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Russland und USA in Syrien: "Das wird immer gefährlicher"


Russland-Beauftragter sieht "tiefe Entfremdung"
"Können militärischen Zusammenstoß nicht mehr ausschließen"

Von t-online, afp, dpa
Aktualisiert am 17.10.2016Lesedauer: 2 Min.
Der russische Flugzeugträger "Admiral Kusnezow" ist auf dem Weg ins Mittelmeer, um die Luftangriffe in Syrien zu unterstützen.Vergrößern des BildesDer russische Flugzeugträger "Admiral Kusnezow" ist auf dem Weg ins Mittelmeer, um die Luftangriffe in Syrien zu unterstützen. (Quelle: Archivbild von 2014)
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Am Samstag haben die Spitzendiplomaten aus Russland und den USA erstmals wieder über eine Lösung des Syrien-Konflikts gesprochen. Ohne konkretes Ergebnis zwar, aber immerhin.

"Wir haben eine tiefe Entfremdung zwischen Russland und dem Westen", sagte Gernot Erler in der ZDF-Sendung "Berlin direkt". In den USA werde derzeit ernsthaft über ein militärisches Eingreifen in den Syrien-Konflikt diskutiert, so der SPD-Politiker. Zugleich erkläre Russland, Luftabwehrkräfte in die syrischen Kampfgebiete verlegt zu haben.

"Als Partner unberechenbar"

"Dann ist völlig klar, was das heißt: Wir können einen militärischen Zusammenstoß zwischen den Vereinigten Staaten und der Russischen Föderation nicht mehr ausschließen", sagte Erler weiter. Für die verfahrene Lage macht er eine russische Doppelstrategie verantwortlich. Einerseits signalisiere Moskau Gesprächsbereitschaft, andererseits fliege die russische Luftwaffe Angriffe in Syrien.

"Das widerspricht sich total", sagte Erler. Das mache Russland als Partner unberechenbar. "Russland nimmt keine Rücksicht mehr." Vielmehr ziehe die russische Führung ihre eigenen politischen Strategien durch, die auf Konfrontation gerichtet seien.

USA "abgelenkt" und "überrascht"

Vergleichbar äußerte sich US-General Ben Hodges in der "Times". Jeder der militärischen Schritte des Kreml hätte ihn zuletzt "überrascht", sagte der General und verwies neben der Situation in Syrien auf das russische Vorgehen in Georgien, der Ostukraine und auf der Krim. Die USA wiederum seien von den Konflikten in Afghanistan und im Irak "abgelenkt" gewesen, so Hodges weiter.

Während die Amerikaner in Syrien gemäßigte Rebellen im Kampf gegen Staatschef Baschar al-Assad und gegen die Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) unterstützen, steht Russland auf Seiten Assads. Derzeit beteiligt sich die russische Luftwaffe an einer Militäroffensive der syrischen Streitkräfte zur Rückeroberung der Stadt Aleppo. Ein Schiffsverband um den einzigen russischen Flugzeugträger "Admiral Kusnezow" und den Atomkreuzer "Pjotr Weliki" ist auf dem Weg ins Mittelmeer, um die Luftangriffe in dem Bürgerkriegsland zu unterstützen.

Gespräche sollen weitergehen

Wegen der anhaltenden schweren Bombardements auf Aleppo hatten die USA Anfang Oktober die Syrien-Gespräche mit Russland abgebrochen. Erst an diesem Wochenende kam man gemeinsam mit Vertretern anderer Staaten in Lausanne wieder zusammen. Zu einer Vereinbarung für einen neuen Waffenstillstand kam es dabei nicht. Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin verlautete am Sonntag, dass die diplomatischen Bemühungen Anfang der Woche fortgesetzt werden sollen.

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