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Syrien: Kurden-Miliz YPG und Assads Truppen verbünden sich


Kampf gegen türkische Truppen
Kurden-Miliz YPG und Assad-Truppen verbünden sich

Von rtr
Aktualisiert am 19.02.2018Lesedauer: 3 Min.
Kämpfer der «Freien Syrischen Armee»: Die Regimegegner arbeiten in Nordsyrien mit der türkischen Armee zusammen.Vergrößern des BildesKämpfer der "Freien Syrischen Armee": Die Regimegegner arbeiten in Nordsyrien mit der türkischen Armee zusammen. (Quelle: DHA-Depo Photos/ap-bilder)
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Angesichts der türkischen Offensive in Nordsyrien hat sich die Kurdenmiliz YPG offenbar mit dem syrischen Regime militärisch verbündet. Soldaten Assads sollen Grenzposten übernehmen.

Die von der türkischen Armee angegriffenen Kurden im nordsyrischen Bezirk Afrin bündeln ihre Kräfte mit der Regierung in Damaskus gegen Ankara. Die syrische Armee werde Grenzposten in der Region Afrin stationieren, sagte der hochrangige Kurdenvertreter Badran Jia Kurd der Nachrichtenagentur Reuters.

Die Truppen von Syriens Machthaber al-Assad könnten innerhalb von zwei Tagen dorthin verlegt werden. Die Vereinbarung sei zunächst rein militärisch. Die Kurden in Afrin hatten zuvor die Assad-Armee zur Hilfe gegen die Türkei aufgerufen. Diese wird bei ihrem Vormarsch in Nordsyrien von der Freien Syrischen Armee unterstützt.

Türkei weist Giftgas-Vorwürfe zurück

Die Türkei wies derweil Vorwürfe zurück, ihr Militär habe bei ihrer Offensive gegen die Kurdenmiliz YPG in der nordsyrischen Region Afrin Giftgas eingesetzt. Das seien haltlose Anschuldigungen, sagte ein türkischer Diplomat am Samstag am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz. "Die Türkei hat niemals Chemiewaffen eingesetzt. Wir sind bei der Operation 'Ölzweig' überaus vorsichtig gegenüber Zivilisten."

Die YPG dagegen hat nach eigenen Angaben Hinweise auf einen türkischen Gasangriff auf ein Dorf in Afrin. Bei dem Beschuss nahe der Grenze zur Türkei seien am Freitag sechs Menschen verletzt worden, sagte ein Sprecher. Sie hätten Atemprobleme und zeigten weitere Symptome eines Gasangriffs. Ähnliches teilten die der Opposition nahestehende Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte und die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana mit. Beide beriefen sich auf Ärzte in Afrin.

Der türkische Diplomat wies auch die Berichte über Verletzte zurück und nannte sie "schwarze Propaganda". Die türkische Armee war im Zuge der Operation "Ölzweig" im Januar im Norden Syriens einmarschiert und will die YPG aus Afrin bis hinter den Euphrat vertreiben. Die Türkei betrachtet die YPG als Terrororganisation und will ihr Erstarken an der Grenze verhindern. Sie hält die Miliz für den verlängerten Arm der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK, die in der Türkei seit Jahrzehnten für Autonomie kämpft.

Kurden verfolgen Autonomie-Pläne

Die YPG und ihre Verbündeten haben seit Beginn des Aufstandes gegen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad im Jahr 2011 drei autonome Regionen im Norden Syriens errichtet, darunter Afrin. Der Einfluss der YPG wuchs, als sie sich an die Spitze der Syrischen Demokratischen Streitkräfte (SDF) stellte und erfolgreich die Islamistenmiliz IS bekämpft. Weil sie dabei von den USA unterstützt wird, sorgt die Offensive der Türkei in Nordsyrien für Streit zwischen den Nato-Partnern USA und Türkei. Allerdings lehnen die USA Autonomiepläne der syrischen Kurden ab, ebenso wie die von Russland und dem Iran unterstützte Assad-Führung.

Der Nationale Sicherheitsberater der USA, Herbert Raymond McMaster, warf Assad vor, weiterhin Chemiewaffen einzusetzen. Das belegten Bilder und Berichte, sagte er in München. "Es ist Zeit, dass alle Staaten das syrische Regime und seine Helfer für ihre Taten zur Verantwortung ziehen und die Bemühungen der Organisation für das Verbot chemischer Waffen unterstützen." Auf welche Informationen er sich berief, sagte McMaster nicht.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte Syrien unlängst mit einem Angriff gedroht, sollte der Führung der Einsatz von Chemiewaffen gegen die Zivilbevölkerung nachgewiesen werden. Er habe dafür aber noch keinen Beweis gesehen. Die Assad-Führung hat wiederholt einen Einsatz von Chemiewaffen bestritten und erklärt, sie ziele auf Rebellen und bewaffnete Militante, nicht auf Zivilisten. 2013 hatte sich Syrien zur Aufgabe aller Chemiewaffen verpflichtet.

Verwendete Quellen
  • Reuters
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