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Sigmar Gabriel nach Vereidigung von Donald Trump: "Müssen uns warm anziehen"


Europa in Sorge vor Trump
Gabriel: "Wir müssen uns warm anziehen"

Von dpa
Aktualisiert am 21.01.2017Lesedauer: 2 Min.
Fest entschlossen: Donald Trump auf dem Weg zu seiner Vereidigung.Vergrößern des BildesFest entschlossen: Donald Trump auf dem Weg zu seiner Vereidigung. (Quelle: ap-bilder)
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Der radikale Kurswechsel des neuen US-Präsidenten Donald Trump ist in Deutschland und Europa massiv kritisiert worden. Dabei wachsen vor allem die Sorgen vor einem US-Protektionismus mit neuen Handelsbarrieren. Zugleich gab es Aufrufe, Europa müsse nun enger zusammenrücken. Besonders deutlich wurde Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel.

Er warnte davor, Trump zu unterschätzen. "Das waren hoch nationalistische Töne", sagte er dem ZDF zur Antrittsrede. "Es fehlen eigentlich nur noch so Begriffe wie das Parlament als 'Quasselbude' zu bezeichnen, oder von 'Systemparteien' zu reden. Dann sind sie in der politischen Rhetorik der Konservativen und Reaktionäre der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts. Der meint das wirklich ernst, und ich glaube, wir müssen uns warm anziehen."

Außerdem warb Gabriel für eine neue Wirtschaftsstrategie mit Asien: "Wenn die USA mit China und ganz Asien einen Handelskrieg beginnen, dann sind wir ein fairer Partner", so der SPD-Chef. Die Lehre aus Trumps Erfolg laute, in Europa mehr zusammenzuhalten.

Frankreichs Präsident François Hollande sagte: "Wir sind in einer globalen und offenen Wirtschaft." Es sei "nicht möglich, und es ist auch nicht wünschenswert, sich von der Weltwirtschaft isolieren zu wollen".

Trump hatte einschneidende Veränderungen angekündigt. Der 70-Jährige grenzte sich massiv von der Politik seines Vorgängers Barack Obama ab. Die "Vergessenen" in den USA würden nicht länger vergessen werden. "Von jetzt an wird eine neue Vision dieses Land regieren. Von diesem Tag an heißt es: Amerika zuerst, Amerika zuerst."

Schulz unaufgeregt, Röttgen enttäuscht

Der frühere EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) rief zu einer unaufgeregten Zusammenarbeit auf. "Seit Freitag haben wir mit Donald Trump einen neuen US-Präsidenten und eine neue Regierung, mit der wir gut, professionell und unaufgeregt zusammenarbeiten werden", sagte Schulz der "Rheinischen Post". Schulz wird als Nachfolger von Frank-Walter Steinmeier (SPD) im Amt des Bundesaußenministers gehandelt. Steinmeier soll Mitte Februar zum neuen Bundespräsidenten gewählt werden.

Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen reagierte mit Enttäuschung auf die Antrittsrede Trumps: "Dieses war eine Rede, die das Land weiter und tiefer spalten wird", sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages der "Rheinischen Post". Der Koordinator für transatlantische Beziehungen im Auswärtigen Amt, Jürgen Hardt, warnte vor einer Abschottung der USA. "Er geht mit diesem Kurs ein großes Wagnis ein", sagte der CDU-Politiker der "Welt".

Der Grünen-Politiker Jürgen Trittin sagte der "Welt", Trump wolle Amerika einmauern. "Er macht Amerika nicht groß, sondern klein. Protektionismus wird Programm." Angesichts dieses Rückzuges der Amerikaner müsse Europa zusammenstehen. Dem Sender n-tv sagte Trittin: "Wir steuern auf eine Situation zu, wo es einen potenziellen Handelskrieg zwischen den USA und Europa geben kann."

Der CSU-Europapolitiker Manfred Weber sagte der "Rheinischen Post" mit Blick auf Trump: "Sollte er mit dem Slogan 'America first' mit einem neuen amerikanischen Egoismus und Protektionismus ernst machen, dann müssen wir dem ein 'Europe first' entgegensetzen". Dies bedeute dann aber nicht Isolation, sondern beispielsweise die gezielte Suche nach neuen Partnern. "Dann muss die EU beispielsweise zügig auf Kanada, Mexiko oder Japan zugehen."

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