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Neue Regeln: Die "Macho-Kur" macht der Formel 1 Beine


Die "Macho-Kur" macht der Formel 1 Beine

Von sid
23.03.2017Lesedauer: 2 Min.
Durch die breiteren Reifen sehen die Boliden so aggressiv aus wie lange nicht mehr.Vergrößern des BildesDurch die breiteren Reifen sehen die Boliden so aggressiv aus wie lange nicht mehr. (Quelle: imago-images-bilder)
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Sebastian Vettel bekommt leuchtende Augen, wenn von der neuen Formel 1 die Rede ist. Das 2017er-Reglement wirke "wie eine Aspirin-Tablette, die alle Probleme mit einem Schlag geheilt hat", sagte der Ferrari-Star.

Renault-Pilot Nico Hülkenberg verglich die deutlich bulliger aussehenden Boliden ehrfurchtsvoll mit "LKWs, die plötzlich im Rückspiegel auftauchen". Auch beim zurückgetretenen Weltmeister Nico Rosberg fanden die neuen Rennwagen, in denen die Fahrer "wie Gladiatoren" sein müssten, deutlichen Anklang.

Boliden so aggressiv wie lange nicht

Chassis und Flügel sind bis zu 20 cm breiter als im Vorjahr. In Kombination mit den 25 Prozent breiteren Reifen sehen die Boliden so aggressiv aus wie lange nicht mehr. Mit diesen Rennwagen könnten 2017 sämtliche Rundenrekorde der Königsklasse gebrochen werden. Bis zu 40 km/h höhere Kurvengeschwindigkeiten, je nach Strecke zwei bis sechs Sekunden Zeitgewinn pro Runde und deutlich kürzere Bremswege werden erwartet.

Ab dem Saisonauftakt am Sonntag in Melbourne (7.00 Uhr) müssen auch die Fahrer deutlich größeren Belastungen standhalten. Toro-Rosso-Pilot Carlos Sainz junior etwa beklebte seinen Helm im Training mit insgesamt 2 kg schweren Metallplättchen, um seine Nackenmuskeln zu stärken. Der Emmericher Hülkenberg hob an einem Band befestigte Hantelscheiben mit dem Kopf an, "bis die Muskeln vibrieren".

Piloten brauchen mehr Muskelmasse

Alle Fahrer bauten während der Winterpause Muskelmasse auf und intensivierten ihr Ausdauertraining nochmals, um die gewachsenen Strapazen zu meistern. "Das Fahren wird definitiv anstrengender, so entstehen in der Endphase eines Rennens vielleicht mehr Fehler", analysierte Rosberg.

Womöglich wird eine höhere Fehlerquote für die Action auch notwendig sein, weil der neue Einheitsreifen auf Anweisung der Regelhüter standfester geworden ist. Hersteller Pirelli erwartet in der Regel nur noch Ein-Stopp-Rennen. Damit wird die Möglichkeit beschnitten, über die bessere Strategie Positionen gutzumachen. Die Fahrer müssen folglich auf der Strecke mehr riskieren, um nach vorne zu kommen.

Mehr Spannung beim Start

Eine weitere Schwierigkeit für die Fahrer ist die neue Startprozedur. "Das Losfahren wird komplizierter. Es gibt keinen Druckpunkt mehr mit nur noch einer Kupplungswippe. Da ist viel Spielraum für Fehler", sagt Sauber-Pilot Pascal Wehrlein.

Die Idee hinter dem neuen Reglement, das noch unter dem mittlerweile abgesetzten Promoter Bernie Eccestone beschlossen wurde, ist klar: Die Rennen sollen weniger als zuletzt von Superhirnen an den Kommandoständen entschieden werden, sondern von Fahrern mit heißem Herz, kühlem Kopf und den Fitnesswerten eines Ironman. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff ist überzeugt: "Die neuen Autos werden den Piloten die Rolle des Helden zurückgeben."

Reform kann für deutlich mehr Spannung sorgen

Die Teams stehen dabei vor Herausforderungen, die über die reine Konstruktion der Boliden hinausgehen. So sind sämtliche Vergleichsdaten aus der Vorsaison mit einem Schlag nahezu wertlos geworden.

Zudem hat sich in der Vergangenheit mehrfach gezeigt, dass nach einer Regelreform die Karten neu gemischt werden. "Bislang hat noch kein Team seine Erfolgsserie nach einer so großen Regeländerung fortgesetzt", warnte Wolff. Genau darauf setzen die Jäger des Weltmeister-Teams der letzten drei Jahre.

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