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Deutschland - Gibraltar 4:0: Joachim Löw enttäuscht von DFB-Elf


Schlapper Auftritt gegen Gibraltar
Löw enttäuscht von seinen trägen Weltmeistern

Von t-online
Aktualisiert am 15.11.2014Lesedauer: 3 Min.
Bundestrainer Löw: "Die Mannschaft hat die Forderungen nicht in dem Maße erfüllt, wie ich mir das gewünscht habe."Vergrößern des BildesBundestrainer Löw: "Die Mannschaft hat die Forderungen nicht in dem Maße erfüllt, wie ich mir das gewünscht habe." (Quelle: Eibner/imago-images-bilder)
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Aus Nürnberg berichtet Björn Wannhoff

Mit einem rauschenden Fest wollte sich die deutsche Nationalmannschaft von ihrem Publikum verabschieden. Einen Auftritt, der eines Weltmeisters würdig ist, hatte Bundestrainer Joachim Löw von seinem Team gefordert. Ob gar Torrekorde fallen werden, wurde spekuliert. Am Ende stand in Nürnberg nur ein mageres 4:0 gegen den Fußball-Zwerg Gibraltar, das Spieler und Zuschauer gleichermaßen ernüchtert zurückließ und einige Fans sogar zu Pfiffen gegen das eigene Team veranlasste.

Ähnlich ging es wohl auch dem Bundestrainer. "Ehrlich gesagt, bin ich überhaupt nicht zufrieden", gab Löw nach dem Spiel zerknirscht zu Protokoll: "Die Mannschaft hat die Forderungen nicht in dem Maße erfüllt, wie ich mir das gewünscht habe." So warten die Anhänger weiter auf den ersten überzeugenden Auftritt des amtierenden Weltmeisters nach dem Titelgewinn.

Nur zu Beginn mit Tempo

Dabei waren die Voraussetzungen perfekt für ein lockeres Offensiv-Festival im ausverkauften Nürnberger Stadion gegen einen bestenfalls drittklassigen Gegner. Doch lediglich zu Beginn zeigte das DFB-Team, wie man gegen eine limitierte, aber mit Herzblut verteidigende Mannschaft zu Werke gehen muss. Mit dem quirligen Mario Götze, der ständig rochierte, und Karim Bellarabi, der über die rechte Seite für Wirbel sorgte, brachte Deutschland Gibraltar in der Anfangsphase ein ums andere Mal in Verlegenheit. Chancen im Minutentakt waren die Folge.

Auch wenn viele Gelegenheiten nicht genutzt wurden, schlug es immerhin dreimal ein im Tor der englischen Kronkolonie. Thomas Müller brach mit zwei Treffern den Bann, wobei beim ersten Treffer eine Portion Glück im Spiel war, denn Shkodran Mustafis Flanke prallte vom Pfosten ab und direkt vor Müllers Füße. Beim zweiten Tor schaffte es die Löw-Truppe endlich, die Schnelligkeit von Lukas Podolski gewinnbringend einzusetzen, der passgenau in die Mitte legte. Dagegen war Götzes Slalomlauf mehr eine gelungene Einzelleistung, auch wenn ein Doppelpass mit dem Gladbacher Max Kruse vorausgegangen war.

"Wie im Handball", nur ohne Tore

Spätestens nach dem Seitenwechsel zeigte die DFB-Elf aber jenes Gesicht, dass die Beobachter schon aus den letzten Partien kannten. Träge und uninspiriert wurden die Angriffe vorgetragen gegen einen Gegner, der eine Mauer um den eigenen Strafraum zog. "Wie im Handball", kam sich Müller dementsprechend vor. Jedoch mit dem Unterschied, dass es im Handball gemeinhin viele zwingende Abschlüsse gibt und es auch deutlich mehr Treffer zu bewundern gibt.

"Es sind zu wenig Tore gefallen, ich hatte mehr von meiner Mannschaft erwartet. Irgendwie standen die meist mit zehn Mann hinten drin. Da muss man auf engstem Raum richtig Tempo machen. Das ist uns nicht gelungen", analysierte der Bundestrainer. Im Gegenteil standen sich die Offensivkräfte oftmals gegenseitig auf den Füßen, allenfalls der eine oder andere Schuss aus der zweiten Reihe brachte etwas Torgefahr. "Ich hätte mir mehr Tore gewünscht. Aber wenn man den Spielverlauf sieht, ist es schwierig, weil die Räume sehr eng waren. In der zweiten Halbzeit hätten wir zwingender spielen müssen", sagte Götze.

Sogar der Gegner muss mithelfen

So musste am Ende sogar der Gegner mithelfen, damit die immer unruhiger werdenden Zuschauer wenigstens ein Tor in der zweiten Halbzeit bestaunen konnten. Nach scharfer Flanke von Podolski bugsierte Unglücksrabe Yogan Santos den Ball ins eigene Tor.

Danach krampfte sich die deutsche Elf ins Ziel, auch die Laola der Fans blieb immer öfter auf halber Stecke stecken. Bei Schlusspfiff waren wohl alle Beteiligten froh, dass es vorbei war. "Es ging immer nur um die Höhe, das ist nicht immer ganz dankbar. Dass dann auch noch einige Pfiffe von den Anhängern dazukamen, ist zwar in Ordnung, hat die Sache aber nicht leichter gemacht", befand Müller.

Kruse und Volland können sich nicht aufdrängen

Neben dem Doppeltorschützen und Götze konnte sich keiner der Akteure besonders hervortun. "Einige hätten sich aufdrängen können. Davon habe ich nichts gesehen", erklärte Löw. Neben Kruse enttäuschte besonders Kevin Volland, der nach seiner Einwechslung nur durch ungeschickte Aktionen auffiel.

Immerhin gibt es für das Löw-Team noch eine Gelegenheit, mit einem gelungenen Abschluss das Länderspieljahr 2014 zu beenden. Doch mit Spanien wartet nun ein Gegner von ganz anderem Kaliber, auch wenn der Weltmeister von 2010 sich ebenfalls weit von seiner Bestform befindet. Vielleicht zeigt die deutsche Mannschaft in Vigo endlich wieder jenes inspirierende Spiel, das sie vor wenigen Monaten in Rio zum Weltmeister machte.

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