Comeback nach zwei Jahren Doppelsieg dank Sex-Verbot für Wunderhengst Totilas
Deutschlands Zehn-Millionen-Hengst Totilas und sein Reiter Matthias Rath haben sich bei ihrem Comeback nach zwei Jahren in guter Form präsentiert. In der belgischen Provinz Kapellen feierte das Duo einen Doppelsieg in der Dressur. Das Geheimnis des Erfolges führte Rath dabei auf die Enthaltsamkeit seines Pferdes zurück. "Seit seiner Verletzung 2013 deckt ("begattet", Anm. d. Redaktion) Totilas gar nicht mehr. Jetzt zählt nur noch der Sport", sagte Rath der "Bild"-Zeitung.
Diese Maßnahme sei dringend vonnöten gewesen, da sich der 14-jährige Rapphengst vor knapp anderthalb Jahren beim "Akt" verletzt hatte. Daher sei für die Züchtung ab sofort nur noch tiefgefrorenes Sperma des Tieres von 2012 verfügbar.
"Olympia 2016 ist unser Ziel"
"Die Verletzung war so schlimm, dass wirklich nicht viel ging", erläuterte Rath. Auch die sportlichen Erfolge blieben aus: Auf das Olympia-Aus 2012 folgte nur ein Jahr später das EM-Aus. Dies soll sich in der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro ändern. "Olympia 2016 ist unser großes Ziel. Dafür müssen andere Dinge jetzt hinten anstehen."
Totilas ist bei den Züchtern nach wie vor sehr gefragt. Weit mehr als 200 Stuten sind mittlerweile von ihm tragend, für jede erfolgreiche Deckung erhält sein Besitzer 8000 Euro - das macht bislang ungefähr 1,6 Millionen Euro.
Erster Auftritt seit 2012
Insgesamt zwei Jahre war das Reit-Paar von der Dressurbühne verschwunden, den letzten Auftritt hatte es bei der Dressurmeisterschaft 2012 in Balve. Nach Raths Erkrankung am Pfeifferschen Drüsenfieber war die Saison frühzeitig beendet. Es folgte der Deckunfall im Januar 2013. Totilas zog sich beim Sprung auf die Phantom-Stute eine Sehnenverletzung zu.
Für das einstige Wunderpferd hatte Mitbesitzer Paul Schockemöhle, gemeinsam mit Raths Stiefmutter Ann Kathrin Linsenhoff, im Jahr 2010 zehn Millionen Euro für Totilas hingeblättert. Der niederländische Reiter Edward Gal gewann damals bei der WM 2010 mit Totilas dreimal WM-Gold und trieb die Punkt-Weltrekorde in die Höhe. Daran konnte Rath bislang nicht anknüpfen.