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Bundesliga-Tickets immer teurer: Fans wehren sich gegen Preise


Wenn sich Fans gegen die Ticket-Preise erheben

Von t-online
05.07.2015Lesedauer: 3 Min.
Viele Fans des SC Paderborn können die Preispolitik ihres Vereins nicht verstehen.Vergrößern des BildesViele Fans des SC Paderborn können die Preispolitik ihres Vereins nicht verstehen. (Quelle: Pressefoto Baumann/imago-images-bilder)
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Von Nico Herold

Es ist vielleicht die letzte Bastion der echten Fußball-Fans. Der Fans, die mit ihrem Verein durch dick und dünn gehen: die Stehplatzkurve. Dass sich Fangruppierungen daher aktiv dafür entscheiden, diesem Ort fern zu bleiben, wirkt auf den ersten Blick befremdlich. In Paderborn gibt es dafür jedoch einen guten Grund. Die Kurve ist für viele Fans des SCP schlicht und einfach zu teuer. Sie wollen daher ein Zeichen setzen.

Die Vorgeschichte: Nachdem die Paderborner vor etwas mehr als einem Jahr sensationell in die Bundesliga aufgestiegen waren, ging es nach nur einer Saison wieder runter in Liga zwei. Für die Verantwortlichen der Ostwestfalen jedoch kein Grund, die Preise wieder dem Zweitliga-Niveau anzupassen. Im Gegenteil: In Paderborn zahlt man nun so viel wie nirgendwo anders in der Liga.

Nur bei Auswärtsspielen dabei

In der kommenden Saison werden für eine Stehplatz-Dauerkarte 204 Euro fällig und damit nur 17 Euro weniger als im Oberhaus. "In der kommenden Spielzeit wird es bei Heimspielen kein organisiertes Auftreten und keinen Support geben. Unsere Gruppen werden den Heimspielen gänzlich fernbleiben", heißt es dazu in einer Mitteilung der Fanszene Paderborn.

"Es tut uns für die Mannschaft unglaublich Leid, dass sie in erster Linie und ohne eigenes Verschulden die Hauptleidtragenden sind", heißt es dort weiter. Bei Auswärtspartien möchten sie dennoch dabei sein. Das Signal richte sich lediglich an die Vereinsführung.

SCP geht es um seriöses Wirschaften

An den Klub-Bossen geht die Aktion nicht einfach vorbei. "Wir haben Verständnis für den aufgekommenen Unmut bei unseren Anhängern", beteuert Vereinspräsident Wilfried Finke, fügt aber auch hinzu: "Grundsätzlich wollen wir allerdings weiterhin seriös wirtschaften und schuldenfrei bleiben."

Dass die sich die Preise um 59% erhöht haben im Gegesatz zur letzten Saison in der 2. Bundesliga 2013/2014, hat laut Finke mehrere Gründe: "Durch den Neubau des Trainingszentrums, notwendige Investitionen in die Sicherheit der Benteler-Arena sowie die Erhöhung des Mindestlohns insbesondere bei Dienstleistern haben wir höhere Kosten zu tragen als vor zwei Jahren." Die Anhänger der Paderborner Fanszene können derlei sogar Umstände verstehen, als Begründung für einen derartigen Preisanstieg wollen sie sie aber nicht akzeptieren.

Kritik stößt oft auf taube Ohren

Die Kritik an den Ticket-Preisen ist nicht neu - die Aktion der Paderborner dagegen schon. Seit Jahren beschweren sich Fangruppierungen über steigende Preise für Eintrittskarten zu Bundesligaspielen. Die Vereine haben in den vergangenen Jahren kontinuierlich die Preise erhöht. Die Kritik der Fans stößt dabei in der Regel auf taube Ohren.

Weiterer Kritikpunkt der Zuschauer: die Top-Zuschläge bei besonders interessanten Partien. Bis zu 20 Euro mehr müssen beispielsweise Fans von Borussia Dortmund auf den Tisch legen, wenn sie sich das Derby gegen Schalke im Stadion ansehen wollen. Für viele Anhänger oftmals nicht nachvollziehbar. Dennoch strömen gerade in Dortmund weiterhin die Massen in den Signal-Iduna-Park. Von den 55.000 verkauften Dauerkarten haben in diesem Sommer lediglich 90 ihr Ticket zum Ende der Saison zurückgegeben. Von großem Protest keine Spur. Auch die Aktion "Kein Zwanni für nen Steher" ebbte nach kurzer Zeit wieder ab.

Premier-League-Preise machen Angst

Angst macht den Fans da eher der Blick in Richtung England. Im Gegensatz zu Premier League wirkt ein Bundesliga-Ticket beinahe wie ein Schnäppchen. In Wolfsburg erhält man bereits für 130 Euro eine Stehplatz-Dauerkarte, in Darmstadt zahlt man 240 Euro für ein Saisonticket.

Die Zustände auf der Insel sehen da schon ganz anders aus. Hier kommt unter 50 Euro in der Regel niemand ins Stadion. In Deutschland ist man davon zwar weit entfernt, dennoch verbreitet sich auch hier die Befürchtung, die Klubs könnten in Zukunft der Premier League nacheifern.

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