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Kölner "Cold Case": Mutmaßlicher Mörder von Petra Nohl schweigt


Kölner "Cold Case"
Mord an Petra Nohl: Angeklagter weist alles zurück

Von dpa
Aktualisiert am 04.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Prozessauftakt in KölnVergrößern des BildesDer Angeklagte im Gerichtssaal: Zum Prozessauftakt bestritt er die Vorwürfe. (Quelle: Rolf Vennenbernd/dpa/dpa-bilder)
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35 Jahre nach dem "Karnevalsmord" an Petra Nohl steht der mutmaßliche Täter vor Gericht. Dessen Verteidiger gab sich zum Prozessauftakt optimistisch.

Vor mehr als 35 Jahren wurde die Kölnerin Petra Nohl ermordet. Am Morgen des Karnevalssonntag 1988 wurde die Leiche der jungen Mutter hinter einem Imbisswagen am Zugweg des Rosenmontagszugs gefunden. Nun hat vor dem Kölner Landgericht der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter begonnen.

Der Angeklagte ist 56 Jahre alt und kommt aus Köln. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Raubmord aus Habgier und niedrigen Beweggründen vor. Der Mann soll Petra Nohl in der Nacht auf den 14. Februar 1988 verfolgt haben, als diese von einer Karnevalsfeier auf dem Weg zur nächsten war. Hinter dem Imbisswagen soll er die 24-Jährige dann angegriffen, geschlagen und schließlich mit ihrer eignen Halskette erdrosselt haben.

Angeklagter bestreitet die Vorwürfe

Nohl soll bei der Attacke laut Anklage schwere Kopf- und Oberkörperverletzungen erlitten haben, auch sei ihr Kehlkopf-Skelett bei der Tat zertrümmert worden. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Angeklagte Nohl getötet hat, um an ihre Wertsachen zu gelangen – darunter 100-D-Mark, die die junge Frau in einem Brustbeutel mit sich trug.

Beim Prozessauftakt am Montag dementierte der Angeklagte, die junge Frau getötet zu haben. Vertretend für seinen Mandanten sagte Verteidiger Uwe H. Krechel: "Ich habe mit der Tötung und dem Tod der Frau nichts zu tun." Der 56-jährige Angeklagte wolle sich demnach später ausführlicher zu den Vorwürfen äußern. Sein Anwalt zeigte sich derweil von der Unschuld seines Mandanten überzeugt. Er sprach von einer "spärlichen Beweisergebnis" und davon, dass herauskommen werde, dass der Angeklagte "die Tat nicht begangen hat."

"Aktenzeichen XY": Zeuge gab entscheidenden Hinweis

Auch waren Zeugen zum Prozessauftakt geladen. Eine 58-Jährige sagte aus, dass sie damals die Leiche entdeckt habe, als sie mit dem Hund Gassi ging. Der Polizei soll sie vor 35 Jahren jedoch gesagt haben, dass sie die tote Petra Nohl vom Küchenfenster aus gesehen habe. Darauf angesprochen sagte, sie, dass sie die Leiche sowohl vom Küchenfenster aus als auch beim Gassigehen gesehen habe – wie sie die Leiche zuerst sah, konnte sie nicht mehr sagen. Laut Deutscher Presse-Agentur sagte sie entschuldigend, dass die Geschehnisse schließlich 35 Jahre lang zurückliegen.

Genauso lange herrschte Stillstand in dem "Cold Case", den die Ermittler vor etwa zwei Jahren noch einmal neu aufrollten. Mit den neuen technischen Möglichkeiten hofften sie, den Mord an Petra Nohl doch noch aufklären zu können. Schließlich wurde der Fall auch in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY" ausgestrahlt, was den entscheidenden Hinweis brachte.

DNA-Abgleich brachte einen Treffer

Ein mutmaßlicher Zeuge meldete sich nach der Sendung und sagte, dass sein Freund mit Petra Nohl am Tatabend in die gleiche Richtung gegangen sei und in den folgenden Tagen sein Aussehen verändert habe. Ein DNA-Abgleich mit am Tatort gesicherten Spuren ergab dann schließlich einen Treffer.

Für den Prozess sind weitere neun Verhandlungstage angesetzt, ein Urteil wird am 24. Oktober erwartet.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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