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Das ist Leipzigs Cristiano Ronaldo


Das ist RB Leipzigs Cristiano Ronaldo

t-online, David-Emanuel Digili

26.06.2017Lesedauer: 3 Min.
Starker Auftritt bei der U21-EM: Bruma.Vergrößern des BildesStarker Auftritt bei der U21-EM: Bruma. (Quelle: imago-images-bilder)
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Für die einen ist er ein Top-Talent, ein kommender Superstar. Einer, der auf dem Feld alles mitbringt. Für die anderen ist er "schlimmer als Ibrahimovic". Unreif. Ein rotes Tuch. Bruma spaltet die Fußballwelt.

Bei der U21-EM lieferte der Angreifer einen weiteren Beweis seiner Klasse ab. Seine spielerischen Fähigkeiten sind unbestritten: Bruma ist pfeilschnell, technisch stark, hat einen guten Abschluss. Beim Turnier in Polen erzielte er drei Tore, darunter das 1:0 im letzten Gruppenspiel gegen Mazedonien per herrlichem Schlenzer von der Strafraumgrenze. Zeigte, warum er bisher der Königstransfer von Vizemeister RB Leipzig ist – und zum echten Coup werden könnte.

Bruma selbst sagte in der "Sport Bild": "Cristiano Ronaldo ist mein großes Idol. Er ist nicht von dieser Welt. Ich möchte so gut werden wie er. Die Leute sollen eines Tages über mich sagen, ich bin der Beste der Welt.“

Wer ist dieser 22-Jährige, für den RB Leipzig 12,5 Millionen Euro gezahlt hat?

Groß geworden ist der Angreifer bei Sporting Lissabon. Wie schon Cristiano Ronaldo oder Luis Figo. Hier spielte sich der in Guinea-Bissau geborene Youngster früh ins Visier europäischer Spitzenklubs. Tottenham Hotspur wollte ihn schon mit 15 Jahren verpflichten und nach London holen. Doch Bruma blieb in Portugal – und wartete auf seinen Durchbruch. Vor der Saison 2012/13 wurde er in den Profi-Kader von Sporting befördert. Und schlug ein wie eine Bombe. Das erste Tor? Schon im zweiten Ligaspiel. Am Ende: 13 Einsätze, ein Tor, vier Vorlagen.

Im Sommer 2013 dann der große Auftritt bei der U20-WM in der Türkei: Der damals 18-Jährige schoss sich mit fünf Toren in drei Gruppenspielen zum Star, ließ sogar den Franzosen Paul Pogba – heute der teuerste Spieler der Welt – hinter sich. Der Lohn: Die Auszeichnung mit dem "silbernen Schuh" des Turniers.

Doch was auf den kometenhaften Aufstieg folgte, war Chaos: Bruma und Sporting verwickelten sich in einen erbitterten Vertragsstreit. Bruma wollte weg, der Klub bestand auf Einhaltung des Vertrags bis 2014. Am Ende entschied sich Sporting, das umstrittene Talent zu verkaufen. Galatasaray machte das Rennen, zahlte satte elf Millionen Euro.

Durchbruch in der Türkei

Aber die Zeit in Istanbul begann mit einem schweren Schlag: Der Neuzugang zog sich im Januar 2014 einen Kreuzbandriss zu, fehlte über sechs Monate. In der folgenden Saison machten dann Anpassungsprobleme nach der langen Pause das Comeback schwierig. Bruma stand in 20 Partien auf dem Platz, magere Ausbeute dabei: ein Tor und drei Vorlagen.

Fast hätte "Gala" den Star schon aufgegeben, einigte sich für die Saison 2015/16 auf ein Leihgeschäft mit Real Sociedad San Sebastián. In der Primera Division erkämpfte sich Bruma sofort einen Stammplatz, bekam die nötige Einsatzzeit. Nach 32 starken Partien in Spanien ging es im vergangenen Sommer zurück nach Istanbul. Es folgte seine bisher beste Spielzeit.

30 Süper-Lig-Spiele, elf Tore und sechs Vorlagen in der abgelaufenen Saison. Bruma zeigte endlich, was in ihm steckt – doch es ist noch längst nicht alles perfekt. Seine größte Schwäche auf dem Platz: Das oft noch fehlende Auge für den Mitspieler. Immer wieder gibt es Szenen, in denen der Youngster überdreht und mit dem Kopf durch die Wand will. Das wird der Leipzig-Neuzugang abstellen müssen – RB-Trainer Ralph Hasenhüttl legt größten Wert auf mannschaftsdienliches Spiel. "Bruma passt aufgrund seiner Fähigkeiten wunderbar in unser Spielkonzept", schwärmte RB-Sportdirektor Ralf Rangnick schon vor Wochen.

"Er hat die Grenzen überschritten"

Allerdings: Abseits des Platzes hat Bruma sein Hauptproblem. Ein Trainer-Traum ist er nicht – eher ein Albtraum. Er hat seinen eigenen Kopf, will sich durchsetzen, ignoriert Ratschläge, trainiert auch einmal halbherzig. "Ich liebe ihn sehr, er ist jung und schon ein Top-Spieler," sagte Galatasaray-Trainer Igor Tudor. "Aber es sind nun mal noch 20 andere Spieler. Sie alle hören auf dich. Nur Bruma nicht."

Und: "Ich habe mit Zlatan Ibrahimovic zusammengespielt. Ich habe in meiner Karriere viel erlebt. Aber ich habe noch nie so ein Verhalten wie das von Bruma gesehen. Vielleicht liegt es an seiner Erziehung. Er hat die Grenzen überschritten." Wie schon in Lissabon hinterließ der Portugiese einen zwiespältigen Eindruck. Und könnte doch zum Transfer-Coup von RB Leipzig werden...

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