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Libanons Ministerpräsident Saad Hairiri: "Geheimer Plan, mich zu ermorden"


Dramatische Rücktritts-Rede
"Es gibt einen geheimen Plan, mich zu ermorden"

Von afp, ap, df

Aktualisiert am 05.11.2017Lesedauer: 2 Min.
Saad Hariri war erst Ende 2016 zum Ministerpräsidenten des Libanon ernannt worden.Vergrößern des BildesSaad Hariri war erst Ende 2016 zum Ministerpräsidenten des Libanon ernannt worden. (Quelle: Mohamed Azakir/Reuters-bilder)
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In einer dramatischen TV-Ansprache verkündet der libanesische Ministerpräsident seinen Rücktritt. Saad Hariri fürchtet um sein Leben und macht dem Iran schwere Vorwürfe.

Der libanesische Regierungschef Saad Hariri hat überraschend seinen Rücktritt verkündet. Er trete vom Amt des Ministerpräsidenten zurück, erklärte Hariri am Samstag in einer Fernsehansprache. Er fürchte, wie sein Vater Rafik Hariri ermordet zu werden. Dem Iran und der schiitischen Hisbollah-Miliz warf er vor, das Land unter ihre Kontrolle bringen zu wollen.

Hariris Vater starb bald nach seinem Rücktritt

"Wir leben in einem Klima, das der Atmosphäre vor der Ermordung des Märtyrers Rafik Hariri ähnelt", sagte Hariri. "Ich habe mitbekommen, dass es einen geheimen Plan gibt, mich zu ermorden."

Hariris Vater war 2005 bei einem Attentat ums Leben gekommen, wenige Monate nachdem er sein Amt als Ministerpräsident niedergelegt hatte. Mehreren Hisbollah-Mitgliedern wird in ihrer Abwesenheit wegen der Tötung von vor einem Sondertribunal in den Niederlanden der Prozess gemacht. Die Miliz dementiert eine Beteiligung an dem Attentat.

Schwere Vorwürfe gegen den Iran

Der Regierungschef teilte seine Entscheidung er am Samstag während einer Reise nach Saudi-Arabien mit. In einer aus der saudischen Hauptstadt Riad übertragenen Fernsehansprache wetterte er vehement gegen den Iran und die libanesische Hisbollah-Miliz. Beiden warf er vor, sich in innerarabische Angelegenheiten einzumischen.

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"Das Böse, das der Iran in der Region verbreitet, wird nach hinten losgehen", sagte Hariri. Teheran warf er vor, für Chaos, Streit und Zerstörung zu sorgen.

Erst seit 2016 Ministerpräsident

Hariri war Ende 2016 als Ministerpräsident ernannt worden. In seiner aus 30 Mitgliedern bestehenden nationalen Einheitsregierung saßen auch Vertreter der Hisbollah. Die Regierung hat es weitgehend geschafft, das Land von den Auswirkungen des Bürgerkriegs im benachbarten Syrien zu schützen.

Allerdings ist der Libanon in zwei Lager unterteilt: Auf der einen Seite stehen diejenigen um den Sunniten Hariri, die Saudi-Arabien loyal gegenüberstehen, auf der anderen Seite diejenigen, die ihre Treue zum schiitischen Iran und der schiitischen Hisbollah bekennen.

Hariris Rücktritt dürfte die Spannungen in dem Land nun erhöhen. Der Politiker hatte sich Anfang der Woche in Saudi-Arabien mit dem saudischen Minister für Angelegenheiten in der Golfregion, Thamer al-Sabhan, getroffen. Am späten Freitag kehrte Hariri dorthin noch einmal zurück, um dort am Samstag dann seine überraschende Bekanntgabe zu halten.

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