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Nackenfaltenmessung: Informationen und Ablauf


Ist mein Baby gesund?
Wie sinnvoll eine Nackenfaltenmessung ist

t-online, hs

Aktualisiert am 05.04.2019Lesedauer: 3 Min.
Nackenfaltenmessung bei einem Fötus: Die Untersuchung gibt Hinweise auf mögliche Fehlbildungen.Vergrößern des BildesNackenfaltenmessung bei einem Fötus: Die Untersuchung gibt Hinweise auf mögliche Fehlbildungen. (Quelle: Westend 61/imago-images-bilder)
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Schon vor der Geburt wollen Eltern wissen: Geht es dem Kind gut? Hinweise darauf kann eine Nackenfaltenmessung geben. Welche Risiken bestehen und wann sie zum Einsatz kommt.

Warum wird eine Nackenfaltenmessung durchgeführt?

Beim Ersttrimesterscreening (auch: First-Trimester-Screening oder FiTS) werden einige Untersuchungen durchgeführt, die mögliche Fehlbildungen bei dem Ungeborenen aufdecken sollen. Eine dieser Untersuchungen ist die Nackenfaltenmessung (auch Nackentransparenzmessung oder NT-Messung). Sie gehört zur Pränataldiagnostik.

Die Untersuchung soll abklären, ob für das Kind ein erhöhtes Risiko für einen Herzfehler oder eine Chromosomenabweichung wie das Down-Syndrom (Trisomie 21) besteht.

Wie läuft eine Nackenfaltenmessung ab?

Gegen Ende des dritten Schwangerschaftsmonats sammelt sich Flüssigkeit im Nacken der Föten – es bildet sich die sogenannte Nackenfalte, die nach einigen Tagen wieder verschwindet.

Bei der Untersuchung wird mit einem besonders hochauflösenden Ultraschallgerät der Nacken des Fötus vermessen. Auf dem Ultraschallbild ist die Nackenfalte als transparente Fläche zu erkennen. Hat sich viel Flüssigkeit eingelagert, dann sprechen die Ärzte von einem Nackenödem. Eine vergrößerte Nackenfalte kann Hinweise auf eine genetische Erkrankung beim Kind geben.

Nackenfaltenmessung: Wann wird sie durchgeführt?

Die Nackenfaltenmessung ist Teil des Ersttrimesterscreenings (auch: First-Trimester-Screening oder FiTS) gegen Ende des dritten Schwangerschaftsmonats. Die Untersuchung wird also etwa in der 11. bis 14. Schwangerschaftswoche durchgeführt.

Wie aussagekräftig ist die Nackenfaltenmessung?

Der Arzt berechnet anhand der Dicke der Nackenfalte und weiteren Werten eine Wahrscheinlichkeit für mögliche Fehlbildungen. Dabei verwendet er eine spezielle Software und berücksichtigt Risikofaktoren wie

  • Alter der Schwangeren
  • Scheitel-Steiß-Länge des Kindes
  • Dauer der Schwangerschaft

Das Ergebnis kann zwar Hinweise auf eine mögliche genetische Erkrankung wie Trisomie 21 geben, ist aber allein wenig aussagekräftig. Erst zusammen mit anderen Untersuchungen ermöglicht die Nackentransparenzmessung eine Aussage darüber, wie wahrscheinlich ein Gendefekt ist.

Fruchtwasseruntersuchung:Alle Informationen im Überblick

Es kann vorkommen, dass sich dann der ursprüngliche Verdacht als unbegründet herausstellt. Andererseits kann es auch passieren, dass bei einer Nackenfaltenmessung keine Auffälligkeiten vorliegen, das Kind aber dennoch mit dem Down-Syndrom geboren wird. Die Nackenfaltenmessung allein ermöglicht also keine klare Diagnose, sondern liefert nur einen Wahrscheinlichkeitswert.

Nackenfaltenmessung – ja oder nein?

In Deutschland ist die Nackenfaltenmessung keine Standarduntersuchung während der Schwangerschaft. Werdende Eltern müssen selbst entscheiden, ob Sie die Untersuchung durchführen lassen möchten.

Ärzte empfehlen eine Nackenfaltenmessung vor allem bei Risikoschwangerschaften.

Die Untersuchung an sich hat nur eine geringe Aussagekraft. Das Ergebnis kann bei werdenden Eltern dennoch große Sorgen auslösen – manchmal völlig grundlos. Bevor sie sich für eine Nackenfaltenmessung entscheiden, sollten sie sich darüber klar sein, dass meist nur durch invasive Methoden ein Verdacht auf eine Fehlbildung ausgeräumt werden kann. Bei diesen weiteren Untersuchungen gibt es allerdings ein gesundheitliches Risiko für das ungeborene Kind und eine geringe Wahrscheinlichkeit für eine Fehlgeburt.

Doch auch ein unauffälliges Ergebnis der Nackenfaltenmessung garantiert nicht, dass das Kind ohne Fehlbildung geboren wird. Die Untersuchung ermöglicht also nur eine Aussage über die Wahrscheinlichkeit, mit der ein Kind mit einem genetischen Defekt auf die Welt kommt. Eine gesicherte Diagnose ist nicht möglich.

Werdende Eltern sollten sich ausreichend Zeit nehmen, um eine Entscheidung für oder gegen eine Nackenfaltenmessung zu treffen und sich gut absprechen. Sie sollten für sich auch vorab die Frage klären, wie sie mit einer möglichen Fehlbildung umgehen würden und ob ein Schwangerschaftsabbruch infrage kommt.

Welche Risiken gibt es bei einer Nackenfaltenmessung?

Die Nackenfaltenmessung ist wie die meisten Ultraschalluntersuchungen nahezu risikofrei und gilt als schonend, weil sie weder Mutter noch Kind gefährdet.

Um einen möglichen Verdacht auf eine Fehlbildung beim Kind abzuklären, können im Anschluss an die Messung weitere diagnostische Methoden folgen. Das kann eine Fruchtwasseruntersuchung sein, bei der es eine geringe Wahrscheinlichkeit für eine Fehlgeburt gibt.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten einer Nackenfaltenmessung?

Bei einer Nackenfaltenmessung zahlen die meisten Krankenkassen dazu, übernehmen allerdings häufig nicht die gesamten Kosten. Werdende Eltern sollten sich vor einer Untersuchung mit der Krankenkasse besprechen, wie hoch der Zuschuss ist.

Ist die werdende Mutter bereits über 35 oder besteht eine Risikoschwangerschaft, dann übernehmen einige Krankenkassen die vollen Kosten. Damit die Eltern nicht auf der Rechnung sitzen bleiben, sollten sie sich eine schriftliche Bestätigung der Kasse für die Kostenübernahme einholen. Die Kosten für eine Nackenfaltentransparenzmessung können sich auf 70 bis 200 Euro belaufen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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