Düsseldorf: "VIP-Physio" Aldo Vetere droht Insolvenz – Treue zu Klitschkos

Überraschende Ankündigung: Der Praxis des bekannten Physiotherapeut Aldo Vetere droht das Aus. Grund ist der Krieg Russlands in der Ukraine.

Für die Praxis des bekannten Physiotherapeuten Aldo Vetere aus Düsseldorf wurde Ende Oktober ein Insolvenzverfahren eröffnet. Das sagte der 34-Jährige am Montag der "Rheinischen Post".

Vetere wurde durch seine Behandlung der Klitschko-Brüder bekannt: Ganze acht Jahre reiste er an der Seite der Boxer-Brüder von Kampf zu Kampf. Er kümmerte sich aber auch um die sensiblen Hände des chinesischen Pianisten Lang Lang oder um die Waden mehrere Olympioniken aus der ganzen Welt.

Doch das Ausbleiben seiner russischen Kunden scheinen dem "VIP-Physio" nun zum Verhängnis geworden zu sein: Vetere sagte der Zeitung, dass er mit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine die Zusammenarbeit mit den russischen Spitzensportlern eingestellt habe. Und zwar aus "aus tiefster Solidarität zu den Freunden Wladimir und Vitali Klitschko und dem ukrainischen Volk."

Ein Drittel der Kunden des "VIP-Physios" waren Russen

Dabei zählten die Russen zum Kernklientel von Veteres Praxis an der Düsseldorfer Prinzenallee, wo bis heute sieben Personen beschäftigt sind. Ein Insolvenzverwalter sagte der "Rheinischen Post", dass Vetere rund ein Drittel seiner Kunden durch den Boykott verloren habe.

Vetere erklärte am Montag, dass seine Praxis schon in der Corona-Pandemie unter den Beschränkungen gelitten habe. Aber erst das Ende der Zusammenarbeit mit den russischen Kunden, deren Einreise durch die EU ohnehin erschwert worden war, habe den Betrieb auch "existenziell gefährdet."

Der Düsseldorfer hatte nach dem Ausbruch des Ukraine-Krieges Hilfslieferungen in die von Russlands Angriff schwer getroffene ukrainische Hauptstadt, die von Vitali Klitschko als Bürgermeister regiert wird, organisiert.

Der mit dem Fall beauftragte Insolvenzverwalter hält es für wahrscheinlich, dass Vetere die Praxis in "kleinerem Umfang fortführen" könne – womöglich muss er dafür auch die Prinzenstraße verlassen. Laut eigenen Angaben führte Vetere dort bislang "eines der hochwertigsten physiotherapeutischen Zentren Deutschlands."