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Südkorea führt Propaganda gegen Nordkorea fort


Psychologische Kriegsführung
Südkorea nimmt Lautsprecher-Propaganda gegen Nordkorea wieder auf

Von dpa
Aktualisiert am 10.08.2015Lesedauer: 2 Min.
Einer der letzten undurchdringbaren Grenzzäune aus Zeiten des Kalten Krieges: die innerkoreanische Grenze am 38. Breitengrad teilt Süd und Nord.Vergrößern des BildesEiner der letzten undurchdringbaren Grenzzäune aus Zeiten des Kalten Krieges: die innerkoreanische Grenze am 38. Breitengrad teilt Süd und Nord. (Quelle: dpa-bilder)
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Nachdem sich zwei südkoreanische Soldaten durch mutmaßlich nordkoreanische Landminen schwer verletzt haben, reagiert Seoul: Das Land will seine Propaganda-Durchsagen an der Grenze zum stalinistischen Norden wieder aufnehmen. Ab sofort sollte die von der Außenwelt systematisch abgeschottete nordkoreanische Seite mit Lautsprechern beschallt werden, wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in der südkoreanischen Hauptstadt mitteilte.

Die Wiederaufnahme dieser Art der psychologischen Kriegsführung nach elfjähriger Unterbrechung wurde vom Ministerium als ein erster Schritt angekündigt. Wie lange die Propagandaaktion gegen das Reich von Diktator Kim Jong Un dauern soll, wurde nicht gesagt.

Über eine Million Minen in Pufferzone

Das UN-Kommando in Korea (UNC) und das südkoreanische Verteidigungsministerium werfen der nordkoreanischen Volksarmee vor, erst vor Kurzem Antipersonenminen auf der südlichen Seite der entmilitarisierten Zone (DMZ) am 38. Breitengrad zwischen beiden Ländern auf der koreanischen Halbinsel verlegt zu haben.

Eine Untersuchung von UNC-Mitgliedern habe überdies ergeben, dass Nordkoreas Volksarmee die Minen extra "entlang einer bekannten südkoreanischen Patrouillenroute im südlichen Teil der entmilitarisierten Zone (DMZ) verlegt hat", so das UNC. In der Pufferzone zwischen Süd- und Nordkorea liegen Schätzungen der UN zufolge mehr als eine Million Landminen. Das verstößt gegen eine Konvention, die international Landminen ächtet.

Südkorea droht mit Vergeltung

Am Dienstag vergangener Woche wurden bei der Explosion mindestens drei solcher Minen zwei südkoreanische Soldaten während eines Kontrollgangs schwer verletzt: Einer der Soldaten verlor dabei beide Beine, der andere eines. Südkorea warf Nordkorea Provokation vor und drohte mit Vergeltung. Nach der Beschallung könnten weitere Maßnahmen folgen.

Generalmajor Koo Hong Mo erklärte in Seoul: "Wie wir bereits bei früheren Zwischenfällen gewarnt haben, wird unser Militär dafür sorgen, dass Pjöngjang für seine Provokationen zahlen wird." Er rief Nordkorea auf, die Verantwortlichen zu bestrafen.

In Südkorea wird spekuliert, dass sich Nordkoreas jüngste Minen-Aktion unter anderem gegen ein alljährliches Sommermanöver der südkoreanischen und amerikanischen Streitkräfte gerichtet haben könnte. Das Manöver, das Nordkorea regelmäßig als Provokation verurteilt, soll nach Berichten südkoreanischer Medien nächste Woche beginnen.

Halbinsel seit 1953 geteilt

Korea wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 in einen von den USA gestützten Süden (der zunächst eine Militärdiktatur und seit den späten 1980er Jahren eine Demokratie westlichen Standards ist) und einen von der Sowjetunion gestützten kommunistischen Norden geteilt. Der Koreakrieg von 1950 bis 1953 verfestigte diese Teilung letztlich bis heute.

Beide Staaten sind verfeindet. Es gibt einen Waffenstillstand und eine Demarkationslinie am 38.Breitengrad, der die entmilitarisierte Grenze darstellt, aber keinen Friedensvertrag.

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