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Torlinientechnik kommt in der Bundesliga: Entscheidung pro Hawk-Eye


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Entscheidung steht fest
Bundesliga führt Torlinien-Technologie ein

Von dpa, sid
Aktualisiert am 04.12.2014Lesedauer: 3 Min.
Das sogenannte "Hawkeye" - eine Torlinienkamera, die alles sieht.Vergrößern des BildesDas sogenannte "Hawkeye" - eine Torlinienkamera, die alles sieht. (Quelle: reuters)
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Phantomtore

Bei der Frage nach dem System hatte sich der Ligavorstand bereits im Vorfeld für das aus dem Tennis bekannte britische "Hawk-Eye-System" entschieden. Das auf Hochgeschwindigkeits-Kameras basierende System, das seit dem vergangenen Jahr in der englischen Premier League eingesetzt wird, soll zwischen 150.000 und 180.000 Euro pro Saison und Verein kosten. Zuvor standen außerdem die Systeme GoalControl und GoalRef, die ebenfalls vom Weltverband FIFA lizenziert sind, zur Auswahl.

Nur Erstligisten stimmen ab

Bei der zurückliegenden Versammlung am 24. März war die Zweidrittel-Mehrheit noch deutlich verfehlt worden. 24 der 36 Profivereine hatten sich gegen die Satzungsänderung gewehrt - auch aus finanziellen Gründen. Auch diesmal stand im Vorfeld der Versammlung ein Scheitern der Einführung im Raum. Zahlreiche Klubs hatten sich zunächst gegen die Technik ausgesprochen, einige Vereinsbosse waren von einem erneuten Votum gegen das Hilfsmittel überzeugt. Diesmal wurden die Zweitligisten nicht mehr mit einbezogen, nur die Erstligisten stimmten ab.

Sieben Kameras registrieren Ballposition zentimetergenau

Beim "Hawk-Eye-System" registrieren sieben auf jedes Tor gerichtete Kameras die Position des Balles zentimetergenau. Einen Torerfolg meldet das System in nur einer Sekunde an den Schiedsrichter. Die Uhr am Handgelenk des Referees vibriert und blinkt, es ertönt ein Audio-Hinweis über das Headset. Möglich ist es zudem, in den Stadien eine grafische Präsentation der Szene zu zeigen.

Torkamera kommt auch im Pokal zum Einsatz

Der Entscheidung zugunsten der Technik wird sich nun auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) anschließen. Das seit langer Zeit von den Schiedsrichtern geforderte Hilfsmittel wird ab den Viertelfinals im DFB-Pokal zum Einsatz kommen.

Rekordmeister FC Bayern München, Borussia Dortmund, 1899 Hoffenheim und Bayer Leverkusen gehörten zu den prominentesten Befürwortern. Es waren schließlich auch die Bayern, die mit ihrem Antrag dafür sorgten, dass sich die Klubverantwortlichen erneut mit dem Thema befassen mussten. Entsprechend freute sich Bayern-Profi Thomas Müller. "Ich finde die Torlinientechnik sehr gut. Es macht das Spiel gerechter und hilft den Schiedsrichtern", sagte der Weltmeister bereits im Vorfeld.

Auslöser der Debatte über die Einführung war das Phantomtor von Stefan Kießling am 18. Oktober 2013 in Sinsheim. Nach wochenlangem Theater war die Diskussion um die Technik nach der Ablehnung der Einführung im März allerdings zunächst beendet. Der nicht anerkannte Treffer des Dortmunders Mats Hummels im DFB-Pokalfinale zwischen den Bayern und dem BVB (2:0 n.V.) brachte neuen Schwung hinein.

1899-Sportdirektor: "Technik verändert Charakter des Sports nicht"

Dass die Technologie bei der WM-Endrunde ihren Härtetest bestanden hat, machte den Befürwortern Hoffnung. "Wir dürfen uns den Neuerungen nicht verschließen", sagte Hoffenheims Sportdirektor Alexander Rosen: "Die Technik verändert nicht den Charakter unseres Sports, sondern regelt im Sinn aller Beteiligten einfach und schnell die elementare Entscheidung über Tor und kein Tor."

Kritiker sagen, "Büchse der Pandora" wurde geöffnet

Dabei wird es nach Ansicht von Jörg Schmadtke aber nicht bleiben. "Wenn man die Tür öffnet, wird es irgendwann Techniken für Abseits und das Seitenaus geben. Der Schiedsrichter ist dann nur noch Erfüllungsgehilfe der Technik", äußerte der Sportchef des 1. FC Köln. In der Tat befürchten Kritiker, dass nun die "Büchse der Pandora" geöffnet wurde.

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) sieht sich für die Einführung jedenfalls gerüstet und hatte vor der Versammlung für die Technik geworben. Laut DFL-Boss Christian Seifert habe sich die Fußballwelt schließlich ein wenig darüber gewundert, "warum gerade Deutschland die neue Technik bisher nicht eingeführt hat". Mit dieser Verwunderung ist es nun vorbei.

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