t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikAuslandKrisen & Konflikte

Raketentest von Nordkorea: "Verletzung von UN-Resolutionen"


"Beispiellose Bedrohung"
Nordkorea feuert Rakete über Japan hinweg

Von reuters, dpa, df

Aktualisiert am 29.08.2017Lesedauer: 2 Min.
In einem Bahnhof in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul verfolgen Passanten TV-Berichte über den jüngsten Raketentest des Nordens.Vergrößern des BildesIn einem Bahnhof in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul verfolgen Passanten TV-Berichte über den jüngsten Raketentest des Nordens. (Quelle: Ahn Young-joon/ap-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Der Nordkorea-Konflikt spitzt sich wieder zu. Das international isolierte Land feuerte am Morgen eine Rakete ab, die über Japan hinweg flog.

Japans Ministerpräsident Shinzo Abe sprach von einer beispiellosen und ernsthaften Bedrohung. Sein Land werde die Vereinten Nationen ersuchen, den Druck auf Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un zu erhöhen.

Geschoss fliegt 2700 Kilometer weit

Die Rakete sei in einem Gebiet nahe der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang abgefeuert worden und etwa 2700 Kilometer weit geflogen, teilte der Generalstab der südkoreanischen Armee mit. Dabei habe sie eine Höhe von 550 Kilometern erreicht, bevor sie in den Pazifik niedergegangen sei. Südkorea warf Nordkorea schwere Provokation vor und demonstrierte mit Bombenübungen militärische Stärke.

In Südkorea wurde Nordkoreas jüngster Raketentest auch als Warnsignal gewertet, trotz zunehmenden Drucks durch die USA im Konflikt um sein Atomprogramm nicht einlenken zu wollen. Der Test erfolgte während laufender Militärübungen der USA mit Südkorea. Nordkorea unterstellt den USA regelmäßig, mit solchen Manövern einen Angriff vorzubereiten. Das bestreiten die USA und Südkorea.

UN-Sicherheitsrat soll zusammentreffen

Nach Berichten südkoreanischer Medien wollte sich der UN-Sicherheitsrat in New York auf Antrag der USA, Japans und Südkoreas noch am Dienstag mit dem jüngsten Raketentest durch das diplomatisch isolierte Nordkorea befassen. Nach den beiden Interkontinentalraketentests im Juli hatte das höchste UN-Gremium die bisher schwersten Wirtschaftssanktionen gegen Pjöngjang verhängt.

Es war nicht das erste Mal, dass eine Rakete Nordkoreas über Japan hinwegflog. Es sei aber das erste Mal, dass das unangekündigt erfolgt sei, meldete der Sender NHK. Der Test stelle eine "ernste und schwerwiegende Bedrohung Japans dar", erklärte Regierungssprecher Yoshihide Suga. Man werde eng mit der Schutzmacht USA sowie Südkorea kooperieren.

Japans Raketenabwehr nicht aktiviert

Das US-Verteidigungsministerium bestätigte, dass die von Nordkorea abgefeuerte Rakete über Japan hinweg geflogen sei. Der Test werde derzeit noch ausgewertet, teilte Pentagon-Sprecher Robert Manning in Washington mit. Man sei aber bereits zu der Einschätzung gekommen, dass die Rakete keine Bedrohung für die USA dargestellt habe.

Nach Berichten des japanischen Senders NHK stürzten Teile des Flugkörpers etwa 1180 Kilometer östlich der nördlichsten Hauptinsel Hokkaido ins Meer. Japan habe jedoch keine Abwehrrakete gestartet, hieß es unter Berufung auf das Militär.

Südkorea demonstriert Kampfkraft

In Südkorea wies Präsident Moon Jae In die Streitkräfte an, ihre Kampfkraft zu demonstrieren. Vier F15K-Kampfjets ließen daraufhin nach Angaben eines Sprechers auf einen Schießplatz in der Nähe der innerkoreanischen Grenze Bomben fallen. Bei der Übung sei die nordkoreanische Führung als simuliertes Ziel ausgegeben worden, berichtete die nationale Nachrichtenagentur Yonhap. Washington und Seoul würden außerdem darüber nachdenken, "strategische" Verteidigungswaffen nach Südkorea zu verlegen. Einzelheiten wurden zunächst nicht genannt.

Der Nationale Sicherheitsrat Südkoreas verurteilte den Raketentest durch Nordkorea als Verletzung von UN-Resolutionen. Diese verbieten dem Land Tests mit ballistischen Raketen. Das sind in der Regel Boden-Boden-Raketen, die je nach Bauart einen konventionellen, chemischen, biologischen oder atomaren Sprengkopf tragen können. Nordkorea arbeitet an Raketen, die einen Atomsprengkopf bis in die USA tragen können.

Der Nordkorea-Konflikt heizt sich seit Monaten auf. US-Präsident Donald Trump hatte Pjöngjang mit "Feuer und Zorn" gedroht, was angesichts der atomaren Bewaffnung beider Länder für Unruhe sorgte. Nordkorea drohte zeitweise damit, Raketen in die Gewässer um die US-Pazifikinsel Guam abzufeuern.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website