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Geschlechtskrankheiten: WHO warnt vor "unheilbarem" Tripper


Geschlechtskrankheiten
WHO warnt vor "unheilbarem" Tripper

dpa, dpa

Aktualisiert am 06.06.2012Lesedauer: 2 Min.
TabukrankheitVergrößern des BildesTabukrankheit (Quelle: imago)
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Für Millionen von Menschen, die sich mit der Geschlechtskrankheit Tripper infizieren, könnte es in absehbarer Zeit keine Heilung mehr geben. Davor warnt jetzt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Gegen ein Breitband-Antibiotikum, das bislang als letzte Behandlungsmöglichkeit für die sogenannte Gonorrhoe galt, seien in vielen Ländern Resistenzen beobachtet worden, erklärte die WHO in Genf.

Millionen infizierte durch "unheilbaren" Tripper

Dadurch steige die Gefahr, dass sich ein mutmaßlich "harmloser" Tripper zu einer schweren und schließlich tödlichen Erkrankung auswachse. "Die Gonorrhoe wird durch hohe Infektionsraten und schwindende Behandlungsmöglichkeiten zu einer bedeutenden Herausforderung für das Gesundheitswesen", sagte die zuständige WHO-Expertin Manjula Lusti-Narasimhan. Jedes Jahr würden sich weltweit 106 Millionen Menschen - fast ausschließlich beim Geschlechtsverkehr - mit der Krankheit infizieren.

WHO: Alternative Behandlungsmethoden nötig

Unter anderem aus Australien, Frankreich, Japan, Norwegen und Schweden gebe es alarmierende Berichte über Resistenzen der als Gonokokken (Neisseria gonorrhoeae) bekannten Erreger gegen Cephalosporine, eine Gruppe von Breitband-Antibiotika. Neben erheblich größerer "Wachsamkeit" von Medizinern bei der Anwendung von Antibiotika seien dringend Forschungen zur Suche nach alternativen Behandlungsmethoden erforderlich. Dazu veröffentlichte die WHO am selben Tag einen umfangreichen Globalen Aktionsplan.

Keine Meldepflicht für Tripper in Deutschland

In Deutschland besteht seit Einführung des Infektionsschutzgesetzes im Jahr 2001 keine Meldepflicht mehr. Neuere Zahlen gibt es allerdings aus Sachsen, wo die Daten noch erhoben werden müssen. Dort waren die Zahlen stark angestiegen. Von 6,8 Infektionen pro 100.000 Einwohner im Jahr 2003 erhöhten sie sich auf 14,3 Infektionen pro 100.000 Einwohner im Jahr 2010, wie das Robert Koch-Institut im vergangenen Jahr berichtete. Aufgrund der begrenzten Daten konnten damals keine genauen Angaben zu Resistenzen gemacht werden.

Ohne Behandlung greifen Infektionen die Organe an

Die Tripper-Bakterien heften sich an Schleimhautzellen der Harnröhre oder des Gebärmutterhalses fest und schädigen das Gewebe durch Entzündung mit eitrigem Ausfluss. Ohne Behandlung kann die Infektion leicht auf andere Organe übergreifen. Durch die Wunden im Genitalbereich wird zudem das Risiko der Übertragung des Aids-Erregers HIV erheblich erhöht.

Antibiotikum-Resistenzen können tödlich sein

Antibiotikum-Resistenzen können tödlich enden, heißt es in dem WHO-Bericht. Zumindest aber würden sie Behandlungen erheblich schwieriger machen, die Leiden von Patienten und deren Familien vergrößern und zu erheblichen Kostensteigerungen führen. Zu den vermeidbaren Ursachen gehöre eine zu häufige, leichtfertige und nicht zielgerichtete Anwendung von Antibiotika, aber auch die Verwendung von Medikamenten schlechter Qualität.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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