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Alfons Schuhbeck wird 65 Jahre alt


Essen & Trinken
Schuhbeck: "Bis zum jüngsten Gericht" weiter machen

Von afp, dpa
Aktualisiert am 02.05.2014Lesedauer: 4 Min.
Der umtriebige Starkoch Alfons Schuhbeck wird 65Vergrößern des BildesDer umtriebige Starkoch Alfons Schuhbeck wird 65 (Quelle: dpa-bilder)
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Alfons Schuhbeck zählt zu den bekanntesten TV-Gesichtern Deutschlands. Der berühmte Gastronom wurde nun 65 Jahre alt. Aufhören kommt für den berühmten Koch nicht infrage. Schuhbeck will "bis zum jüngsten Gericht" weiter machen, wie er der "Berliner Morgenpost" sagte.

Wer in München zum Hofbräuhaus geht, kommt zwangsläufig bei Alfons Schuhbeck vorbei. Die Südtiroler Stuben, die Orlando-Bar, dazu ein Gewürzladen, ein Eissalon, ein Teeladen und natürlich Schuhbecks Kochschule: Es ist ein kleines Imperium, das sich der Sternekoch am Münchner Platzl in Nachbarschaft zur weltbekannten Bierschwemme aufgebaut hat.

Schuhbeck ist auch Fernmeldetechniker

Wenn alles seinen von den Eltern geplanten Gang genommen hätte, würde der am 2. Mai 1949 geborene Schuhbeck nun seine Pension als beamteter Fernmeldetechniker der Post beziehen,

Die hatten ihn zur Ausbildung zur Bundespost verdonnert, weil sich die arme Familie etwas "Krisensicheres" für den Sohn wünschte. >>

Doch weil das Leben des im Örtchen Haslach bei Traunstein geborenen Schuhbeck ganz andere Wendungen nahm, erfreuen sich seine Fans heute an seinen Kochtipps - etwa dem, Eintöpfen und Suppen Majoran und Kümmel beizufügen.

Wende durch Adoption

Schuhbeck machte nach seiner Ausbildung zunächst Musik. Der Job als Sänger der Band "The Scalas" brachte ihn Ende der 1960er Jahre ins Kurhausstüberl in Waging am See.

Der kinderlose Wirt Sebastian Schuhbeck schloss den Sänger ins Herz - und überredete ihn, bei ihm in der Küche anzufangen.

Mit einer verlockenden Aussicht: Er wollte ihn adoptieren und so zum Erben seines stattlichen Besitzes machen. Aus dem als Alfons Karg geborenen Fernmeldetechniker wurde so der Koch Alfons Schuhbeck. >>

Der Adoptivsohn erwies sich als Naturtalent. Er lernte in Salzburg, Genf, Paris und London, in München bildete er sich an bekannten Adressen wie Feinkost Käfer, Alois Dallmayr und dem Aubergine vom österreichischen Kochpapst Eckart Witzigmann fort. Ab 1980 machte er das bis dahin für die Bewirtung des Campingplatzes verantwortliche Waginger Kurhausstüberl zu einem Hort der Haute Cuisine in Deutschland.

Aus München und Salzburg kamen die Gäste in Scharen zum jungen Schuhbeck, und auch die Kochkritiker zog er an. 1983 bekam er einen Michelin-Stern, 1989 machte ihn der Gault Millau zum Koch des Jahres. Schuhbeck wurde der Promi-Koch der Bussi-Bussi-Gesellschaft - und ihr Anlageberater. Schuhbeck vermittelte seinen Gästen Anlagen mit angeblichen Traum-Renditen. Doch das Ganze war ein illegales Schneeballsystem - er war selbst einer Betrügerin aufgesessen. In einem Prozess wurde er zwar freigesprochen, doch ihm blieben Millionenschulden.

Dass heute niemand mehr von diesem Skandal redet, liegt auch daran, dass Schuhbeck sich aufrappelte und fortan ganz auf seine Kochkunst konzentrierte. "Wenn du das Negative positiv angehst, dreht sich alles um im Leben", sagt der nach eigenen Worten gläubige Koch.

Mit dem FC Bayern um die ganze Welt

2003 verließ er Waging und machte sich in der Münchner Altstadt breit, gerade verlängerte er seine Pachtverträge dort um zehn Jahre. Seine Kochbücher füllen inzwischen Regale, seine Kochsendungen haben ein riesiges Publikum. Mit seinem Cateringservice belieferte er Großveranstaltungen und hochkarätige Events, unter anderem Feste des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl.

Daneben reist er mit dem FC Bayern München als dessen Koch durch die Welt. "Gastronom ja, aber kein Träumer", ist ein weiteres Motto Schuhbecks - er achtet auf klingende Kassen und schreckt auch vor Werbung für Tütchen-Gerichte oder Fastfood nicht zurück. >>

Als Koch lässt er sich durch andere Küchen inspirieren: "Zur Tradition unserer herzhaften bayerischen Küche gehört auch, dass sie sich Einflüssen aus Österreich, Böhmen und Italien öffnete", sagt er. "Da muss es doch in der allgemeinen, also auch kulinarischen Globalisierung nicht verwundern, dass Gewürze aus jenen Aromenwelten, die der Ferntourismus erschlossen hat, in unsere heutige Küche einfließen."

Schuhbeck setzt auf Bier und Currywurst

Das bayerische "Nahrungsmittel" Bier kommt oft bei ihm vor: Limettengranitè mit Weißbier, Bier-Tiramisu, Apfelkücherl in Bierteig, Biergulasch. Schuhbecks neue Leidenschaft aber sind Gewürze. "Ich tüftele an Fisch in der Tandoorikruste, Ente mit Sternanis und asiatisch mariniertem Radi oder Milchlamm im Duft Marokkos. Die faszinierende Welt der Gewürze ist die zweite große Liebe meines Kochlebens."

Den Trend in der Küche sieht er so: "Ich glaube, in einer immer komplizierter und technischer werdenden Welt wird die Küche der Zukunft naturnah, unverkünstelt und aromenfreudig sein. Produkte aus nachhaltiger Landwirtschaft in der Region werden an Reiz gewinnen."

Von sieben Uhr morgens bis zwei Uhr nachts arbeitet der Vater von vier unehelichen Kindern nach eigenen Worten. Wer ihn live sehen will, muss nur auf das Münchner Platzl kommen, wo er sich so oft wie möglich blicken lässt. "Präsenz ist extrem wichtig. Ich gehe jeden Tag durch das Restaurant - zu jedem Tisch", sagte er der "Süddeutschen Zeitung". Der verriet er auch sein Leibgericht. "Ich liebe Currywurst. Ich könnte fünf davon am Tag essen."

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