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Hamas veröffentlicht Geisel-Video: 21-jährige Israelin soll zu sehen sein


21-jährige Israelin soll zu sehen sein
Hamas veröffentlicht erstes Video von Geisel

Von t-online, aj

Aktualisiert am 17.10.2023Lesedauer: 3 Min.
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Aufnahmen zeigen Schussverletzung: Die Hamas veröffentlichte dieses Video einer Geisel. (Quelle: reuters)
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Die Hamas hat ein erstes Video veröffentlicht, das eine mutmaßliche Geisel zeigen soll. Die junge Frau spricht Hebräisch und fordert ihre Freilassung.

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hat ein Video veröffentlicht, das eine ihrer Geiseln aus Israel zeigen soll. In dem am Montagabend auf dem offiziellen Telegram-Kanal der Hamas veröffentlichten Video ist offenbar zu sehen, wie einer jungen Frau eine Wunde am Arm verbunden wird. Die Echtheit der Aufnahmen konnte zunächst nicht bestätigt werden. Es wäre das erste Lebenszeichen einer der rund 200 Geiseln, die seit dem Angriff auf ein Festival in Israel im Gazastreifen festgehalten werden.

Die Frau stellt sich darin als die 21-jährige Mia Schem aus Schoham vor und bittet darum, so schnell wie möglich zu ihrer Familie zurückgebracht zu werden. Ein Vertreter der Familie bestätigte die Identität der jungen Frau der Nachrichtenagentur Reuters. Die Israelin soll auch die französische Staatsangehörigkeit haben.

Schem spricht in dem rund einminütigen Clip auf Hebräisch direkt in die Kamera und erklärt, dass sie im Gazastreifen festgehalten und zurzeit in einem Krankenhaus behandelt werde. "Holt mich hier bitte so schnell wie möglich raus", sagt sie.

Ob das Video echt ist, kann bislang nicht verifiziert werden

Unklar war am Montagabend, wo, wann und unter welchen Umständen das Video entstanden ist. Medienberichten zufolge wurde Mia Schem nach dem Massaker von Terroristen der Hamas im Süden Israels als vermisst gemeldet.

Das israelische Militär teilte mit, es stehe in ständigem Kontakt mit Schems Familie und verurteile die Hamas als "mörderische Terrororganisation". Es wende "alle geheimdienstlichen und operativen Mittel" an, um die Rückkehr der Gefangenen zu erreichen. Zuvor hatte der bewaffnete Flügel der Hamas erklärt, die am 7. Oktober entführten Ausländer seien "Gäste", die freigelassen würden, "wenn die Umstände es erlauben".

Keren Schem: "Gott weiß, was sie durchmachen muss"

Schems Mutter hatte vor der Veröffentlichung des Videos ihrer Tochter dem französischen TV-Sender France 24 gesagt: "Ich weiß nicht, ob sie lebt oder tot ist." Sie habe erst eine Woche nach Mias Verschwinden aus privaten Quellen erfahren, dass ihre Tochter entführt worden sei, so Keren Schem. Sie habe Freunde in der Armee, in Krankenhäusern und bei Nachrichtenportalen. Die Behörden hätten sie nicht über die Entführung informiert.

Keren Schem bat die Öffentlichkeit um Hinweise. Ihre Tochter war während des Hamas-Angriffs zusammen mit etwa 3.500 Menschen auf dem "Tribe of Nova"-Festival. (Lesen Sie hier mehr zu der Attacke auf das Festival.) Über ihre Reaktion, als sie von der Entführung erfahren habe, sagte sie: "Ich war so glücklich, es ist so erbärmlich." Damit meinte sie vermutlich, dass sie froh über die Gewissheit ist, dass ihre Tochter entführt und offenbar nicht getötet worden ist.

"Sie packten sie, entführten sie und brachten sie nach Gaza"

"Ich war erleichtert zu hören, dass mein Baby vom schlimmsten Feind der Welt gefangen gehalten wird. Gott weiß, was sie durchmachen muss." Mia und ihre Freunde flohen "France24" zufolge zunächst in einem Auto, als die ersten Raketen auf das Festivalgelände niederregneten. Die Terroristen begannen demnach zu schießen und zielten auf die Reifen ihres Wagens, um sie zum Anhalten zu zwingen. Schem habe wegzulaufen versucht, schrieb die Nachrichtenseite weiter.

"Sie packten sie, entführten sie und brachten sie nach Gaza", sagte die Mutter dem französischen Sender T13. Ihre Tochter habe noch WhatsApp-Nachrichten an eine Bekannte verschickt, als sie bereits verletzt war.

Laut Israel wurden bei dem Großangriff der Hamas am 7. Oktober 199 Menschen entführt, die Hamas selbst sprach am Montag von "200 bis 250" Geiseln. Unter den Geiseln, die in den Gazastreifen verschleppt wurden, befinden sich nach Angaben des Auswärtigen Amtes auch deutsche Staatsangehörige. Insgesamt sollen es acht Menschen sein. "Nach unserer Kenntnis handelt es sich um Personen, die alle neben der deutschen auch die israelische Staatsangehörigkeit haben", teilte das Außenministerium auf Anfrage von t-online mit.

Verwendete Quellen
  • haaretz.com: "Hamas Release First Video of French-Israeli Hostage" (englisch)
  • france24.com: "‘Bring my baby back alive’: Families of Israeli hostages cling to hope" (englisch)
  • twitter.com
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
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