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Was und wie viel sollten Babys und Kinder trinken?


0 bis 5 Jahre
Was und wie viel sollten Babys und Kinder trinken?

Von t-online, cch

Aktualisiert am 21.06.2022Lesedauer: 3 Min.
Ein Baby mit einer Trinkflasche: Kleine Kinder sollten keine zuckerhaltigen Getränke trinken.Vergrößern des BildesEin Baby mit einer Trinkflasche: Kleine Kinder sollten keine zuckerhaltigen Getränke trinken. (Quelle: ValuaVitaly/getty-images-bilder)
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Als "Kindergetränk" deklarierte Getränke sind nicht unbedingt für den Nachwuchs geeignet. Meist enthalten sie viel Zucker. Was Kinder im Alter bis fünf Jahren stattdessen trinken sollten, haben US-amerikanische Wissenschaftler in Leitlinien zusammengetragen.

Verschiedene Gesundheits- und Ernährungsorganisationen aus den USA haben gemeinsam Empfehlungen veröffentlicht, was Babys und Kinder trinken sollten. Darin raten die Experten von der

  • Academy of Nutrition and Dietetics,
  • American Academy of Pediatric Dentistry,
  • American Academy of Pediatrics,
  • American Heart Association
  • und dem Forschungsprojekt Healthy Eating Research,

dass Kinder – je nach Alter – Muttermilch beziehungsweise Muttermilchersatz, Wasser und Milch trinken sollten. Von zuckerhaltigen Getränken und auch von pflanzlichem Milchersatz wie etwa Hafer- oder Sojamilchgetränken raten sie hingegen ab.

Schon früh an gesunde Ernährung heranführen

Die frühe Kindheit sei eine wichtige Zeit, um erste Ernährungsgewohnheiten zu entwickeln, wird Megan Lott vom Projekt Healthy Eating Research in einer Pressemitteilung zitiert. "In den ersten fünf Lebensjahren sind Getränke eine wichtige Quelle für Nährstoffe und Kalorien. Sie können auch noch weit in die Zukunft einen großen Einfluss auf die Gesundheit haben", so Richard Besser von der Robert Wood Johnson Foundation, die ebenfalls an der Entwicklung der neuen Leitlinien beteiligt war. Familien benötigen seiner Meinung nach klare und konsistente Leitlinien, was ihre kleinen Kinder trinken sollten und was nicht.

US-amerikanische Leitlinien: Diese Getränke sind für Kinder geeignet

Die Leitlinien der Experten sind in der folgenden Tabelle dargestellt. Sie gelten für gesunde Kinder und beziehen individuelle medizinische Situationen wie etwa eine Milchunverträglichkeit nicht mit ein.

Alter Empfehlung
0 bis 6 Monate Babys brauchen ausschließlich Muttermilch oder Säuglingsanfangsnahrung.
6 bis 12 Monate Sobald Beikost eingeführt wird, sollte zusätzlich zur Muttermilch eine kleine Menge reines Trinkwasser angeboten werden – damit sich Babys an den Geschmack gewöhnen können. Ein paar Schlucke während des Essens sind ausreichend.
12 bis 24 Monate Empfohlen werden in diesem Alter Vollmilch und Trinkwasser.
2 bis 5 Jahre Auch in diesem Alter werden Milch und Wasser empfohlen. Die Milch sollte weniger Fett als Vollmilch enthalten.

Quelle: "Healthy Drinks. Healthy Kids."

Frühestens, wenn Kinder ein Jahr alt sind, sollten sie den US-Experten zufolge Saft trinken. Dieser sollte aus 100 Prozent Frucht bestehen und keinen zusätzlichen Zucker enthalten. Nur eine kleine Menge davon sei in Ordnung, am besten verdünnen Eltern ihn mit Wasser zu einer Schorle. Gesünder sei es aber, dem Kind klein geschnittenes Obst zu essen zu geben.

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Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für Kinder generell kalorienfreie Getränke: Trinkwasser, Mineralwasser und ungesüßte Kräuter-, Früchte- und Roibuschtees. Wasser sei die erste Wahl, da es gut den Durst löscht, keine Kalorien enthält und neutral schmeckt. Tees bieten Abwechslung im Geschmack. Die Gesellschaft rät, sie dünn aufzubrühen, da Kinder noch sehr intensiv schmecken.

Saftschorlen (ein Teil Saft, drei Teile Wasser) seien "akzeptabel". "Bieten Sie Schorle nur ab und zu an", lautet die Empfehlung. Auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung weist darauf hin, dass Fruchtsäfte viele Kalorien enthalten, da die Früchte selbst Zucker enthalten.

Die Empfehlungen der DGE sind in dieser Tabelle zusammengefasst:

Alter Empfehlung
0 bis 5 Monate Alle Säuglinge sollten, wenn es möglich ist, mindestens bis zum 5. Lebensmonat gestillt werden. Wenn gar nicht oder nicht voll gestillt wird, sollte das Baby eine industriell hergestellte Säuglingsmilchnahrung erhalten.
5/7 bis 9 Monate Während des Stillens oder Fütterns mit fertiger Milchnahrung sind keine weiteren Getränke notwendig. Das gilt auch für die ersten Monate, in denen Beikost eingeführt wird. Die Ausnahme liegt vor, wenn der Säugling an heißen Tagen stark schwitzt oder Fieber hat. In diesen Fällen kann in Absprache mit dem Kinderarzt zusätzlich etwas Wasser gegeben werden. Kinder, die gestillt werden, werden in diesem Fall öfter angelegt. Erst wenn die dritte Mahlzeit durch einen Brei (Getreide-Obst-Brei) ersetzt wird, braucht das Baby Flüssigkeit zusätzlich zum Stillen beziehungsweise zur Säuglingsnahrung (ca. 200 ml pro Tag). Säuglinge sollten zur Beikost bevorzugt kalorienfreie Getränke erhalten. Das beste Getränk für Babys ist Trinkwasser; auch ungesüßte Früchte- und Kräutertees sind passende Durstlöscher. Säuglingstees in Instant-Form werden hingegen nicht empfohlen. Sie enthalten oft Maltodextrin oder anderen Zucker.
10 bis 12 Monate Es wird ca. 400 ml Flüssigkeit pro Tag empfohlen, am besten in Form von Wasser oder ungesüßten Tees.
bis 4 Jahre 820 ml Flüssigkeit pro Tag werden empfohlen.
4 bis 7 Jahre 940 ml Flüssigkeit pro Tag werden empfohlen.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung

Das empfiehlt die DGE in Sachen Milch

Trinkmilch ist der DGE zufolge im ersten Lebensjahr für die Ernährung des Säuglings nicht geeignet. Grund ist ihre Zusammensetzung: Sie hat einen hohen Protein- und Mineralstoffgehalt sowie einen zu geringen Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, Eisen und Jod. "Milchmahlzeiten im ersten Lebensjahr sollten aus Muttermilch oder Säuglingsmilchnahrungen bestehen", so eine Expertin der DGE im Gespräch mit t-online.de. Darüber hinaus gibt die DGE folgende Tipps:

  • Kleine Mengen Trinkmilch (bis zu etwa 200 ml pro Tag) können zur Zubereitung eines Milch-Getreide-Breis verwendet werden. Wenn gegen Ende des ersten Lebensjahres die Breimahlzeit durch eine Brotmahlzeit ersetzt wird, kann dieselbe Menge Milch zum Trinken gegeben werden.
  • Kinder zwischen dem ersten und dritten Lebensjahr brauchen täglich etwa 300 bis 330 ml Milch und Milchprodukte, am besten auf drei Portionen verteilt. Zum Beispiel ein kleines Glas Milch zum Frühstück, nachmittags ein kleiner Becher Joghurt und zum Abendessen ein Käsebrot.
  • Als Durstlöscher ist Milch aufgrund ihres Energiegehaltes nicht geeignet.
  • Roh- oder Vorzugsmilch birgt erhebliche gesundheitliche Risiken für Säuglinge, da sie mit Bakterien kontaminiert sein kann, die bei Säuglingen und auch Kleinkindern schwere Erkrankungen auslösen können. Deshalb sollte für die Ernährung von Säuglingen und Kleinkindern ausschließlich wärmebehandelte (pasteurisierte oder ultrahocherhitzte) Milch verwendet werden.
  • Pflanzenmilchgetränke sind keine Alternative zu Kuhmilch. Sie sind ernährungsphysiologisch nicht wertvoll, da sie nur wenige Nährstoffe liefern. "Ab und zu ein Glas kann aber auch kleineren Kindern durchaus schmecken", so die Expertin der DGE.

Einige Kinder vertragen keine Milch, weil sie auf das Eiweiß in der Kuhmilch reagieren oder den enthaltenen Milchzucker schlecht verdauen können. Wenn das eigene Kind betroffen ist, sollten Eltern sich von einem Ernährungsexperten beraten lassen. Laktosefreie Milchprodukte können dann eine Alternative sein. "Sie enthalten genauso viele Vitamine, Mineralstoffe und Eiweiß wie herkömmliche Milchprodukte", erklärt die DGE.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Pressemitteilung des Projektes Healthy Eating Research
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