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Isis-Rebellen: Iran will mit Erzfeind USA die Krise im Irak beenden


Insider berichtet
Iran will mit Erzfeind USA die Krise im Irak beenden

Von dpa, ap, t-online, afp
Aktualisiert am 13.06.2014Lesedauer: 3 Min.
Brennende Autos und vermummte Rebellenkrieger: Im Irak droht die Lage zu eskalieren.Vergrößern des BildesBrennende Autos und vermummte Rebellenkrieger: Im Irak droht die Lage zu eskalieren. (Quelle: AFP-bilder)
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Angesichts der Blitzoffensive von sunnitischen Islamisten im Irak prüft die schiitische Führung des Iran einem Insider zufolge eine Zusammenarbeit mit dem Erzfeind USA. "Wir können gemeinsam mit den Amerikanern den Aufstand im Nahen Osten beenden", sagte ein hochrangiger iranischer Vertreter der Nachrichtenagentur Reuters. "Wir haben großen Einfluss im Irak, in Syrien und in anderen Staaten."

Über eine Kooperation werde gegenwärtig innerhalb der iranischen Führung diskutiert. Ob es schon Gespräche gegeben habe, wisse er nicht, sagte der Iraner.

Lage außer Kontrolle - Obama prüft Luftangriffe

Derweil versuchen die selbst ernannten Gotteskrieger der Gruppe Islamischer Staat im Irak und Syrien, Isis, die Hauptstadt Bagdad aus mehreren Richtungen einzukreisen. Offenbar sind sie bereits bis auf 60 Kilometer an ihr erklärtes Ziel herangerückt. Im Moment soll der Vormarsch aber gestoppt sein.

In der Nacht zum Freitag hatten die islamistischen Isis-Rebellen nach Angaben aus Sicherheitskreisen zwei Ortschaften sowie mehrere Dörfer in der östlichen Provinz Dijala eingenommen. Sicherheitskräfte seien zuvor aus den Orten Saadija und Dschalawla abgezogen.

Die Lage im Irak gerät durch die Angriffe der Dschihadisten zunehmend außer Kontrolle. Die internationale Gemeinschaft hat dem Land Hilfe versprochen, ohne bislang jedoch konkret zu werden. US-Präsident Barack Obama prüft eine Reihe kurzfristiger militärischer Optionen, darunter auch Luftangriffe.

Iran garantiert Solidarität

Zuvor schon hatte der Iran bereits Einheiten seiner Revolutionsgarden in das Nachbarland geschickt. Mindestens drei Bataillone der Al-Quds-Brigaden, die Eliteeinheit der iranischen Revolutionsgarden, seien unterwegs, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf iranische Sicherheitskreise.

Zudem sicherte der iranische Präsident Hassan Ruhani dem Irak die uneingeschränkte Solidarität zu. Sowohl auf regionaler als auch internationaler Ebene werde der Iran alles im Kampf gegen die Terroristen im Irak unternehmen, sagte Ruhani dem irakischen Regierungschef Nuri al-Maliki nach Angaben der Webseite des Präsidialamts.

US-Bürger in Sicherheit gebracht

Die USA teilten mit, als Reaktion auf den schnellen Vormarsch der Rebellen evakuiere man vorerst den Luftwaffenstützpunkt Balad nördlich von Bagdad. Auch ein Ausbildungsprojekt für irakische Soldaten wurde ausgesetzt. Zudem seien hunderte US-Bürger von einem Militärflughafen nördlich der Hauptstadt Bagdad in Sicherheit gebracht worden.

Nato und Großbritannien schlossen unterdessen einen militärischen Eingriff aus. Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen sagte, er sehe keine Rolle seines Militärbündnisses in dem Land.

Kurdenkämpfer erobern Kirkuk zurück

Im Kurdengebiet übernahmen Kämpfer der Peschmerga-Miliz regional die Kontrolle. In der Ölstatdt Kirkuk drängten sie die Isis-Kämpfer nach kurzen Gefechten zurück. Kurdische Medien meldeten, die ölreiche Stadt im Norden des Iraks sei nun in der Hand der unabhängigen Peschmerga, der Streitkräfte der kurdischen Autonomieregion.

Deren Offiziere sagten, sie wollten Kirkuk nicht mehr an irakische Truppen zurückgeben. Seit der US-Invasion 2003 war die nordirakische Stadt ein ständiger Streitpunkt zwischen irakischen und kurdischen Kräften.

Offiziere machten Irans Premierminister Nuri Al-Maliki sogar für die Schwäche des Widerstands gegen die Extremisten verantwortlich. Der Armeekommandant der Provinz Anbar, die sich seit Mittwoch in der Hand von Isis befindet, sieht laut "Al-Sumaria News" "das Fehlen eines moralischen Führers" als einen der Gründe, weshalb viele irakische Soldaten vor den Isis-Kämpfern geflohen sind.

Massenflucht im Nord-Irak

Nach Angaben der Organisation Ärzte ohne Grenzen sind mittlerweile rund eine Million Iraker auf der Flucht. Viele versuchten, das als stabil geltende kurdische Autonomiegebiet im Nord-Irak zu erreichen. Allein in Mossul waren binnen weniger Stunden 500.000 Menschen vor den Extremisten geflohen.

Informationen zufolge erbeuteten Isis-Kämpfer in Mossul 500 Milliarden irakische Dinar (318 Millionen Euro) in der Zentralbank. Damit wird Isis zur reichsten Terrororganisation vor Al-Kaida. Experten schätzen das Vermögen der Al-Kaida auf 50 Millionen bis 280 Millionen Euro. Auch schweres Kriegsgerät soll Isis erbeutet haben. Im Netz kursierende Videos zeigen irakische Panzer und Helikopter mit der schwarzen Flagge der Isis bei einer Militärparade in Mossul.

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