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Robert Lewandowski: ein Titel zum Abschied?


Keine Angst vor dem Matthäus-Syndrom

Von t-online
Aktualisiert am 17.05.2014Lesedauer: 3 Min.
Im letzten Spiel im Dress von Borussia Dortmund geht es für Robert Lewandowski gegen seinen künftigen Arbeitgeber Bayern München.Vergrößern des BildesIm letzten Spiel im Dress von Borussia Dortmund geht es für Robert Lewandowski gegen seinen künftigen Arbeitgeber Bayern München. (Quelle: Thomas Zimmermann/imago-images-bilder)
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Dreißig Jahre ist die Szene nun her, doch noch immer taugt sie den hartgesottenen Fußballfans für Verschwörungstheorien: Lothar Matthäus tritt im DFB-Pokalfinale im Elfmeterschießen an den Punkt, doch der sonst so sichere Jung-Nationalspieler von Borussia Mönchengladbach jagt den Ball gegen seinen künftigen Arbeitgeber FC Bayern in die Wolken. Der Liga-Vierte München holt den Cup und spielt in der Saison drauf mit Matthäus im prestigeträchtigen Europapokal der Pokalsieger.

Viele Legenden ranken sich um diesen Elfmeter aus dem Jahr 1984, obwohl es nicht einmal der entscheidende war. Aber jedem Bayern-Gegner passt diese Aktion bis heute wunderbar ins Weltbild, und natürlich werden viele genau daran denken, sollte nun bei der aktuellen Endspielauflage um den DFB-Pokal zwischen Borussia Dortmund und dem Branchenführer aus München (Samstag, ab 19.45 Uhr im t-online.de Live-Ticker) der Noch-BVB-Spieler Robert Lewandowski in die missliche Lage kommen, aus elf Metern gegen seinen nächsten Arbeitgeber antreten zu müssen.

Vorbildliche Einstellung unbestritten

Die Fans der Schwarz-Gelben brauchen sich für diesen Fall aber keine großen Sorgen machen. Zwar scheiterte Dortmunds Stürmer bei seinem letzten Versuch, Münchens Keeper Manuel Neuer vom Punkt zu überwinden, als er in der Saison 2012/2013 im letztlich bedeutungslosen Bundesliga-Rückspiel im früheren Westfalenstadion die Chance zum 2:1-Siegtreffer liegen ließ. Doch im Pokalendspiel wird das nicht passieren.

Ein ganze Saison lang hat Lewandowski nun bewiesen, dass ihm das Theater um den verhinderten vorzeitigen Wechsel zum Konkurrenten nicht nachhängt. An seiner professionellen Einstellung ist überhaupt nicht zu zweifeln. Zwanzig Treffer und die Torjägerkanone in der Bundesliga, sechs Tore in der Champions League, zwei im DFB-Pokal sowie eine stets tadellose Einstellung sollten Beleg genug sein, dass der 25-Jährige bis zur Ziellinie alles gibt für seinen aktuellen Brötchengeber.

Es ist schlicht nicht vorstellbar, dass Lewandowski aus elf Metern oder einer noch besseren Position den Gedanken an die Zukunft dem Glück des Augenblicks vorzieht. Als frisch gebackener Pokalsieger zum neuen Klub zu kommen, dürfte für den ehrgeizigen polnischen Nationalspieler reizvoller sein. Seinen Pflichtspieltreffer Nummer 105 für die Borussia würde er mit dem größten Vergnügen beisteuern.

In vier Jahren zum Weltklassestürmer gereift

Das Endspiel bietet für Lewandowski die einmalige Gelegenheit, seine Zeit beim BVB rund zu machen. In vier Jahren hat sich der 2010 von Lech Posen nach Dortmund gekommene Jungspund zum Weltklassestürmer entwickelt, mit diesem unwiderstehlichen Mix aus sensationeller Ballannahme und Ballbehauptung, Spielintelligenz und technischer Brillanz, sowie dem nötigen Torriecher samt Abschlussstärke. All diese Fähigkeiten dürfte er für sein aktuelles Team - und gegen seinen künftigen Arbeitgeber im Brennglas noch einmal zeigen wollen.

Zumal der Wechsel zum FC Bayern für Lewandowski nicht völlig ohne Risiko ist - bei aller Klasse, die er hat. Bei Meister München kommt er in eine funktionierende Mannschaft, die Konkurrenz in der Offensive ist groß. Außerdem muss "Lewy" erst noch beweisen, ob er Bayern-Trainer Pep Guardiola wirklich ins Ballbesitz-Konzept passt, auch wenn seine Talente genau das nahelegen.

Als Alleinunterhalter in der gegnerischen Hälfte, der mit langen und hohen Bällen aus der eigenen Abwehr gefüttert wird wie bei Borussia Dortmunds Umschaltfußballern, kann man sich Lewandowski im roten Münchner Trikot jedenfalls nur schwer vorstellen. Auch ein Bankdrücker Lewandowski - bei den Rotationsmeistern aus München ganz sicher eine wiederkehrende Option - ist für alle Beteiligten gewöhnungsbedürftig. Und schließlich muss sich Lewandowski im Haifischbecken der Münchner Medien behaupten - Fehlschüsse haben dort nun mal eine ganz andere Wertigkeit als im beschaulichen Dortmund.

Würdiger Abschied im letzten Heimspiel

Vielleicht merkt Lewandowski auch gerade, was er am Wohlfühlbiotop Westfalen hatte. Der Abschied von Schwarz-Gelb gestaltete sich jedenfalls überraschend emotional. Der letzte Gang zur Südtribüne fiel selbst dem oft unterkühlt wirkenden Angreifer nicht leicht, der zuvor dem Liebeswerben der Gelben Wand meist eher reserviert gegenüber stand.

Spieler und Fans - beide Seiten haben längst ihren Frieden damit gemacht, dass Lewandowski im Sommer mit einem Jahr Verspätung zum Rivalen wechselt. Das würdige Lebewohl im letzten Heimspiel der Saison gegen Hoffenheim könnte ein weiterer Ansporn sein, die tolle gemeinsame Zeit mit dem Pokalsieg abzuschließen.

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