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Welche Rolle spielt Jared Kushner in der Russland-Affäre?


Russland-Affäre spitzt sich zu
Kushner wollte geheimen Draht nach Moskau einrichten

Von ap
Aktualisiert am 27.05.2017Lesedauer: 3 Min.
Der US-Präsident und sein Berater - Jared Kushner gerät in der Russland-Affäre immer stärker unter Druck.Vergrößern des BildesDer US-Präsident und sein Berater - Jared Kushner gerät in der Russland-Affäre immer stärker unter Druck. (Quelle: Kevin Lamarque/Reuters-bilder)
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Kein Tag vergeht ohne neue Erkenntnisse in der Russland-Affäre um Donald Trump. Nachdem das FBI gegen den engen Berater und Trumps Schwiegersohn Jared Kushner ermittelt, berichtet die "Washington Post" von einem geheimen Kommunikationskanal, den Kushner angeblich nach Moskau aufbauen wollte. Unterdessen plant der US-Präsident ein Sonder-Team zur Abwehr aller Vorwürfe.

Die Kreise um Jared Kushner in der Russland-Affäre scheinen sich enger zu ziehen: Der Trump-Schwiegersohn und US-Präsidentenberater hat einem Medienbericht zufolge über den Aufbau eines geheimen Kommunikationsdrahts nach Russland nachgedacht.

Der russische Botschafter in den USA habe im Dezember an seine Vorgesetzten gemeldet, dass er, Sergej Kisljak, darüber mit Kushner gesprochen habe, berichtete die "Washington Post". Zu diesem Zeitpunkt war Donald Trump bereits gewählter Präsident und in der Übergangsphase zur Amtsübernahme.

Geheime Kommunikation zum Schutz vor Überwachung?

Sein Team sollte demnach einen geheimen Kanal zum Kreml bekommen, schrieb die Zeitung unter Berufung auf US-Regierungsmitarbeiter, die mit Geheimdienstinformationen über abgefangene Kommunikation nach Russland vertraut waren. Dem Bericht nach schlug Kushner Kisljak vor, für die geheime Kommunikation russische diplomatische Einrichtungen zu nutzen; anscheinend um so die Überwachung zu erschweren. Der Botschafter soll darüber "verblüfft" gewesen sein, schrieb die "Post".

Im März hatte das Weiße Haus bestätigt, dass Kushner und der entlassene Nationale Sicherheitsberater Michael Flynn ein Treffen mit Kisljak im Trump Tower im Dezember hatten.

Ex-Sicherheitsberater Flynn ebenfalls involviert

In dieser Woche hatte die Nachrichtenagentur AP bereits von Vertretern der Vorgängerregierung unter Barack Obama erfahren, dass die Anzahl der Gespräche Flynns mit Kisljak genügend Warnungen bei Beratern erzeugt habe. Diese hätten demnach die Möglichkeit diskutiert, ob Trump eine Eins-zu-Eins-Kommunikation, also eine Art Rückkanal, mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin erstellen wollte.

Schon am Donnerstag hatte die "Washington Post" berichtet, dass das FBI seine Ermittlungen in der Russland-Affäre auf Kushner ausgeweitet habe. Dies bedeute aber nicht, dass er eines Verbrechens verdächtigt werde, hieß es.

Kushners Anwältin Jamie Gorelick teilte mit, dieser habe bereits vorher angeboten, dem US-Kongress Informationen über die Treffen zu geben. Falls er in diesem Zusammenhang nun kontaktiert werde, würde er dies wieder tun.

Flynn räumte im Februar seinen Posten als Sicherheitsberater, weil er Vize-Präsident Mike Pence über Gespräche mit dem russischen Botschafter in die Irre geführt hatte. Gegen Flynn wird wegen seiner Geschäftsverbindungen ins Ausland ermittelt. Im Januar wurde er vom FBI zu seinen Kontakten zu Kisljak befragt.

Trump plant "War Room" gegen Russland-Vorwürfe

Während sich das FBI intensiv mit Trumps Schwiegersohn beschäftigt, bereitet das US-Präsidialamt Insidern zufolge ein spezielles Team vor, dass die Vorwürfe über eine Einflussnahme Russlands auf Präsident Donald Trump abwehren und ihn im Land besser in Szene setzen soll.

Mit der Einsetzung eines Sonderermittlers durch das Justizministerium sei der Druck gewachsen, eine Gegenstrategie umzusetzen, hieß es in Kreisen des Präsidialamts. Zu dem Team des sogenannten "War Rooms" sollen unter anderem Jared Kushner sowie Steve Bannon gehören, der im Wahlkampf Trumps populistisches Sprachrohr war. Bannon und Trumps Stabschef Reince Priebus hätten das Konzept für den War Room ausgearbeitet, hieß es. Zu dem Team sollen auch Politik-Profis und Anwälte gehören.

Team soll US-Präsidenten den Rücken frei halten

Ein Insider mit engen Kontakten zum Präsidialamt sagte, es werde eine neue Struktur benötigt, um sich der "neuen Realität" zu stellen. Er bezog sich dabei auf das ständige Durchstechen von Interna aus Ermittlungsbehörden und Geheimdiensten an die Presse, was seit der Entlassung von FBI-Chef James Comey deutlich zugenommen habe.

Es habe sich gezeigt, dass das Präsidialamt "in seiner gegenwärtigen Struktur nicht wirklich für einen Krieg an einer Front vorbereitet war, geschweige denn für einen Zwei-Fronten-Krieg". Es gehe darum, einerseits Trumps eigene Politik voranzutreiben und gleichzeitig die Angriffe abzuwehren.

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