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Jahrestag der Volksarmee: Startet Kim Jong Un jetzt die nächste Rakete?


Jahrestag der Volksarmee
Startet Kim jetzt die nächste Rakete?

ap, Amelie Richter

24.04.2017Lesedauer: 3 Min.
Startet Kim jetzt die nächste Rakete?Vergrößern des BildesMachthaber Kim Jong Un vergrößerte die Drohgebärden gegenüber den USA zuletzt stetig. (Quelle: KRT/AP)
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Die Krise zwischen Nordkorea und den USA droht weiter zu eskalieren. In Pjöngjang laufen die Vorbereitungen für den Jahrestag der Volksarmee - ein Jubiläum, das vom Regime schon öfter als Anlass für Raketen- oder Atomtests genutzt wurde.

Gerade erst präsentierte Nordkorea seine Neuheiten im Waffenarsenal: Am 105. Geburtstag des 1994 verstorbenen Landesvaters Kim Il Sung machten Militärexperten den Prototypen einer Interkontinentalrakete aus, die wohl eines Tages auch Ziele in den USA erreichen könnte. Nur wenige Tage später scheiterte Nordkorea mit einem erneuten Raketentest.

Spekulationen über Machtdemonstration

Südkorea und seine Verbündeten blicken deshalb mit Skepsis auf den Dienstag: Dann feiert Nordkorea die Gründung seines Militärs - womöglich mit einem abermaligen Raketenstart?

Das Land zelebriert Jahrestage häufig mit der Zurschaustellung seiner militärischen Errungenschaften. Vertreter Südkoreas sagen, es bestehe die Möglichkeit, dass Nordkorea zum Jahrestag des Militärs seinen sechsten Nukleartest oder den Jungfernstart einer ballistischen Langstreckenrakete planen könnte.

Trump hofft auf Druck aus China

Dieser Schritt würde das derzeit überaus angespannte Verhältnis Nordkoreas mit den USA auf die Probe stellen. US-Präsident Donald Trump setzt dabei unter anderem auch auf Druck von Seiten Chinas - Nordkoreas einzigem größeren Partner - auf Pjöngjang, anstatt militärisch einzuschreiten oder das nordkoreanische Regime unter Machthaber Kim Jong Un zu stürzen. Dass nun auch noch ein US-Bürger in Nordkorea in Gewahrsam genommen wurde und die Zahl der in dem Land festgehaltenen Amerikaner somit auf drei steigt, dürfte die Situation nicht einfacher machen.

Einen Tag vor dem militärischen Jahrestag Nordkoreas rief der chinesische Staatschef Xi Jinping in einem Telefonat mit Trump zu Zurückhaltung im Umgang mit Nordkorea auf. China hoffe, alle Beteiligten würden die Verschärfung der Situation auf der Koreanischen Halbinsel vermeiden, sagte Xi laut Berichten des staatlichen TV-Senders CCTV.

USA: Alle Optionen auf dem Tisch

Die Trump-Regierung hatte zuvor mehrmals gewarnt, dass alle Optionen "auf dem Tisch" lägen, um Nordkorea von der Entwicklung einer Rakete mit Nuklearsprengkopf abzuhalten, die die US-Küste erreichen kann - inklusive eines militärischen Eingreifens.

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Trump sprach auch mit dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe über das Thema. Bei einem Telefonat wurde vereinbart, Nordkorea auf eine Abkehr von "provokanten Aktionen" zu drängen. Das Atom- und Raketenprogramm des Landes sei eine extrem ernsthafte Bedrohung für die Sicherheit, sagte Abe danach. Die internationale Gemeinschaft und sein Land seien gefährdet.

Befürchtungen in Südkorea

Das Verteidigungsministerium Südkoreas sagte, der Norden scheine bereit zu sein, solche "strategischen Provokationen" jederzeit durchführen zu können. Südkoreas Präsident Hwang Kyo Ahn, der das Land derzeit anstatt der abgesetzten und angeklagten Präsidentin Park Geun Hye führt, ordnete dem Militär an, die "sofortige Antworthaltung" im Falle einer Aktion des Nordens am 25. April zu stärken.

Angesichts des wachsenden Drucks von Washington auf Peking könnte Nordkorea auch mit einem weniger drastischen Schritt als einem Nukleartest den Jahrestag begehen. Kurz nach den Feierlichkeiten zum 105. Geburtstag von Kim Il Sung feuerte das Land Scud- und Mittelstreckenraketen ab. Die Starts wurden von Südkorea und den USA jedoch als nicht erfolgreich eingestuft.

Flugzeugträger vor Nordkorea erwartet

Als Reaktion hatten die USA Anfang April den Marineverband um den Flugzeugträger "USS Carl Vinson" in den Westpazifik entsendet. Zu der Einheit gehören mehrere Kreuzer und Zerstörer. Sie war Anfang des Jahres bereits von San Diego in den westlichen Pazifik entsandt worden, um an mehreren Manövern mit der japanischen und südkoreanischen Marine teilzunehmen. Die Gruppe patrouillierte danach auch im Südchinesischen Meer. Für diese Woche wird die Flugzeugträgergruppe vor den Gewässern der Koreanischen Halbinsel erwartet.

Das Außenministerium Nordkoreas hatte Trump am vergangenen Freitag in einer Mitteilung vorgeworfen, die Region mit der Entsendung der Schiffe in "eine extrem gefährliche Phase" zu bringen. Nordkorea sei bereit, auf jegliche Bedrohungen der USA zu reagieren. Das Land würde in einem Nuklearkrieg eigene Atomschläge verüben und den "todesverachtenden Kampf gegen die US-Imperialisten" gewinnen.

Langstreckenrakete als Endziel

Unter der Regierung Kim Jong Uns hat Nordkorea das jahrzehntealte Ziel, Nuklearwaffen zu besitzen, massiv vorangetrieben. Dabei soll die Fähigkeit erlangt werden, einen Atomsprengkopf auf eine ballistische Langstreckenrakete zu setzen, mit welcher auch das Festland der USA erreichbar ist.

Im März berichteten Staatsmedien, dass das Land einen erfolgreichen Test eines neuen Raketenantriebs ausgeführt habe. Die Welt werde bald Zeuge dessen werden, welche Bedeutung der Sieg dieses Tages habe, wurde Kim zitiert.

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