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SPD verbreitet Aufbruchstimmung: "Wir wollen ins Kanzleramt"


Aufbruchstimmung bei SPD
"Wir wollen ins Kanzleramt"

Von dpa
Aktualisiert am 28.01.2017Lesedauer: 3 Min.
Er will ihren Job: Martin Schulz und Angela Merkel.Vergrößern des BildesEr will ihren Job: Martin Schulz und Angela Merkel. (Quelle: dpa-bilder)
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Schulz kann Kanzler, findet - überraschenderweise - die SPD-Spitze. Sie verbreitet Aufbruchstimmung in der Hoffnung, Merkel im Herbst aus dem Kanzleramt drängen zu können.

Viele T-Online-User beurteilen Schulz' Chancen darauf, Angela Merkel tatsächlich vom Thron zu stoßen, zwar eher skeptisch (siehe eigene Umfrage in diesem Artikel, die allerdings nicht repräsentativ ist). Führende SPD-Politiker sehen ihre Traditionspartei mit dem künftigen Kanzlerkandidaten Martin Schulz dennoch endlich wieder im Aufwind. "Martin Schulz will Bundeskanzler werden, wir wollen die Regierung anführen", sagte etwa Familienministerin und stellvertretende Vorsitzende Manuela Schwesig, der "Passauer Neuen Presse". "Es herrscht eine starke Aufbruchstimmung."

Auch SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann setzt auf Sieg bei der Bundestagswahl am 24. September. Die Große Koalition mit CDU und CSU dürfe keine Dauereinrichtung sein. "Demokratie lebt vom Wechsel. Wir wollen ins Kanzleramt."

Der künftige Parteichef Schulz wecke mit seiner leidenschaftlichen, klaren Sprache Emotionen. "Entscheidend ist, dass er authentisch ist und auch viele Menschen anspricht, die eigentlich nicht mehr an die Politik glauben", sagte Oppermann den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Die Machtoptionen nach der Wahl seien offen, sagte Oppermann. "Wir werden die erste Bundestagswahl erleben, bei der keine Partei vorher eine Koalitionsaussage macht."

Nach Ansicht von Justizminister Heiko Maas kann sich die SPD mit ihrem neuen Kanzlerkandidaten im Kampf gegen Rechtspopulismus noch stärker profilieren. "Martin Schulz hat Silvio Berlusconi in die Schranken gewiesen und griechische Neonazis aus dem Parlament geworfen", verwies Maas auf die langjährige Arbeit von Schulz als EU-Parlamentspräsident.

Bei der Bundestagswahl 2017 werde sich entscheiden, ob autoritäre Populisten und Nationalisten auch in Europa den Kurs bestimmten, warnte der Chef der Saarland-SPD. "Der Kampf gegen Rechts ist mehr als der Kampf um Wählerstimmen. Es ist der Kampf für eine freie Gesellschaft."

Im neuen ARD-"Deutschlandtrend" kommt Merkels Herausforderer bei den Bürgern ähnlich gut an wie die Amtsinhaberin. An diesem Sonntag soll der 61-jährige offiziell zum Spitzenkandidat ernannt werden, im März übernimmt er den Parteivorsitz von Sigmar Gabriel.

Der Schulz-Effekt lässt sich für die SPD tatsächlich gleich in zwei repräsentativen Meinungsumfragen ablesen. Nicht nur im "Deutschlandtrend", den Infratest Dimap für die ARD macht, legt Partei um drei Prozentpunkte zu (von 20 auf 23 Prozent). Auch laut "Politbarometer", das die Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF erstellt, würden die Sozialdemokraten um drei Punkte zulegen, wenn am nächsten Sonntag Wahlen wären.

Hier klettert die SPD gar von 21 auf 24 Prozent. Von der Union, die in der ARD auf 35 und beim ZDF auf 36 Prozent kommt, ist sie freilich immer noch weit entfernt.

Familienministerin Schwesig ist klar, dass "sich das Blatt nicht in drei Tagen wenden lässt", hofft aber auf das Signal zur Wende. Schulz könne die Herzen erreichen und Menschen begeistern. "Angela Merkel schafft das nicht. Ihre große Schwäche ist, dass sie lange abwartet und am Ende eine Entscheidung trifft, ohne die Leute darauf vorzubereiten. Das war auch das große Manko in der Flüchtlingsfrage."

Auch Schwesig hält es für richtig, eine Koalitionsaussage zu vermeiden. "Wir werden im Bundestagswahlkampf keine Koalition ausschließen - außer mit Rechtspopulisten", sagte sie der "Schweriner Volkszeitung".

Generalsekretärin Katarina Barley sagte der "Rheinischen Post", es werde "unmissverständlich klar sein", dass Schulz die Nummer eins ist. Sie erwartet zudem einen "Schulz-Effekt" bei der Landtagswahl in Schulz' Heimat Nordrhein-Westfalen. "Er wird dort im Wahlkampf richtig einheizen", sagte sie.

Der Spitzenkandidat der Linken, Dietmar Bartsch, forderte, Schulz müsse "klipp und klar" ausschließen, sich nach der Wahl an den Kabinettstisch Merkels zu setzen. Gleichzeitig machte Bartsch klar, dass die Linke im Wahlkampf ebenfalls nicht für eine rot-rot-grüne Koalition werben werde. Seine Partei sei aber bereit, Regierungsverantwortung zu übernehmen, sagte er den "Stuttgarter Nachrichten" und der "Stuttgarter Zeitung".

Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt erwartet von Schulz "klare Ansagen" zum Thema Klimaschutz. Bei diesem Thema sei Streit zwischen SPD und Grünen programmiert, sagte sie der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

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