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Kritik an Olympia 2022 in Peking: "Albtraum für Menschenrechte"


Heftige Kritik an Olympia 2022
Peking-Wahl ist "Albtraum für die Menschenrechte"

Von sid, t-online
31.07.2015Lesedauer: 2 Min.
Ein Polizeibeamter steht bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking vor dem Nationalstadion stramm (Archivfoto).Vergrößern des BildesEin Polizeibeamter steht bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking vor dem Nationalstadion stramm (Archivfoto). (Quelle: dpa-bilder)
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"Die Entscheidung für Peking ist ein Albtraum für die Menschenrechte." Nicht nur Florian Kasiske von "NOlympia Hamburg" erhebt Vorwürfe. Nur wenige Stunden nach der Entscheidung für Peking als Gastgeber der Olympischen Winterspiele 2022 wurde heftige Kritik von Menschenrechtlern und aus der Politik laut, das Internationale Olympische Komitee (IOC) geriet ins Kreuzfeuer. Beschwichtigende Worte kamen dagegen von den deutschen Olympiaplanern.

"Die Vergabe an Peking birgt ganz klar die Gefahr, dass es bei der Vorbereitung und Durchführung der Olympischen Spiele wie bei den Sommerspielen 2008 zu Menschenrechtsverletzungen kommt", sagte Wolfgang Büttner von Human Rights Watch Deutschland.

Kritik an Hamburg

Auch Hamburgs Olympiaplaner mussten sich nach der in Deutschland wenig populären Entscheidung für Spiele in China einiges anhören. "Mit seiner Bewerbung verschafft Hamburg dem IOC eine Legitimation dafür, dass es sich immer wieder mit autoritären Regimen einlässt, in denen Menschenrechte mit Füßen getreten werden", sagte NOlympia-Sprecher Kasiske. Ein Vorwurf, der aus der Hansestadt jedoch direkt zurückgewiesen wurde.

"Es ist wichtig, nicht nur zu kritisieren, sondern sich auch einzubringen und dem IOC Alternativen aufzuzeigen. Dies tun wir mit der Bewerbung um die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024", sagte Hamburgs Innen- und Sportsenator Michael Neumann.

Ironische Spitze von Biathlet Lesser

In Kuala Lumpur hatte das IOC der favorisierten chinesischen Hauptstadt den Vorzug vor dem kasachischen Mitbewerber Almaty gegeben - wenn auch nur mit einem hauchdünnen Vorsprung von 44:40 Stimmen bei einer Enthaltung. Peking wird damit die erste Stadt, die nach Sommer- auch Winterspiele austrägt.

Ein Fakt, der nicht alle Wintersportler sofort begeistert. "Schön zu sehen, dass die Olympischen Winterspiele wieder an einen traditionsreichen Ort vergeben wurden. Da kann man sich jetzt schon auf die Massen an Fans freuen", schrieb Biathlet Erik Lesser voller Ironie bei Facebook.

Vielfältige Einschränkungen von Freiheiten

"Die Glaubwürdigkeitskrise der großen internationalen Sportverbände hält weiterhin an", meinte Özcan Mutlu, der sportpolitische Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag. "Es war nur noch die Frage zu beantworten, was wohl das kleinere Übel war", kommentierte Dagmar Freitag, Vorsitzende des Sportausschusses im Bundestag.

Beide wiesen auch auf eine Einschränkungen in der Meinungs- und Pressefreiheit beziehungsweise auf fehlenden Natur- und Umweltschutz im Reich der Mitte hin. Doch zentraler Aspekt der Kritiker waren die auch nach den Spielen von 2008 fortgesetzten Menschenrechtsverletzungen.

Entzug der Spiele als letzte Sanktion

"Das IOC hat bereits in seinem Evaluierungsbericht kritische Themen wie Menschenrechte, Pressefreiheit und Arbeitsrechte pro-aktiv angesprochen und sich schriftliche Zusagen von der Regierung zur Einhaltung der Olympischen Charta geben lassen", sagte Präsident Alfons Hörmann vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) in seinem Statement.

Human Rights Watch gehen die Ankündigungen des IOC nicht weit genug. "Es ist ein Test für die Agenda 2020, in der auch Menschenrechtsstandards festgehalten sind. Das IOC kann beweisen, dass es diese Reformen ernst meint", sagte Büttner und forderte einen unabhängigen "Überprüfungsmechanismus". Falls dann schwere Verstöße festgestellt werden sollten, könnte dies aus seiner Sicht nur eine logische Konsequenz haben: Die letzte Sanktion müsse darin bestehen, "dass man die Spiele 2022 China wieder entzieht".

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