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Türkei: Außenminister Gabriel hat wenig Hoffnung für Deutsche in Haft


Gefangen in der Türkei
Gabriel macht inhaftierten Deutschen wenig Hoffnung

dpa, dru

Aktualisiert am 25.08.2017Lesedauer: 2 Min.
Außenminister Sigmar Gabriel bei einem Besuch in der Türkei im Juni diesen Jahres.Vergrößern des BildesAußenminister Sigmar Gabriel bei einem Besuch in der Türkei im Juni diesen Jahres. (Quelle: Archivbild/Burhan Ozbilici/ap-bilder)
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Zehn Deutsche sitzen in der Türkei inzwischen aus politischen Gründen in Haft. Dass sie bald wieder freikommen, hält Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) für unwahrscheinlich. Von Urlaubsreisen in die Türkei riet er in einem Interview ab.

Bislang war von neun politischen Gefangenen aus Deutschland die Rede. Laut der "Heilbronner Stimme" gab das Auswärtige Amt ihre Zahl nun mit zehn an. Gabriel verurteilte die Inhaftierungen im Gespräch mit der "Bild"-Zeitung erneut scharf: "Sie werden festgehalten – ohne dass es dafür einen Grund gibt. Man muss den Eindruck gewinnen, dass sie politisch missbraucht werden für das Schüren von Nationalismus. Das ist bitter und ein großes Unrecht!"

Aussichten auf Freilassung gering

Die Erfolgsaussichten für eine Freilassung der Gefangenen stufte der Außenminister als gering ein. "Die Chance ist nicht sehr groß, wenn man ehrlich ist", sagte der SPD-Politiker.

Die jüngsten Inhaftierungen des Journalisten Deniz Yücel, der Übersetzerin Mesale Tolu Corlu sowie des Menschenrechtlers Peter Steudtner sind ein zentraler Konfliktpunkt in den angespannten Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei. Alle drei Beschuldigten sind wegen Terrorvorwürfen in Untersuchungshaft. Yücel, der seit Februar in Untersuchungshaft sitzt, wird zudem Volksverhetzung vorgeworfen.

Nach der Festnahme von Steudtner Anfang Juli hatte die Bundesregierung einen härteren Kurs gegen die Türkei eingeschlagen und die offiziellen Reisehinweise verschärft. Darin werden Urlauber zur Vorsicht gemahnt; es wird ihnen geraten, sich bei der Botschaft sicherheitshalber registrieren zu lassen.

Gabriel rät von Urlaubsreisen in Türkei ab

Gabriel wurde noch deutlicher und riet deutschen Urlaubern ausdrücklich von Reisen in die Türkei ab. "Man kann das nicht mit gutem Gewissen machen zurzeit", sagte er mit Blick auf das Risiko möglicher Festnahmen. Das müsse sich jeder gut überlegen. "Die Entscheidung können wir als Staat niemandem abnehmen."

Besonders Journalisten könnten schnell in Verdacht geraten, Gegner der Türkei zu sein, aber auch andere Menschen. Für die türkische Regierung sei jeder ein Terrorist oder Anhänger der Gülen-Bewegung, der nicht mit Präsident Recep Tayyip Erdogan einverstanden sei. Gabriel machte darauf aufmerksam, dass auch Kontakte zu solchen Türken ein Risiko für Urlauber sein könnten.

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