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Britisches Verteidigungsministerium warnt: China will Nato-Piloten rekrutieren


"Bedrohung für westliche Interessen"
London warnt: China lockt Nato-Piloten mit viel Geld

Von t-online, mk

Aktualisiert am 18.10.2022Lesedauer: 2 Min.
544080524Vergrößern des BildesEine F-35B beim Anflug an ein britisches Tankflugzeug: Piloten des US-Hightech-Jets konnte China bislang offenbar nicht anwerben. (Quelle: Matt Cardy)
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Bereitet sich China auf einen Krieg gegen westliche Armeen vor? Eine Enthüllung des britischen Verteidigungsministeriums legt das nahe.

Das britische Verteidigungsministerium ist alarmiert über die Anwerbung westlicher Kampfpiloten durch das chinesische Militär. Zurzeit seien etwa 30 aktive und ehemalige Angehörige der Royal Air Force in China, um die Volksbefreiungsarmee über Schwächen westlicher Kampfjets und Helikopter aufzuklären und in Abwehrmethoden zu unterrichten, berichten britische Medien.

"Es geht den Chinesen nicht darum, ihre eigenen Piloten an westlichen Jets auszubilden", zitiert "Sky News" aus einem Hintergrundgespräche mit Beamten des Verteidigungsministeriums. "Stattdessen sollen erfahrene westliche Piloten der chinesischen Luftwaffe Taktiken beibringen, um westliche Fluggeräte im Konfliktfall bekämpfen zu können." Bislang gebe es zwar keine Hinweise darauf, dass die beteiligten Piloten Militärgeheimnisse verraten hätten. Dennoch werde das Ministerium jetzt eine Warnung aussprechen, um Piloten auf die Konsequenzen eines Einsatzes für China hinzuweisen.

China will F-35-Piloten rekrutieren

"Diese Aktivitäten würden der Verteidigungsfähigkeit Großbritanniens und unseren Verbündeten mit Sicherheit schaden, wenn wir nichts dagegen unternehmen", zitiert "Sky News" weiter aus dem Hintergrundgespräch. Rechtliche Mittel, Piloten von der Arbeit für China abzuhalten, gebe es nicht. Darum könne das Ministerium nur an das Verantwortungsgefühl und den Patriotismus der Piloten appellieren. Strafbar machten sich Piloten nur, wenn sie Militärgeheimnisse verrieten.

Dabei zielen die chinesischen Anwerbungsversuche offenbar nicht nur auf Piloten, sondern auch auf Angehörige von Heer und Marine sowie auf Piloten anderer Nato-Armeen. Im Visier der Chinesen seien beispielsweise auch Spezialisten für Kampfjets wie Harrier, Typhoon oder Tornado, die auch die Bundeswehr nutzt. Als Bedrohung betrachtet London auch das chinesische Bemühen um Piloten mit Erfahrung an der F-35, dem modernsten US-Kampfjet, den viele verbündete Armeen übernehmen wollen, darunter die Bundeswehr. F-35-Piloten hätte China bislang aber nicht anwerben können.

Auf Twitter kursierte am Dienstag dieses Video vom 23. April, das einen chinesischen und einen westlichen Piloten nach einem Absturz in China zeigen soll:

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"Das Video ging schon vor einer Weile rum und zeigt einen offenbar europäischen Piloten als Teil einer chinesischen Crew", schreibt dazu der Militärexperte Alex Luck. "Der jüngste Bericht aus Großbritannien könnte ein Hinweis auf dessen Hintergrund sein."

China lockt Piloten mit viel Geld

Das britische Verteidigungsministerium beobachtet die chinesischen Bemühungen schon seit Ende 2019, doch seit dem Ende der Corona-Maßnahmen in Europa hätten sich diese noch verstärkt, berichtet der "Guardian" aus dem Hintergrundgespräch. Für die Anwerbung nutze China die Dienste einer südafrikanischen Firma, deren Personaler gezielt auf Militärs zugingen und diese mit einem Honorar von 275.000 Euro für wenige Wochen Arbeit lockten.

"Wir verstärken jetzt unsere Gegenmaßnahmen, auch damit China unser bisheriges Schweigen nicht als stilles Einverständnis deutet", so einer der Beamten. "Diese Rekrutierungsversuche sind eine Bedrohung für britische und westliche Interessen, die wir mit Sorge und Missbilligung betrachten." Neue Brisanz erhält das Thema wohl auch durch die jüngst gewachsenen Spannungen um den Inselstaat Taiwan, den Peking als abtrünnige Provinz betrachtet und militärisch bedroht. China werde den Einsatz von Gewalt gegen Taiwan niemals ausschließen, sagte Staatschef Xi Jinping erst am Sonntag beim 20. Parteitag der Kommunistischen Partei.

Verwendete Quellen
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