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Ein Jahr nach der Schlacht: So sieht Kobane heute aus


Der Krieg gegen den IS
Ein Jahr nach der Schlacht: So sieht Kobane heute aus

Von t-online
07.12.2015Lesedauer: 3 Min.
Der Adler am Freiheitsplatz erfüllt die Bewohner Kobanes mit Stolz.Vergrößern des BildesDer Adler am Freiheitsplatz erfüllt die Bewohner Kobanes mit Stolz. (Quelle: T-Online-bilder)
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Text und Fotos: Christian Kreutzer

Die Schlacht hielt die Welt in Atem: Vier Monate kämpften die Kurden-Miliz YPG und der Islamische Staat (IS) um die syrische Stadt Kobane - Viertel um Viertel, Gasse um Gasse, Haus um Haus. Rund um den Globus wurde Kobane zum Symbol für das Ringen zwischen Gut und Böse.

Die Truppen des IS hatten Panzer, Kanonen und ein unerschöpfliches Reservoir an Truppen-Nachschub. Kobanes Verteidiger aus den Reihen YPG hatten nur Kalaschnikows, Maschinengewehre - und die Hilfe der US-Luftwaffe. Vor allem aber hatten sie einen eisernen Durchhaltewillen, der die verloren geglaubte Stadt an der türkischen Grenze zum Inbegriff für den Krieg gegen die Terrorgruppe IS gemacht hat.

t-online.de-Chefreporter Christian Kreuzer ist durch Rojava gereist - den kurdischen Teil Syriens - und konnte dort auch Kobane besuchen: Bilder aus einer Stadt, die zerstört wurde - und dem Untergang doch entkommen ist.

Die Hauptstraße von Kobane - lange die Front im Ringen zwischen der PKK-Tochter YPG und dem IS. Hier, im Stadtzentrum, lagen sich die beiden Parteien monatelang gegenüber. Viele Gebäude sind in sich zusammengefallen, an der Stelle anderer liegen heute Bombenkrater. Sie sind entweder von US-Kampfjets in die Luft gejagt worden, oder Selbstmordattacken des IS mit riesigen Sprengstoffladungen zum Opfer gefallen.

Der Freiheitsplatz von Kobane: Rechts waren die Kurden, links der IS – dazwischen liegt eines von vielen Autowracks: Insgesamt 42 Selbstmordattentäter rasten mit Sprengstoff-gespickten Autos in die Linien der Kurden, um Breschen in deren Verteidigung zu schlagen.

Hier finden sich auch die meisten Bombentrichter von Luftangriffen der USA, Saudi-Arabiens und anderer arabischer Kräfte. Häuser, in denen sich der IS festgesetzt hatte, wurden zum Teil geradezu weggeblasen.

Der mittlerweile berühmte Adler in der Mitte des Freiheitsplatzes: Hier konzentrierten sich lange die Kämpfe. Hunderte starben auf beiden Seiten. Doch der Adler erfüllt alle Verteidiger mit Stolz: Während die Häuser um den Platz förmlich zerrieben wurden, steht er bis heute.

Eine Werkstatt am Rand des Platzes: Vor einem Jahr standen sich hier nur noch mehrere tausend Bewaffnete gegenüber. Jetzt verläuft die Front 40 Kilometer entfernt am Euphrat. In die Stadtviertel kehrt Leben zurück.

Eine Straße in der Innenstadt von Kobane: Rund drei Viertel der etwa 100.000 Einwohner sind schon zurückgekehrt.

Ein neuer Wohnblock entsteht in einem Außenbezirk: An vielen Stellen der Stadt wird gebaut. "25 Millionen Dollar haben wir bereits investiert", sagt Ebed Rehman Hemo, der für den Wiederaufbau zuständige Minister. "Alles aus Spenden von Kurden aus dem Ausland; von den Hilfsorganisationen ist noch kein Geld gekommen", fügt er hinzu.

Eine Metzgerei in der Innenstadt: Straßenweise füllen sich die Läden wieder.

Auch die angenehmen Seiten des Lebens spielen wieder eine Rolle: Einer der Läden in der Innnenstadt verkauft Dessous für Damen. In mehreren Geschäften wird auch Alkohol verkauft. Den darf man allerdings nicht in der Öffentlichkeit trinken.

Ein Minibus fährt durch einen zerstörten Außenbezirk in Richtung der nahen türkischen Grenze. Von Normalität kann noch keine Rede sein. Warmes Wasser und Heizung gibt es so gut wie nirgends.


Diese Tafel zeigt nur einige der rund 800 kurdischen Gefallenen. In der Mitte oben ein Portrait der berühmten Arin Mirkan. Sie wurde zu einer Ikone des Kampfes bei der Schlacht um den Mishtenur – einen strategisch wichtigen Hügel, der ganz Kobane überblickt: Allein und eingekreist von Feinden soll sie sich dort in die Luft gesprengt und mehrere IS-Kämpfer mit in den Tod genommen haben. Der IS soll rund doppelt so viele Kämpfer verloren haben wie die kurdische YPG.

Ein "Victory" für Kobane: Autor Christian Kreutzer mit einem Bewohner in der Altstadt.

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