Umstrittene Begnadigung Wollte Trump Joe Arpaio vor Strafe bewahren?
US-Präsident Donald Trump hat Ex-Sheriff Joe Arpaio, der für sein hartes Vorgehen gegenüber Einwanderern bekannt war, begnadigt. Zuvor soll Trump versucht haben, ihn vor einer Verurteilung zu bewahren.
Die "Washington Post" berichtet unter Berufung auf drei informierte Quellen, Trump habe mit Justizminister Jeff Sessions über eine Einstellung des Verfahrens gesprochen. Trump sei jedoch gesagt worden, dies wäre unangebracht. Trump entschied demnach, von seinem Begnadigungsrecht Gebrauch zu machen, wenn es nötig sein sollte.
Die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Huckabee Sanders, wies gegenüber der "Washington Post" den Verdacht zurück, Trump mische sich unzulässig in Justiz-Angelegenheiten ein: "Es wäre nur natürlich, wenn der Präsident mit Regierungsmitarbeitern über Rechtsangelegenheiten diskutieren würde. Dieser Fall ist wie jeder andere."
Arpaio kannte gegenüber illegalen Einwanderern keine Gnade
Am Freitag hatte Trump dem früheren Sheriff des Bezirks Maricopa im Bundesstaat Arizona seine Strafe erlassen. Der Trump-Anhänger war im vergangenen Monat von einem Gericht schuldig gesprochen worden, eine richterliche Anweisung missachtet zu haben, diskriminierende Verkehrskontrollen von Einwanderern einzustellen. Im Oktober sollte sein Strafmaß verkündet werden.
Der 85-Jährige Italo-Amerikaner ist vor allem für sein Vorgehen gegen Einwanderer aus Lateinamerika berüchtigt. Er sperrte Menschen ohne gültige Papiere in Zeltlager in der Wüste von Arizona ein, die er selbst einmal mit Konzentrationslagern verglich - eine Aussage, die er später zurückzog. Zudem zwang er die Insassen, pinke Unterwäsche zu tragen.