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Syrien-Krieg: Warum Wladimir Putin Assad "retten" will


"Keine andere Lösung"
Warum Putin Syriens Diktator Assad "retten" will

Von afp, ap
Aktualisiert am 25.09.2015Lesedauer: 2 Min.
Alte Verbündete: Baschar al-Assad und Wladimir PutinVergrößern des BildesAlte Verbündete: Baschar al-Assad und Wladimir Putin (Quelle: ap-bilder)
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Die Isolation des syrischen Diktators Baschar al-Assad im Westen bröckelt zwar, das militärische Engagement Russlands in dem Bürgerkriegsland sehen allen voran die USA gleichwohl mit großer Sorge. Ungewohnt offen verteidigte Kremlchef Wladimir Putin nun seine Unterstützung für Assad. In einem Interview mit dem Sender CBS führte Putin aus, wieso er Syriens Machthaber "retten" will.

Es sei seine "tiefe Überzeugung", dass jede Handlung "zur Zerstörung einer legitimen Regierung eine Lage schaffen wird, die man jetzt in anderen Ländern der Region oder in anderen Regionen wie etwa Libyen sehen kann, wo alle staatlichen Einrichtungen zerfallen sind", sagte der russische Präsident.

"Ähnliche Situation" im Irak

Auch im Irak sei "eine ähnliche Situation" zu beobachten. Damit kritisierte Putin indirekt die USA, die in den vergangenen Jahren sowohl im Irak als auch in Libyen mit ihrem militärischen Eingreifen den Sturz der bestehenden Regierungen herbeigeführt hatten.

CBS-Moderator Charlie Rose hatte laut vorab veröffentlichten Interviewauszügen zuvor gesagt, die verstärkte russische Militärpräsenz in Syrien lege nahe, dass Moskau Assad "retten" wolle. "Da haben Sie recht", antwortete Putin. Das vollständige Interview will der Sender am Sonntag ausstrahlen.

Es gebe "keine andere Lösung der syrischen Krise als eine Stärkung der tatsächlichen Regierungsstrukturen und Hilfe für sie, um den Terrorismus zu bekämpfen", so Putin weiter. Zugleich müsse Damaskus dazu gedrängt werden, "sich an einem positiven Dialog mit der vernünftigen Opposition zu beteiligen und Reformen durchzuführen".

Russische Flugzeuge schon in Syrien?

Die USA werfen Russland vor, seine Militärpräsenz in Syrien zu verstärken und damit Assads Position zu festigen. Nach US-Angaben schickte Moskau nach Panzern, Artillerie und Soldaten inzwischen auch Kampf- und Aufklärungsflugzeuge nach Syrien. Die russische Regierung bestätigt auch offen, dass sie dem syrischen Militär Waffen liefert und es bei der Ausbildung unterstützt. Inwieweit Moskau aber tatsächlich bereits Truppen oder Material nach Syrien verlegt hat, ist offiziell nicht bekannt.

Auf die konkrete Frage, ob Russland auch Truppen entsenden könnte, antwortete Putin zuletzt ausweichend, es seien verschiedene Optionen im Gespräch. Sein Sprecher formulierte es so: Sollte Syrien um die Hilfe russischer Soldaten bitten, werde man darüber nachdenken. Unklar ist, ob sich ein mögliches Eingreifen darauf beschränken würde, gegen den IS vorzugehen, oder ob russische Truppen auch syrische Oppositionsgruppen ins Visier nehmen würden.

Die USA wiederum fürchten, dass sich im syrischen Luftraum russische Flugzeuge und Flugzeuge der US-geführten Militärkoalition bei ihren Luftangriffen gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in die Quere kommen könnten.

Treffen mit Obama am Montag

Am Montag treffen sich Putin und US-Präsident Barack Obama am Rande der UN-Generaldebatte in New York. Dabei soll es vor allem um den Syrien-Konflikt gehen. Anlässlich der Generaldebatte und angesichts der Flüchtlingskrise wird derzeit international verstärkt über einen Ausweg aus dem syrischen Bürgerkrieg diskutiert. Vor allem westliche Staaten fordern seit Langem, dass Assad abgelöst wird. Unter anderem Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach sich zuletzt allerdings erstmals für Gespräche mit Assad aus.

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