Tempelberg: Polizei dringt in Al-Aksa-Moschee ein

Bei Zusammenstößen mit muslimischen Gläubigen in Jerusalem ist die israelische Polizei nach eigenen Angaben einige Meter in die Al-Aksa-Moschee eingedrungen - um die Haupttüren zu schließen, wie Polizeisprecher Micky Rosenfeld sagte.

Die Beamten seien gegen Palästinenser vorgegangen, die in der Moschee vermutlich Feuerwerkskörper und Benzinbomben für mögliche Ausschreitungen gelagert hätten, teilte die Polizei mit. Dutzende "maskierte Randalierer" hätten die Einsatzkräfte dann von dort mit Steinen und Böllern beworfen, hieß es in der Polizeimitteilung weiter. Um eine Verschärfung der Lage zu verhindern seien die Beamten "einige Meter weit" in die Moschee eingedrungen

"Es ging nur darum, die Türen zu schließen. Wir haben nicht das Innere gestürmt", sagte Rosenfeld zu der Polizeiaktion am Sonntagmorgen. Man habe zuvor eine Warnung erhalten, dass sich maskierte arabische Jugendliche in der Moschee verschanzt hätten, sagte der Sprecher. Diese hätten vorgehabt, Besucher zum jüdischen Gedenktag der Zerstörung des antiken Tempels anzugreifen. Vier Beamte seien leicht verletzt worden, festgenommen wurde niemand.

Es kommt äußerst selten vor, dass israelische Sicherheitskräfte in das Innere der Al-Aksa-Moschee vordringen. Die Al-Aksa-Moschee auf dem Tempelberg in Ost-Jerusalem, den die Araber "Haram el-Scharif" (Edles Heiligtum) nennen, ist das drittwichtigste islamische Heiligtum nach Mekka und Medina. Auch Juden ist die Stätte heilig, weil sie auf dem im Jahre 70 zerstörten zweiten jüdischen Tempel errichtet wurde.