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Nordkorea: Bizarre Anklagen und Drohungen - Kim schwört Rache


Nordkoreas bizarre Anklagen und Drohungen

Von ap, pdi

Aktualisiert am 08.05.2017Lesedauer: 3 Min.
Nordkoreanische Soldaten begrüßen Staatschef Kim Jong Un während eines militärischen Wettbewerbes.Vergrößern des BildesNordkoreanische Soldaten begrüßen Staatschef Kim Jong Un während eines militärischen Wettbewerbes. (Quelle: dpa-bilder)
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Glaubt man Pjöngjang, dann verschwören sich die USA und Südkorea sogar gegen unschuldige Standbilder. Die Beweise sind wie nach dem jüngsten Attentatsvorwurf meist etwas vage, doch schwört Kim jedes mal fürchterliche Rache.

Nach Darstellung Nordkoreas hat ein gedungener Überläufer versucht, Staatschef Kim Jong Un zu töten. Ob Kim mit einer radioaktiven oder einer "nano-giftigen" Substanz getötet werden sollte, ließ das nordkoreanische Staatssicherheitsministerium offen. Es war sich jedoch ganz sicher, dass der Angreifer von den USA und Südkorea instruiert worden ist.

Die Vorwürfe sind nur die jüngsten in einer ganzen Reihe dubioser und unbelegter Anklagen. Hier eine Auswahl:

Attentat auf Statuen von Kims Großvater:

Nach Darstellung Nordkoreas waren 2012 Standbilder seines Staatsgründers Kim Il Sung in höchster Gefahr. Südkorea habe einen Überläufer dazu überredet, in den Norden zurückzukehren und dort Standbilder Kims in die Luft zu sprengen - dem Großvater des jetzigen Staatschefs Kim Jong Un. Dazu präsentierte Nordkorea auf einer Pressekonferenz einen Mann Namens Jon Yong Chol, der sagte, südkoreanische Agenten hätten ihm Geld gegeben, damit er eine Kim-Statue mit einer ferngezündeten Bombe zerstöre. Teilnehmer derartiger Auftritte haben später eingeräumt, sie seien zur Mitarbeit gezwungen worden.

Im Personenkult Nordkoreas gelten Kim-Il-Sung-Monumente als quasi heilig. Nordkorea setzte den angeblichen Anschlagsplan daher mit einer bewaffneten Invasion gleich und schwor Rache.

Südkorea erklärte, Jon sei zwar 2010 aus dem Norden ins Land gekommen. Der Vorwurf, er habe Statuen sprengen sollen, sei jedoch komplett falsch.

Entführungen:

Nordkorea wirft dem Süden regelmäßig vor, seine Bürger zum Wechsel nach Südkorea zu verlocken oder sie kurzerhand zu entführen - so auch als vor einem Jahr 13 nordkoreanische Mitarbeiter eines Restaurants in China nach Südkorea überliefen. Südkorea versicherte, die Nordkoreaner seien bei der größten derartigen Aktion seit der Machtübernahme Kims aus eigenem Antrieb in den Süden gekommen.

Nordkorea erklärte die Restaurantmitarbeiter dagegen zu Entführungsopfern südkoreanischer Spione und verlangte wiederholt ihre Rückkehr. Pjöngjang bot sogar an, deren Verwandte in den Süden reisen zu lassen, damit sie sich dort treffen könnten. Südkorea lehnte das ab.

Im Juli 2016 präsentierte Nordkorea den Medien dann einen angeblichen Spion aus Südkorea und erklärte, dieser habe in den Norden kommen wollen, um Kinder zu entführen. Der Gefangene bat um Vergebung für sein Verbrechen, das er gleichwohl unverzeihlich nannte. Der südkoreanische Geheimdienst versicherte, er habe mit dem Fall nichts zu tun.

Pressekonferenzen dieser Art arrangiert Nordkorea immer wieder. Ausländische Gefangene verlesen dann Stellungnahmen, in denen sie Missetaten gestehen und das politische System Nordkoreas lobpreisen. Viele haben nach ihrer Freilassung allerdings gesagt, sie seien zu ihrem Presseauftritt gezwungen und genau angewiesen worden, was sie zu sagen hätten.

Kommando-Angriffe:

Nordkoreas Staatschef Kim beobachtete im Dezember persönlich eine Militärübung, bei der seine Soldaten einen Angriff auf den südkoreanischen Präsidentensitz trainierten. Sie stürmten eine nachgebaute Attrappe des Blauen Hauses in Seoul und steckten sie in Brand. Fotos der Staatsmedien zeigten dazu einen lachenden Kim.

Kurz zuvor hatte Südkoreas Parlament für die Amtsenthebung von Präsidentin Park Geun Hye gestimmt. Deren Vater Park Chung Hee war 1968 das Ziel von 31 Kommandosoldaten Nordkoreas gewesen, die den damaligen Präsidenten ermorden sollten. Die Truppe schaffte es bis in Schussweite des Blauen Hauses, wurde aber von südkoreanischen Sicherheitskräften im letzten Augenblick gestoppt. Der einzige Gefangene erklärte, er sei gekommen, um Park die Kehle aufzuschlitzen.

Mit Kanonen auf Zeitungen:

Als südkoreanische Medien 2012 ablehnend über eine Kinderparade in Pjöngjang berichteten, drohte ihnen die Armee des Nordens ob dieser Beleidigung mit einem "gnadenlosen Heiligen Krieg". Das Militär gab bekannt, es habe die Koordinaten der Medienhäuser erhalten und sie ins Visier genommen.

Der Grund: Medien aus Südkorea hatten Massenkundgebungen mit Zehntausenden Kindern in Uniformen der nordkoreanischen Jugendorganisation als Politshow im Stile Adolf Hitlers charakterisiert. Der Norden drohte, die Medienhäuser zusammenzuschießen, falls sich Südkorea nicht für diese "krankhafte Verleumdungskampagne" entschuldige.

"Offiziere und Männer des Armeekorps, Divisionen und Regimenter an der Front und strategische Raketentruppen in der Tiefe das Landes rufen laut nach dem Einsatzbefehl, um zu bestrafen", hieß es in einer Stellungnahme der Volksarmee. Umgesetzt wurde die Drohung nicht.

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