Organisierter Betrug Falsche Polizistin stiehlt Rentnerin Tausende Euro
Die Masche hat System: Vermeintliche Beamte geben sich nicht immer nur als Polizisten aus. Die Polizei verrät, wie man die Betrüger entlarven kann.
Am Montagabend wäre eine 81-jährige Münchnerin besser nicht ans Telefon gegangen: Gegen 18.30 Uhr erhielt sie den Anruf einer unbekannten Frau, die sich als Polizeibeamtin ausgab – und sie um mehrere Tausend Euro ärmer machte.
Unter dem Vorwand, ein Zettel mit dem Namen der Rentnerin sei bei einem Einbruch in der Nachbarschaft gefunden worden und ihr Bargeld dort deshalb nicht mehr sicher, konnte die Betrügerin die Frau zur Übergabe des Bargelds überreden. Nach Angaben der Polizei München soll das Geld kurze Zeit später von einem unbekannten Mann abgeholt worden sein. Er soll etwa 1,80 Meter groß und kräftig gewesen sein.
Erst am nächsten Tag meldete sich die Rentnerin mit dem Betrug bei der richtigen Polizei. Nach Angaben der Beamten habe das Kommissariat 61 (Callcenterbetrug) die weiteren Ermittlungen übernommen.
Vermeintlicher Einbruch in der Nachbarschaft: Perfides System
Laut Münchner Polizei steckt hinter dem Betrug ein perfides System: "Falsche Polizei- oder Kriminalbeamte verwenden fast immer den Trick, dass sie die Angerufenen über vermeintliche Einbrüche in der Nachbarschaft informieren", schreiben die Beamten in einem Polizeibericht. "Machen Sie am Telefon niemals Angaben über Ihre finanziellen Verhältnisse und teilen Sie keine Bankverbindungsdaten mit."
Betroffene sollen sich beim Polizeinotruf 110 vergewissern, ob es sich tatsächlich um einen Polizeibeamten handeln könnte – aber erst, nachdem der Anruf mit den Betrügern auch wirklich beendet wurde. Dieses Vorgehen raten die Beamten auch im Falle von Betrügern, die sich als Vertreter anderer Behörden ausgeben. "Wenn Sie Anrufe von vermeintlichen Personen anderer Behörden erhalten, vergewissern Sie sich über einen unabhängigen Anruf bei dieser Behörde, ob der Anrufer tatsächlich in deren Auftrag bei Ihnen angerufen hat."
- Medieninformation des Polizeipräsidiums München vom 17.01.2024