Hansi Flick | Bericht: DFB-Beratung über Rauswurf – einer war dagegen

Am Sonntag wurde Bundestrainer Hansi Flick entlassen. Nun sind neue Details bekannt. Ein Funktionär hätte den Trainer gerne gehalten.

Die Ära Hansi Flick als Bundestrainer der deutschen Nationalmannschaft ist beendet. Am Sonntag wurde der 58-Jährige nach der deutlichen 1:4-Niederlage gegen Japan entlassen. Die "Bild"-Zeitung hat nun neue Details zum Ablauf der Entlassung enthüllt.

Demnach soll Flick noch nichts von seiner Entlassung gewusst haben, als er am Sonntagvormittag das öffentliche Training leitete. Dabei soll er im Gespräch mit den Fans noch gesagt haben: "Ich fighte weiter, aber im Fußball-Geschäft ist wenig vorhersehbar."

Völler wollte Flick noch halten

Eine dunkle Vorahnung des Trainers, die sich nur wenig später erfüllen sollte. Denn noch während Flick auf dem Platz stand, tagte die DFB-Spitze und beriet über sein Aus. Die Krisensitzung soll im Wolfsburger Mannschaftshotel "Ritz Carlton" mit DFB-Präsident Bernd Neuendorf, Sportchef Rudi Völler und dem zugeschalteten Vizepräsidenten Hans-Joachim Watzke stattgefunden haben.

Dabei herrschte wohl keine Einigkeit über die Entlassung Flicks. Dem "Bild"-Bericht zufolge soll sich Völler dafür starkgemacht haben, Flick nicht zwischen den Länderspielen zu entlassen. Die Entscheidung war dann aber eine andere. Völler und Neuendorf waren es dann auch, die Flick über seine Abberufung informierten.

Flick durfte sich verabschieden

Auch Watzke möchte offenbar noch mit Flick sprechen. Er sagt: "Es tut mir für Hansi leid, das werde ich ihm auch noch persönlich sagen. Aber leider war es nun an der Zeit, eine Entscheidung zu treffen."

Nach seiner Entlassung erhielt Flick dann noch die Möglichkeit, sich von der Mannschaft zu verabschieden, die dafür im Teamhotel zusammengerufen wurde. Danach verließen er und sein Co-Trainer Marcus Sorg, der ebenfalls gehen muss, mit Shuttle-Bussen das Hotel durch eine Hinterausfahrt über das VW-Werksgelände.

Nun muss Völler selbst also zusammen mit den U20-Coaches Hannes Wolf und Sandro Wagner gegen Frankreich an der Linie stehen. Danach soll laut "Bild" und "Kicker" möglichst Julian Nagelsmann den Bundestrainer-Job übernehmen. Einen direkten Kontakt zu dem Ex-Bayern-Coach soll es aber noch nicht geben.