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Nach Aus von Bender steht Kramer für WM 2014 hoch im Kurs


Nach Benders WM-Aus
Plötzlich steht Nobody Kramer bei Löw ganz hoch im Kurs

t-online, tht

Aktualisiert am 23.05.2014Lesedauer: 3 Min.
Nach nur 33 Bundesligaspielen darf Christoph Kramer von der WM-Teilnahme in Brasilien träumen.Vergrößern des BildesNach nur 33 Bundesligaspielen darf Christoph Kramer von der WM-Teilnahme in Brasilien träumen. (Quelle: Action Pictures/imago-images-bilder)
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Für Lars Bender ist der Traum von der Teilnahme an der WM 2014 in Brasilien geplatzt. Der Leverkusener hat sich im Trainingslager der Nationalmannschaft in Südtirol so schwer verletzt, dass ein rechtzeitiges Comeback nicht möglich ist. Muskel-Sehnen-Verletzung im oberen Bizeps-Anteil des rechten Oberschenkels, so lautet die hochoffizielle Diagnose. Des einen Leid, des anderen Freud. Für Bender dürfte nun Borussia Mönchengladbachs Christoph Kramer die Reise nach Südamerika antreten. Ein Spieler, den vor wenigen Wochen so gut wie niemand auf dem Zettel hatte.

Allmählich dürfte es Kramer unheimlich werden. Was hat das Schicksal noch alles vor mit dem Shooting-Star? Vor zehn Monaten kickte der 23-Jährige noch für den VfL Bochum in der 2. Bundesliga. Als der Bundestrainer Joachim Löw vor dem Polen-Länderspiel seinen vorläufigen Kader bekanntgab, tauchte plötzlich Kramers Name auf. Dass er bei der WM-Vorbereitung in Südtirol immer noch dabei ist, wertete man bereits als nächste große Überraschung. Jetzt steht der ganz große Coup bevor.

Kramer: "kleines Wunder"

"Ich weiß, dass meine Nominierung positionsbedingt erfolgt ist. Auf dem Papier, denke ich, bin ich der erste Streichkandidat. So sehe ich mich auch selbst", sagte Kramer in einem "kicker"-Interview. Zu diesem Zeitpunkt war Lars Bender allerdings noch fit. Dass er es überhaupt in den 27-Mann-Kader geschafft hat, bezeichnete Kramer selbst als "kleines Wunder".

Er profitierte dabei von der Tatsache, dass im eigentlich üppig besetzten defensiven Mittelfeld jede Menge Spieler verletzt, angeschlagen oder nicht wirklich in Form sind. Die beiden Dortmunder Ilkay Gündogan und Sven Bender standen aufgrund von Verletzungen nicht zur Debatte und Lewis Holtby schaffte es beim Premier League-Absteiger Fulham nicht so richtig in Löws Fokus.

So fit wie kein anderer

Andere wurden nominiert, tragen aber ein Fragezeichen mit sich herum. Bastian Schweinsteiger kann aufgrund von Knieproblemen derzeit nicht trainieren, Philipp Lahm muss seine Kapselverletzung auskurieren, Sami Khedira kehrt auf den letzten Drücker nach einem Kreuzbandriss zurück. Und jetzt kam auch noch das Aus für Lars Bender. Das deutsche defensive Mittelfeld geht am Stock.

Da passt es gut, dass mit Kramer der fitteste Spieler der Bundesliga bereitsteht. Kein anderer Profi läuft so viel wie er. Der Gladbach-Profi kommt in jedem Spiel fast an die Marke von 14 Kilometern heran. Vielmehr geht nicht. "15 Kilometer sind, vermute ich zumindest, unmöglich. Da müsste man den Ball weglassen und nur noch laufen", sagte er. Gerade in Brasiliens Hitze könnte diese Qualität noch ganz wichtig werden.

Nur ein Spiel gefehlt

Allerdings will Kramer sich nicht nur auf seine läuferischen Qualitäten reduzieren lassen. "Ich glaube nämlich, dass ich auch ein bisschen kicken kann. Das geht immer unter, wenn es heißt: Der Kramer war wieder überall", sagte er. In seiner ersten Bundesligasaison fehlte er nur in einem einzigen Spiel und das wegen einer Gelbsperre. Ansonsten setzte Gladbachs Coach Lucien Favre immer auf die Dienste des Mittelfeldspielers, dem immerhin drei Tore gelangen.

"Manche Wege sind in der Defensive vielleicht etwas zu stürmisch gewählt, da gehe ich zu schnell drauf auf den Gegner", beschreibt Kramer seinen Spielstil. "Ich bin einfach der Typ, der gerne schnell den Gegner anläuft und versucht, ihn aggressiv zu bekämpfen." Allerdings gibt der 1,89 Meter große Schlacks auch zu, dass er sich noch etwas schneller vom Ball trennen muss.

Fast in Lissabon gelandet

Beinahe hätte er Deutschland verlassen, ohne ein einziges Bundesligaspiel absolviert zu haben. "Ich wäre nach Lissabon gegangen. Daraus mache ich keinen Hehl", sagte er über die Offerte von Benfica im vergangenen Jahr. Allerdings wusste Bayer Leverkusen schon damals, um die Qualitäten Kramers und verweigerte ihm die Freigabe. Stattdessen lieh der Werksklub ihn bis 2015 nach Gladbach aus.

"Im Nachhinein war der Wechsel nach Mönchengladbach der beste Karriereschritt, den ich mir hätte vorstellen können", bedauert Kramer den geplatzten Wechsel zu Benfica keine Sekunde. Wie es nach 2015 weiterweitergeht, kann er allerdings nicht sagen.

Zukunft ungewiss

In Gladbach fühlt er sich jedenfalls wohl. Ob er Bayer-Sportchef Rudi Völler die Bitte stellen wird, dort bleiben zu dürfen? "Die kann ich nur bedingt aussprechen, die Entscheidung wird mir wohl abgenommen. Ein ganz sensibles Thema, auch für mich. Ich spüre zu beiden Klubs Verbundenheit. Irgendwann setzen wir uns zusammen und finden eine Lösung", gibt sich Kramer diplomatisch.

Doch vorher dürfte er wohl seine erste WM spielen. Kramers Marktwert liegt laut transfermarkt.de derzeit bei 5,5 Millionen Euro. Wer weiß, wie hoch er nach dem Turnier ist. "Weltklasse! Wahnsinn! Die Entwicklung hätte ich mir nicht erträumt", sagte Kramer vor ein paar Tagen. Da wusste er noch nicht, dass er jetzt erst so richtig den Turbo zünden dürfte.

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