeugen

Sie können einem Befall des Holzschädlings vorbeugen, indem Sie Holz möglichst trocken lagern, regelmäßig lüften, ausreichend heizen und alle Gegenstände gründlich auf Holzwürmer oder Käfer kontrollieren.

Fazit

Holzwürmer verschwinden nicht von allein. Sie sollten daher frühzeitig Maßnahmen ergreifen, um den Schädling zu bekämpfen. Probieren Sie zuerst Hausmittel wie Essig und Alkohol, bevor Sie den Schädlingsbekämpfer um Unterstützung bitten.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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