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Trump über Nordkorea: "Vielleicht war die Drohung nicht scharf genug"


Trump erhöht Druck auf Nordkorea
"Vielleicht war die Drohung nicht scharf genug"

Von dpa, df

10.08.2017Lesedauer: 3 Min.
Donald Trump tritt in Bedminster im US-Bundesstaat New Jersey zusammen mit Vizepräsident Mike Pence vor die Presse.Vergrößern des BildesDonald Trump tritt in Bedminster im US-Bundesstaat New Jersey zusammen mit Vizepräsident Mike Pence vor die Presse. (Quelle: Jonathan Ernst/Reuters-bilder)
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US-Präsident Donald Trump verschärft den Druck auf Nordkorea und beharrt auf seiner "Feuer-und-Wut"-Drohung. "Vielleicht war sie nicht scharf genug", sagte er in seinem Urlaubsdomizil in Bedminster.

Es sei an der Zeit gewesen, dass jemand für die Amerikaner und die Menschen anderer Nationen aufstehe. Was Nordkorea über lange Zeit getan habe, sei eine Tragödie und könne nicht länger zugelassen werden.

Trump betont Unterstützung des Militärs

Nordkorea sollte "sehr, sehr nervös" sein, wenn es auch nur an einen Angriff auf die USA denke, sagte Trump. Das kommunistisch regierte Land solle sich lieber zusammenreißen, andernfalls sei es in Schwierigkeiten, wie sie nur wenige Länder erlebt hätten und von denen niemand gedacht habe, dass sie möglich seien. Er wisse das Militär zu 100 Prozent hinter sich, sagte Trump.

Trump fügte allerdings auch hinzu, die USA müssten Verhandlungen jederzeit erwägen. Der US-Präsident zweifelte an, dass die jüngst ausgesprochenen UN-Sanktionen den erwünschten Effekt haben würden. Trump sagte, er glaube, dass China in dem Konflikt deutlich mehr tun und den Druck auf Nordkorea erhöhen werde.

"Er hat die Welt lange genug herumgeschubst"

Auf die Frage, was die USA noch mehr zu bieten hätten als "Feuer und Wut", antwortete Trump: "Wir werden sehen." Ohne Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un beim Namen zu nennen, sagte Trump: "Er hat die Welt lange genug herumgeschubst." Gefragt, ob er an einen so genannten Präventivschlag denke, sagte Trump: "Darüber reden wir nicht. Ich mache das nie."

Nordkoreas Militärführung hatte demonstrativ unbeeindruckt und mit Spott auf die jüngsten Drohungen Trumps reagiert. "Sachlicher Dialog ist mit so einem Typen bar jeder Vernunft nicht möglich, nur mit absoluter Stärke ist ihm beizukommen", hieß es in einer Stellungnahme der Streitkräfte nach Angaben der nordkoreanischen Staatsagentur KCNA.

Trump geht Nordkorea "auf die Nerven"

Weiter heißt es dort, Trump verkenne offensichtlich den Ernst der Lage und der jüngsten Warnungen aus Pjöngjang. Dem nordkoreanischen Militär gehe das "ziemlich auf die Nerven".

Südkoreas Streitkräfte erklärten, sollte das kommunistische Nachbarland seine "Provokationen" nicht unterlassen, werde es "die harte und resolute Vergeltung der Alliierten" zu spüren bekommen.

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Chinas amtliche Nachrichtenagentur Xinhua kritisierte den verbalen Schlagabtausch scharf. In einem Kommentar hieß es, ohne eine Rückkehr zur Vernunft werde alles noch schlimmer. Nordkorea sollte sein Atom- und Raketenprogramm einstellen, die USA und Südkorea ihre Militärmanöver aussetzen, um an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Auch Japans Regierung rief zur Mäßigung auf, richtete ihren Appell aber ausschließlich an Pjöngjang.

Zuvor hatte Trump Nordkorea offen wie noch kein US-Präsident militärisch gedroht: "Nordkorea sollte besser keine weiteren Drohungen gegen die USA ausstoßen. Ihnen wird mit Feuer und Wut begegnet werden, wie es die Welt niemals zuvor gesehen hat."

Nordkorea droht mit Angriff auf Guam

Nordkorea drohte gleichwohl, Mittelstreckenraketen in Richtung auf Guam abzufeuern. Man werde bis Mitte August Pläne fertigstellen, nach denen vier Raketen über Japan fliegen und etwa 30 bis 40 Kilometer vor Guam ins Meer stürzen sollen. Sobald die Pläne fertig seien, werde Präsident Kim Jong Un über das weitere Vorgehen entscheiden.

Auf der von 160.000 Menschen bewohnten US-Pazifikinsel befindet sich ein strategisch wichtiger Stützpunkt des amerikanischen Militärs. Gouverneur Eddie Baza Calvo schloss in einer Videobotschaft eine akute Bedrohung aus. Die Insel sei aber auf alles vorbereitet.

Zweifel an Trumps Aussagen

Zur atomaren Bewaffnung der USA hatte Trump getwittert: "Mein erster Befehl als Präsident war, das nukleare Arsenal zu erneuern und zu modernisieren. Jetzt ist es weit stärker und kraftvoller als jemals zuvor." Die "Washington Post" und zahlreiche US-Militärexperten wiesen allerdings darauf hin, dass eine Modernisierung des Arsenals binnen sechs Monaten schlicht unmöglich sei.

Seine weltweit beachteten "Feuer und Wut"-Äußerungen hatte Trump nach Informationen der "New York Times" nicht vorher mit seinem Stab oder Alliierten abgesprochen, sondern improvisiert. Internationale Kommentatoren sehen eher taktische Manöver hinter den verbalen Attacken. Eine militärische Eskalation halten viele internationale Medien aber eher für unwahrscheinlich.

Nordkorea hatte trotz Verboten des UN-Sicherheitsrates und Warnungen aus dem Ausland am 28. Juli eine Interkontinentalrakete getestet. Diese hatte nach Berechnungen von Experten eine theoretische Reichweite von rund 10 000 Kilometern. Nordkoreas Staatschef Kim sagte nach dem Test, das Festland der USA sei jetzt in Reichweite. Als Reaktion auf den Raketentest verhängte der UN-Sicherheitsrat die bislang schärfsten Wirtschaftssanktionen gegen Nordkorea.

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