Ehemaliger East-17-Sänger Brian Harvey lebt von Stütze und leidet an Depressionen
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In einem Interview mit dem britischen Abgeordneten Simon Danczuk für den Radiosender LBC berichtete der 40-Jährige, dass er erst im Februar während eines Krankenhausaufenthalts an Selbstmord gedacht habe. "Ich hätte in dieser Nacht davonlaufen und von einer Brücke springen können. Denn ich sage Ihnen etwas: Ich hatte Lust dazu", so Harvey.
"Manchmal nimmt die Verzweiflung Überhand"
Harvey ist überzeugt davon, dass man ein Zentrum benötige, das Depressive jederzeit - auch nachts - aufsuchen können, wenn sie von Selbstmordgedanken geplagt werden. Er selbst habe schon viele solcher Gedanken gehabt: "Manchmal nimmt die Verzweiflung Überhand."
Der Abgeordnete Danczuk erklärte gegenüber dem britischen "Independent": "Seine Lage ist sehr verzweifelt." Das Interview mit Harvey habe er zwar bereits vor einigen Wochen geführt, er stehe aber seit vielen Monaten in Kontakt mit ihm. Harvey habe ein "Herz aus Gold" und sei ein "wirklich reizender Kerl", der sich in einer schwierigen Situation befinde. Gemeinsam fordern die beiden die Musikindustrie dazu auf, sich besser um Künstler zu kümmern - auch nach dem Ende ihrer Karriere - und ihnen im Fall von psychischen Problemen Unterstützung zu leisten.
Drogen-Interview kostete ihn den Erfolg
Harvey war in den 90er Jahren mit East 17 überaus erfolgreich. Zu den größten Hits der Boygroup zählten "House of Love", "It's Alright" und "Stay Another Day". 1997 musste der Sänger East 17 jedoch nach einem Radiointerview verlassen, in dem er ausführlich über seinen Ecstasy-Konsum berichtet hatte. Bei zwei späteren Comeback-Versuchen schloss er sich der Band erneut an, die großen Erfolge blieben jedoch aus.
Daneben nahm Harvey 2004 an der britischen Ausgabe des Dschungelcamp teil. 2007 versuchte der gebürtige Londoner sein Glück beim nationalen ESC-Vorentscheid, scheiterte allerdings. Laut "Daily Mail" kämpft der Sänger schon seit einem Jahrzehnt mit Depressionen.
Anmerkung der Redaktion: Suizidalität ist ein schwerwiegendes gesundheitspolitisches und gesellschaftliches Problem. Wenn Sie selbst zu dem Kreis der Betroffenen gehören, finden Sie z.B. Hilfe bei der Telefonseelsorge (www.telefonseelsorge.de). Unter den Rufnummern 0800-1110111 oder 0800-1110222 sind die Berater rund um die Uhr erreichbar. Die Anrufe sind anonym. Hilfe für Angehörige und Betroffene bietet auch der Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker durch Telefon- und E-Mail-Beratung: Unter der Rufnummer 01805-950951 und der Festnetznummer 0228-71002424 sowie der E-Mailadresse seelefon@psychiatrie.de können die Berater kontaktiert werden. Direkte Anlaufstellen sind zudem Hausärzte sowie auf Suizidalität spezialisierte Ambulanzen in psychiatrischen Kliniken.
