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Fußpilz-Hausmittel: Was sie wirklich bringen


Von Apfelessig bis Zahnpasta
Was Hausmittel gegen Fußpilz bringen


Aktualisiert am 19.07.2023Lesedauer: 3 Min.
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Frau hält ihre Füße in ein FußbadVergrößern des Bildes
Diverse Hausmittel sollen dem Fußpilz zu Leibe rücken – aber wie gut helfen sie? (Quelle: Lifemoment/getty-images-bilder)

Gegen Fußpilz sollen diverse Hausmittel helfen – etwa Backpulver, Teebaumöl oder Essig. Aber bringen solche Mittel wirklich etwas? Und wenn ja: welche?

Viele Menschen versuchen, Fußpilz (Tinea pedis) mit Hausmitteln loszuwerden. Zum Beispiel, weil sie sich scheuen, ihre Beschwerden in der Apotheke oder Arztpraxis zu schildern, oder weil sie "sanfte" Heilverfahren bevorzugen.

Die Liste der potenziellen Hausmittel gegen Fußpilz ist lang. Im Internet werden zum Beispiel folgende Hausmittel empfohlen:

  • Teebaumöl
  • Essig bzw. Apfelessig
  • Backpulver
  • Zahnpasta
  • Fußbäder mit Kräuterzusätzen wie Salbei oder Lavendel
  • Knoblauch
  • Honig
  • Heilerde

Solche Hausmittel sollen auf unterschiedlichen Wegen den Fußpilz beseitigen. Doch wie gut wirken sie tatsächlich?

Teebaumöl gegen Fußpilz

Teebaumöl wird aus dem australischen Teebaum Melaleuca alternifolia gewonnen. Im Internet wird häufig dazu geraten, Teebaumöl ein- oder mehrmals täglich mit einem Wattebausch auf die von Fußpilz befallenen Stellen aufzutragen. Auch Fußbäder mit Teebaumöl sollen – wenn man den jeweiligen Quellen Glauben schenkt – einen keimabtötenden Effekt haben und den Fußpilz beseitigen.

Wie gut Teebaumöl tatsächlich als Hausmittel gegen Fußpilz geeignet ist, ist jedoch unklar, denn die Wirkung ist bislang noch nicht ausreichend in guten Studien untersucht worden. Daher ist Teebaumöl nicht als Arzneimittel zugelassen.

Wer dennoch versuchen möchte, Fußpilz mit Teebaumöl zu behandeln, sollte sich über mögliche Nebenwirkungen im Klaren sein. Denn Hausmittel sind keinesfalls immer so "sanft" wie vielleicht vermutet. Vor allem bei der Anwendung von hochkonzentriertem oder unverdünnten Teebaumöl können Personen mit empfindlicher Haut allergische Reaktionen oder Hautreizungen davontragen. Vorsichtig sein sollten Hausmittelfans bei Teebaumöl-Produkten, die nicht lichtgeschützt gelagert wurden und/oder bereits älter sind: Durch Licht- und Sauerstoffeinfluss verändern sich manche Inhaltsstoffe, sodass das Risiko für unerwünschte Wirkungen steigt.

Wichtiger Hinweis

Personen, die zu Allergien und/oder Hautirritationen neigen, sollten auf Teebaumöl als Hausmittel verzichten.

Essig gegen Fußpilz

Pilze gedeihen in basischer Umgebung besonders gut, Essig ist hingegen sauer. Da liegt die Vermutung nahe, dass Essig ein gutes Hausmittel gegen Fußpilz sein könnte. Auf vielen Internetforen wird speziell die Anwendung von Apfelessig empfohlen.

Betroffene sollen verdünnten Essig regelmäßig direkt auf die befallenen Bereiche auftragen, etwa mit einem Wattebausch. Auch zu Fußbädern mit Essigzusatz wird häufig geraten.

Aber hilft dieses Hausmittel wirklich bei Fußpilz? Das lesen Sie in unserem Artikel Essig gegen Fußpilz: Was das bringt.

Backpulver und andere Hausmittel

Backpulver ist in fast jedem Haushalt zu finden. Gegen Fußpilz soll es helfen, indem es wie ein Puder aufgetragen wird. Eine andere Variante ist, das Backpulver mit Wasser zu mischen und den klebrigen Brei auf die Stellen zu geben. Dadurch werde der Pilz regelrecht ausgetrocknet – so glauben es zumindest die Anhängerinnen und Anhänger dieses Hausmittels.

Allerdings gilt für dieses Hausmittel ebenfalls: Wissenschaftliche Belege fehlen. Und auch zu anderen Hausmitteln wie Zahnpasta, Knoblauch oder Honig gibt es keine wissenschaftlichen Studien guter Qualität. Inwiefern sie tatsächlich helfen, ist also unbekannt.

Fußpilz wirksam behandeln

Ob Hausmittel gegen Fußpilz trotz der fehlenden Wirksamkeitsnachweise einen Versuch wert sind, muss jeder für sich entscheiden – sie oder er darf jedoch nicht vergessen, dass auch Hausmittel zu unerwünschten Wirkungen führen können. Empfehlenswert ist in jedem Fall, dass eine Ärztin oder ein Arzt die betroffenen Stellen begutachtet, denn bestimmte Hauterkrankungen können Fußpilz ähneln.

Selbst wenn die Beschwerden kurzfristig besser werden, ist dies keine Garantie dafür, dass der Fußpilz tatsächlich komplett weg ist. Vielmehr kann sich der Pilz ohne eine richtige Behandlung ausbreiten und zudem die Nägel befallen.

Um auf der sicheren Seite zu sein, empfiehlt sich daher eine Behandlung mit Medikamenten. Meist reichen rezeptfreie Cremes, Sprays, Gels oder Lösungen aus der Apotheke aus. Diese enthalten Wirkstoffe wie Ciclopirox, Terbinafin, Naftifin, Bifonazol, Clotrimazol, Miconazol oder Oxiconazol. Bei starken Entzündungen kann zusätzlich ein Kortisonpräparat nötig sein, das verschreibungspflichtig ist.

Nur in schweren Fällen von Fußpilz kann eine Behandlung mit Tabletten nötig werden, zum Beispiel mit Wirkstoffen wie Itraconazol oder Terbinafin. Mehr zur Therapie von Fußpilz und möglichen Nebenwirkungen lesen Sie hier.

Zusätzlich zur medikamentösen Behandlung können Betroffene einiges tun, um den Fußpilz einzudämmen. Hilfreich ist zum Beispiel,

  • Sandalen oder luftige Schuhe zu tragen,
  • öfter die Schuhe auszuziehen,
  • Socken aus Baumwolle zu tragen und
  • die Füße nach dem Duschen und Baden gut abzutrocknen.
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Dermatophytosen". Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Stand: 30.1.2023)
  • "Fußpilz (Tinea pedis)". Online-Informationen von Deximed: www.deximed.de (Stand: 23.1.2023)
  • "Fußpilz". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Stand: 16.11.2022)
  • Sterry, W. (Hrsg.): "Kurzlehrbuch Dermatologie". Thieme, Stuttgart 2018
  • "Tinea pedis". Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: November 2016)
  • Moll, I.: "Duale Reihe Dermatologie". Thieme, Stuttgart 2016
  • "Tea Tree Oil". Online-Informationen des National Center for Complementary and Integrative Health: nccih.nih.gov (Stand: Oktober 2020)
  • "Verwendung von unverdünntem Teebaumöl als kosmetisches Mittel" (PDF). Stellungnahme des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR): www.bfr.bund.de (1. September 2003)
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