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Glyphosat: So stehen Kommunen zum Pflanzengift


Immer neue Kommunen verbieten das Pflanzengift

Von Tibor Martini

07.01.2018Lesedauer: 2 Min.
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Verschiedene Arten von Unkraut in einem Gewächshaus von Monsato. Das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat ist umstritten. (Quelle: Daniel Dreifuss/dpa-bilder)

Auf EU-Ebene ist ein mögliches Glyphosat-Verbot seit dem Alleingang von CSU-Minister Schmidt erst einmal passé. Die Gemeinden aber haben freie Hand.

Die Bedenken gegen das Pflanzenvernichtungsmittel bleiben, obwohl es EU-weit erst einmal weiter zugelassen ist – aber Verbote und Verzichte durch die Hintertür bleiben möglich. Denn dass das Mittel zugelassen ist, heißt nicht, dass es auch überall eingesetzt werden darf.

Rostock verbietet Glyphosat komplett

Rostock arbeitet schon seit 1992 mit einer „naturnahen Bewirtschaftung“ – chemische Stoffe sind dabei tabu. Seitdem die Rostocker Heide im Jahr 2000 mit dem FSC-Zertifikat ausgezeichnet wurde, müssen endgültig alle städtischen Flächen chemiefrei sein. Privatpersonen waren davon bislang aber ausgenommen.

Seit Anfang des Jahres ist Glyphosat in Rostock jetzt komplett verboten. Es ist das jüngste Beispiel von kommunalen Maßnahmen gegen Glyphosat – aber längst nicht das einzige.

In diesen Orten ist Glyphosat verboten

Auch im niedersächsischen Gemeindeverband Artland ist das Unkrautvernichtungsmittel nicht mehr erlaubt. Die Entscheidung gilt laut NDR für etwa 60 Hektar an landwirtschaftlich genutzten Flächen.

In Niedersachsen ist Glyphosat ohnehin nur auf landwirtschaftlichen und forstwirtschaftlichen Flächen oder für Gärten erlaubt. Auf öffentlichen Flächen ist das Mittel dagegen generell verboten.

Auch in Dachau in Oberbayern müssen Landwirte in Zukunft auf Glyphosat verzichten. Neben dem Unkrautvernichter dürfen seit Anfang 2017 auch andere Insektenbekämpfungsmittel nicht mehr genutzt werden. Das gilt laut sz.de für etwa 34 Hektar Acker- und Wiesenflächen.

Viele Städte verzichten selbst auf Glyphosat

Andere Städte und Kommunen setzen zwar noch nicht auf Verbote, verzichten aber in ihren eigenen Gartenbaubetrieben auf Glyphosat.

So setzt die Stadt Mainz generell keine chemischen Mittel mehr ein und nimmt dafür auch in Kauf, dass „es nicht überall in der Stadt aussieht, wie im Reihenhausgarten.“ Grund dafür sind vor allem gesundheitliche Bedenken. Auch Dresden verzichtet daher auf den Einsatz des Pestizids in Parks, Spielplätzen, Friedhöfen und Straßenrändern.

Die Dresdner Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen begründete 2016 den Schritt mit dem Schutz von Kindern: „Gerade in Parkanlagen und auf Spielplätzen kommen insbesondere Kinder immer wieder mit dem Boden in Berührung. Gift hat dort deshalb nichts zu suchen.

In Koblenz dürfen schon seit den 90er Jahren keine chemischen Unkrautvernichtungsmitteln eingesetzt werden. Für das Grünflächenamt ist das Verbot kein Problem: „Die städtischen Grünflächen sehen trotzdem gepflegt aus. Wir kommen hier seit Jahren gut ohne Glyphosat aus.“

Quellen und weiterführende Informationen

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