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Klimawandel: Das wird die schwülste Stadt Deutschlands


Hitze-Ranking in Tabellen
Das ist die schwülste Stadt Deutschlands


Aktualisiert am 16.02.2024Lesedauer: 3 Min.
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Abendliche Abkühlung im Wasser (Symbolbild): Auf Deutschland kommen schwüle Tage und heiße Nächte zu.Vergrößern des Bildes
Abendliche Abkühlung im Wasser (Symbolbild): Auf Deutschland kommen schwüle Tage und heiße Nächte zu. (Quelle: Alexander A. Piragis/Zoonar.com/imago-images-bilder)

Die schwülste Stadt Deutschlands wird ihren Platz behaupten. Ansonsten gehen Forscher von teils erstaunlichen Verschiebungen bis ins Jahr 2100 aus.

Das Hemd klebt auf der Haut, der Schweiß rinnt. Linderung schaffen in Innenräumen nur die beständig brummenden Klimaanlagen. An der Küste weht wenigstens noch manchmal ein angenehmer Wind, entlang des Rheins hingegen steht die Luft – und lokale Medien verkünden täglich die neuesten Zahlen der Hitzetoten.

Deutschland im Sommer 2100: ein Horrorszenario? Oder ein realistischer Blick in die Zukunft?

Um das herauszufinden, haben Experten des Climate Service Center Germany (GERICS) Dutzende regionale Klimamodelle mit Daten gefüttert. Die Projektionen berücksichtigen die Entwicklung der künftigen CO2-Emmissionen genauso wie unterschiedliche geographische Gegebenheiten.

Ungebremster CO2-Ausstoß führt zu explodierenden Werten

Für alle deutschen Landkreise sind so detaillierte Klimaausblicke entstanden. In ihnen kann man nachlesen, wie viele heiße Tage in der eigenen Heimat Ende des vergangenen Jahrhunderts normal waren – und wie viele es wohl 100 Jahre später sein werden. t-online hat die Faktenblätter für die 14 einwohnerstärksten Städte Deutschlands und ihre Umgebungen ausgewertet und in sortierbaren Tabellen dargestellt.

Das Ergebnis: Im Falle eines Weiter-so beim CO2-Ausstoß (RCP8.5-Szenario) explodieren einige der Hitze-Kennziffern förmlich. Ob es so kommt, ist dabei zwar offen, denn noch lässt sich gegensteuern. Aber die Auswertung veranschaulicht deutlich, wohin die Reise gehen könnte, wenn die Politik Klimaschutz nicht ernst nimmt.

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Besonders drastisch wäre der Anstieg bei den Tropennächten. Solche Nächte, in denen die Temperatur nicht ein einziges Mal unter die 20-Grad-Marke fällt und in denen Menschen nach einem anstrengenden, heißen Tag nur schlecht Erholung finden, gab es in der Bundesrepublik des vergangenen Jahrhunderts noch kaum.

Stuttgart, München und Nürnberg: Die größten Änderungen

Den GERICS-Daten zufolge wurde etwa im Raum Stuttgart von 1971 bis 2000 nur durchschnittlich alle zehn Jahre eine Tropennacht registriert. 100 Jahre später wird es der mittleren Klimamodellsimulation im pessimistischen RCP8.5-Szenario zufolge jedes Jahr 9,6 Tropennächte geben. Das wäre eine Zunahme um 9.500 Prozent.

Auch bei den Hitzetagen mit mehr als 30 Grad und den schwülen Tagen, die sich durch große Wärme bei gleichzeitig hoher Luftfeuchtigkeit auszeichnen, ändert sich das Klima in Stuttgart so stark wie kaum in einer anderen Stadt Deutschlands. Ende des 20. Jahrhunderts lag die Region hier noch im bundesdeutschen Mittelfeld. 100 Jahre später soll es ein Spitzenplatz in der Hitzetabelle werden.

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Zusammen mit der Stadt im Neckarbecken werden auch Nürnberg und München weit nach vorne katapultiert. Die prozentuale Zunahme der schwülen Tage und der Hitzetage ist in den drei südlichsten Städteregionen des Rankings am größten, keine der anderen elf untersuchten Regionen kann da mithalten. Durch den enormen Zuwachs landet der Raum Nürnberg bei den Hitzetagen im Spitzenfeld und bei den Tropennächten im Mittelfeld – gestartet war die Gegend bei den Tropennächten gemeinsam mit München als absolutes Schlusslicht.

Köln, die schwülste Stadt Deutschlands

Aber es gibt auch Konstanten: Die schwülste Stadt Deutschlands ist und bleibt Köln. 34,7 schwüle Tage müssten die Kölner der mittleren RCP8.5-Projektion zufolge Ende des 21. Jahrhunderts jedes Jahr erdulden. Die Luft ist dann so feucht und warm zugleich, dass es der Schweiß auf der Haut schwer haben wird, zu verdunsten. Den Menschen droht der Hitzschlag.

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Und auch dabei bleibt es: Die Stadt belegt sowohl Ende des vergangenen Jahrhunderts als auch 100 Jahre später Platz eins in der Tropennachttabelle – mit einer Steigerung um 1.414 Prozent auf 10,6 Tropennächte pro Jahr.

Das andere Ende der Tabelle

Am seltensten schwitzen werden die Menschen gemäß den Klimamodellen Ende des 21. Jahrhunderts noch im Norden. Die wenigsten Hitzetage sind im Raum Bremen, in der Gegend um Hamburg und in der Region Hannover zu erwarten, bei der Zahl der Tropennächte ergibt sich das gleiche Bild. Die Städte mit den wenigsten schwülen Tagen werden Hamburg, Berlin und Dresden sein.

Allerdings wird beim Blick auf die konkreten Werte auch deutlich, wie stark die Kennzahlen über alle Regionen hinweg betrachtet ansteigen. Im Raum Bremen werden Ende des Jahrhunderts jährlich 8,2 Tage mit Temperaturen über 30 Grad erwartet – 100 Jahre zuvor hätte das noch Platz eins in der Hitzetabelle bedeutet.

Der Rhein bei extremen Niedrigwasser (Archivbild).
Der Rhein bei extremen Niedrigwasser (Archivbild). (Quelle: Tack/imago-images-bilder)

So ändert sich das Klima konkret in Ihrer Stadt

Außer für Hitzekennzahlen haben die GERICS-Forscher auch noch für weitere Klimamerkmale Projektionswerte errechnet. Dabei geht es unter anderem um Niederschlagsmengen, Trockentage, zu erwartende Starkregenereignisse, Frost- und Eistage. Für die 14 einwohnerstärksten deutschen Städte sowie ihre nähere Umgebung hat t-online diese Informationen in einzelnen Artikeln zusammengetragen. Sie finden sie hier:
BerlinBremenDortmundDresdenDüsseldorfEssenFrankfurtHamburgHannoverKölnLeipzigMünchenNürnbergStuttgart

Verwendete Quellen
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