Herausforderungen für SPD-Kandidaten So kann Schulz der Kanzlerin gefährlich werden
Die SPD bejubelt ihren neuen Hoffnungsträger Martin Schulz, die Umfragen sehen endlich freundlicher aus für die Sozialdemokraten. Am Sonntag soll Schulz offiziell zum Spitzenkandidat ernannt werden. Kann der ehemalige Bürgermeister und EU-Politiker zu einer echten Konkurrenz für Bundeskanzlerin Angela Merkel und die CDU werden?
Ein Überblick über die wichtigsten Herausforderungen im Wahlkampf:
Schwung erhalten
Schulz kann nicht monatelang der "Neue" bleiben, der die Menschen schon deshalb neugierig macht, weil sie ihn nicht so gut kennen wie Merkel. Diese Woche haben seine Umfragewerte in der SPD Euphorie ausgelöst. Die muss er zu echtem Rückhalt weiterentwickeln, wenn sie bis zur Wahl am 24. September tragen sollen.
Innenpolitisches Profil schärfen
Lange galt Schulz als Favorit für das Amt des Außenministers. Aber vor Bundestagswahlen geht es stets um nationale Themen - diesmal dürften innere Sicherheit und Terrorabwehr besonders wichtig werden, nicht gerade Lieblingsthemen der SPD. Wofür Schulz da steht, weiß man noch nicht - das darf nicht so bleiben.
Rot-Rot-Grün glaubwürdig vertreten
Jede Partei betont, für sich allein und nicht für eine Koalition zu kämpfen. Aber Stand heute ist mit Blick auf die Umfragen ein Bündnis aus SPD, Linkspartei und Grünen die einzige realistische Möglichkeit, Merkel im Kanzleramt abzulösen. Schulz dagegen gehört zum konservativen Flügel der SPD und führte im EU-Parlament eine Art Große Koalition.
Nordrhein-Westfalen gewinnen
Keine andere Landtagswahl gilt so sehr als Generalprobe für die Bundestagswahl. Am 14. Mai wird nicht nur in Deutschlands bevölkerungsreichstem Bundesland gewählt - sondern damit auch in Schulz' Heimat. Dort wird sich zeigen, ob Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und die ganze SPD sich über einen Schulz-Effekt freuen dürfen.