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Irak: Peschmerga-Kämpfer kündigen Gegenoffensive gegen die IS an


Nach IS-Vormarsch im Nordirak
Peschmerga-Kämpfer kündigen Gegenoffensive an

Von t-online, afp, dpa
Aktualisiert am 04.08.2014Lesedauer: 2 Min.
Kämpfer der kurdischen Peschmerga-Milizen im Nordirak.Vergrößern des BildesKämpfer der kurdischen Peschmerga-Milizen im Nordirak. (Quelle: Reuters-bilder)
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Nach dem Vorstoß der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) im Norden des Irak hat der irakische Regierungschef Nuri al-Maliki einen Einsatz der Luftwaffe in der Region angeordnet. Die Luftwaffe solle die kurdischen Peschmerga-Kämpfer im autonomen Kurdengebiet im Kampf gegen die Islamisten unterstützen, sagte Armeesprecher Kassem Atta. Die Kurden im Nordirak haben unterdessen eine Gegenoffensive angekündigt.

Eine große Zahl an Kämpfern werde zusammengezogen, um zurückzuschlagen, sagte ein Vertreter der Kurden. Den Rückzug der eigenen Einheiten am Wochenende begründete er mit einer Überlastung der Truppen in dem weitläufigen Gebiet.

Ein Oberst der kurdischen Peschmerga-Milizen kündigte an, dass alle am Sonntag verlorenen Gebiete von den Extremisten zurückerobert würden. "Wir werden sie angreifen, bis sie vollständig vernichtet sind, und wir werden keine Gnade zeigen." Seiner Meinung nach könne die Operation in den nächsten 48 bis 72 Stunden vorbei sein.

Die Lage sei sehr gefährlich für die Region, deshalb müsse bald etwas getan werden. Ministerpräsident Maliki, der den Schiiten angehört, forderte die USA zu Waffenlieferungen an die Kurden auf.

200.000 Menschen auf der Flucht vor IS-Extremisten

Die vorrückenden Extremisten der IS hatten in den vergangenen Tagen Städte im Kurdengebiet wie Sindschar und Sumar sowie mehrere Ölfelder gewaltsam unter ihre Kontrolle gebracht. Nach UN-Angaben flohen 200.000 Menschen vor den Dschihadisten. Die meisten Flüchtigen sind Angehörige der religiösen Minderheit der Jesiden.

Augenzeugen berichteten, IS-Extremisten hätten in der Stadt Sindschar 67 junge Männer hingerichtet, nachdem diese sich geweigert hätten, zum Islam zu konvertieren. Sindschar ist das größte Siedlungsgebiet der Jesiden. Viele Muslime betrachten sie als "Teufelsanbeter". Der Zentralrat der Jesiden in Deutschland warnte vor einem "Völkermord" im Irak.

Politische Blockade

Am Dienstag trifft sich das irakischen Parlament. um die politische Blockade im Land zu lösen. Auf der Tagesordnung der Abgeordneten steht die Wahl eines neuen Regierungschefs. Wegen eines heftigen Streits zwischen den großen Parteien um den nächsten Ministerpräsidenten gilt es jedoch als wenig wahrscheinlich, dass die Parlamentarier tatsächlich einen neuen Amtsinhaber bestimmen.

Der schiitische Politiker Nuri al-Maliki ist seit 2006 im Amt und möchte wiedergewählt werden. Sunnitische und kurdische Politiker verlangen hingegen seinen Rückzug. Sie werfen ihm vor, zu viel Macht auf sich vereint zu haben. Zudem kritisieren sie, seine von Schiiten dominierte Regierung diskriminiere die Sunniten und habe so den Weg für den IS-Vormarsch bereitet.

Suche nach Koalitionspartnern

Der frühere Übergangsministerpräsident Ijad Allawi, ein säkularer Schiit, warf Al-Maliki vor, er sei damit gescheitert, die Sicherheitslage in den Griff zu bekommen, wie die Nachrichtenseite Shaafaq News meldete. Seit Tagen kursieren in den irakischen Medien Listen mit möglichen Alternativkandidaten. Laut Medienberichten verhandelten schiitische Parteien zuletzt ohne Al-Malikis Rechtsstaats-Allianz.

Nach einer informellen Übereinkunft der Parteien müssen der irakische Parlamentspräsident ein Sunnit, der Staatschef ein Kurde und der Ministerpräsident ein Schiit sein. Al-Maliki erhebt Anspruch auf das Amt, weil seine Allianz bei den Wahlen Ende April als stärkste Kraft abgeschnitten hatte. Er braucht jedoch Koalitionspartner.

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